Das wird am Castrop-Rauxeler Bahnhof erneuert
Vorbereitungen für RRX
Ende 2018 sollen die ersten Züge verkehren, bis 2030 soll das gesamte Streckensystem von Köln nach Dortmund fertig sein. Gemeint ist das ehrgeizige Infrastrukturprojekt Rhein-Ruhr-Express (RRX). So langsam errreichen die Vorbereitungen auch Castrop-Rauxel. Wir verraten, welche Auswirkungen das für den Bahnhof hat.

Die Bahnsteighöhe soll im kommenden Jahr auf die neue RRX-Zuggeneration angepasst werden.
Der RRX ist mehr als nur eine schnelle Hauptstrecke, die im 15-Minuten-Takt befahren werden soll. Sogenannte RRX-Außenäste, die weitere Städte im Kerngebiet an Rhein und Ruhr an die Kernstrecke anbinden sollen, lehnen sich dabei an die heutigen Regional-Express-Linien an. An den Stationen auf der Kernstrecke erhält der RRX einen 15-Minuten-Takt, auf den Ästen wird im 60-Minuten-Takt gefahren.
An diesen Stellen soll der Castrop-Rauxeler Bahnhof erneuert werden
An den Außenästen, und hier kommen Castrop-Rauxel und sein Hauptbahnhof in Rauxel ins Spiel, müssen die angefahrenen Stationen fit für den RRX gemacht werden. An rund 50 Haltestellen werden die Bahnsteige erhöht und verlängert, um einen leichten Einstieg in die neuen Fahrzeuge zu ermöglichen.
Komplett neue Fahrzeuggeneration
Denn der RRX ist nicht nur eine neue Hauptstrecke und hat neue Außenäste, er steht auch für eine komplett neue Fahrzeuggeneration. Dafür hat die Firma Siemens in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren den Zuschlag bekommen und wird zwischen 2018 und 2021 82 neue Desiro HC-Züge liefern, die 105 Meter lang sind und komplett mit kostenlosem WLAN ausgestattet sein sollen, so das Konzept.
Was am Castrop-Rauxeler Hauptbahnhof geplant ist, geht jetzt aus einer Vorlage hervor, die für die Kommunalpolitik bestimmt ist. Demnach sollen
- die Bahnsteigkanten auf Bahnsteig 1 und 2 auf einer Länge von 225 Metern angepasst werden (um zur Not einen der neuen Züge in Doppelversion aufnehmen zu können)
- auf den Bahnsteigen 1 und 2 taktile (also tastbare) Leitsysteme eingebaut werden
- die Bahnsteigausstattungen erneuert werden (Abfallbehälter, Vitrinen, Sitzgelegenheiten)
- die Bahnsteigbeleuchtungen komplett erneuert werden
- neue Wegeleitsysteme die Orientierung erleichtern
- und eine neue Beschallungsanlage installiert werden.
Zu Betriebs- und Sperrzeiten
All diese Arbeiten, die auch dem barrierefreien Zugang zu den neuen RRX-Zügen dienen, sollen zum Teil im Betrieb, zum Teil in Sperrzeiten zwischen Mai und Dezember 2018 erfolgen, so die Planung der DB Station & Service GmbH. „Weitere Details zu den Planungen und zu den Bauabläufen stehen noch nicht fest“, sagte Dezernent Michael Eckhardt in der vergangenen Woche im Betriebsausschuss 1.
Die Umbauten werden Auswirkungen nicht nur auf den Betrieb des Hauptbahnhofes in Rauxel, sondern wie berichtet auch auf die Pendler haben, die hier vom Auto auf die Bahn umsteigen und umgekehrt. Denn für den Ausbau der Bahnsteige wird Fläche ringsum zur Einrichtung der Baustelle gebraucht.
Zunächst war die Rede davon, dass dafür 2800 Quadratmeter im hinteren Erweiterungsbereich der Park+Ride-Anlage nötig wären, was einen Wegfall von 125 Parkplätzen bedeutet hätte. Ersatz für diese 125 Plätze ist aber rings um den Bahnhof nicht zu finden, wie die Verwaltung in den vergangenen Wochen festgestellt hat.
Es gibt schon reichlich Parkdruck
In den Straßen rundherum gibt es so schon reichlich Parkdruck. Eine vorübergehende Anmietung von Flächen etwa von der RAG funktioniert ebenfalls nicht.
Daher verfolgen die Bahn, die Stadt und der EUV jetzt den Plan,
- die Brachfläche hinter dem derzeitigen Park+Ride-Gelände mit in die Planungen einzubeziehen,
- die nötige Baustelleneinrichtungsfläche soweit es geht zu verkleinern,
- die Nutzbarkeit der Parkplätze während der Bauzeit zu optimieren
- und so den Wegfall von Parkplätzen deutlich zu vermindern.
Nach jüngsten Schätzungen, so Michael Eckhardt, fielen in der Bauzeit demnach „nur noch 50 bis maximal 60 Parkplätze weg. Außerdem haben wir noch fast ein Jahr Zeit, um nach weiteren Ausweichmöglichkeiten zu suchen.“