
© Jonas Hildebrandt
Kravanja: Wir werden die Wünsche nach Kita-Plätzen erfüllen können
Interview
Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja hat sich im Interview mit unserer Redaktion zuversichtlich im Hinblick auf die Versorgung der Stadt mit Kita- und OGS-Plätzen gezeigt.
Bürgermeister Rajko Kravanja zeigt sich zuversichtlich, alle Wünsche nach Kita-Plätzen in Castrop-Rauxel erfüllen zu können. Kravanja reagiert damit auf jüngste Zahlen, denen zufolge noch 100 potenzielle Kita-Kinder bislang keinen Platz in Castrop-Rauxel bekommen haben.
Diese Zahl entspreche dem Niveau der Vorjahre, sagte Kravanja. Angesichts einer gestiegenen Kinderzahl bedeute dies, „dass wir mehr Plätze geschaffen haben, da sind wir auch stolz drauf“. Gleichwohl sage man jetzt nicht, damit sei alles geschafft.
Sondern: „Wir werden auch in diesem Jahr noch weitere Kindergartenplätze gerade für Ü3-Kinder zusätzlich anbieten können und damit werden wir auch diejenigen versorgen, die jetzt noch in der Schwebe sind“. Auf den Zeitpunkt wollte er sich nicht genau festlegen: Ob das „der 1.9., der 1.10. wird, kann ich noch nicht ganz genau sagen“.
Zuversicht auch für OGS-Plätze
Zuversicht verbreitete Kravanja auch bei der Versorgung der Grundschüler mit OGS-Plätzen. Vor Jahren habe man Geld vom Land bekommen für ein Viertel der Schulkinder. Mittlerweile wollten an einigen OGS-Standorten „70, 80 Prozent der Kinder in die OGS“. Der Bedarf sei „rasant“ gestiegen, man wolle ihn auch erfüllen. Dennoch habe man maximal Wartelisten im einstelligen Bereich an den Grundschulen, „sodass wir davon ausgehen, dass sich das in diesem Schuljahr noch irgendwie hinruckelt“.
„Gemischte Gefühle vor dem Schulstart“
Kravanja äußerte sich auch zum Schulstart: Man schaue „ein wenig mit gemischten Gefühlen“ auf den Wiederbeginn der Schule an diesem Mittwoch. Zwar seien mittlerweile viele Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler geimpft, aber klar sei auch, dass es ohne Abstand, Lüften und Maske auf Sicht nicht gehen werde.
In diesem Zusammenhang verteidigte Kravanja die Entscheidung der Stadt, keine Luftfilter für Klassenräume anzuschaffen. Klar sei, dass Lüftungsgeräte das Lüften „auf gar keinen Fall“ ersetzen könnten. Solange gelüftet werden kann, würden auch die Förderprogramme nicht greifen. Er sehe ohnehin die Gefahr, dass Lüftungsgeräte den „Schein“ erweckten, nicht mehr lüften zu müssen.
Die neuen Quarantäne-Vorschriften von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) trage er mit, sagte Kravanja. Die mancherorts kritisierte Neuregelung sieht vor, dass im Falle einer Corona-Infektion nur noch Sitznachbarn eines infizierten Kindes in Quarantäne müssten und nicht eine ganze Klasse. Kravanja wies aber darauf hin, dass diese Regelung nur gelte, wenn wirklich alle übrigen Vorschriften eingehalten worden seien, also das Maske-Tragen, der Abstand und das Lüften.
Werbung für Impfung von Schülern
Ausdrücklich warb Kravanja bei Schülerinnen und Schülern dafür, sich impfen zu lassen, solange keine medizinischen Gründe dagegen sprächen.
Zuversichtlich zeigte sich der Bürgermeister in dem Interview, das vor der Bekanntgabe der neuen Corona-Schutzverordnung geführt wurde, was die Durchführung von Veranstaltungen wie das „Mein Ickern“-Wochenende, der „Markt der Möglichkeiten“ oder „Castrop kocht über“ angeht. Er gehe aber zugleich davon aus, dass es „klare und transparente Regeln geben wird, Sicherheitsvorkehrungen, Einzäunung des Geländes“.
Als Journalist arbeite ich seit mehr als 25 Jahren. Im Kreis Unna bin ich dagegen noch recht neu, aber voller Neugier auf Menschen, Städte und Gemeinden. Schreiben habe ich gelernt, komme aber viel zu selten dazu. Dafür stehe ich gerne mal vor der Kamera.
