Zuschauerbeschränkungen: Richter prüfen jetzt die BVB-Klage

Borussia Dortmund

Richter prüfen jetzt die Klage des BVB gegen die Zuschauerbeschränkungen in Nordrhein-Westfalen. Das Spiel gegen Leverkusen dürfte noch zu früh kommen.

Dortmund

, 31.01.2022, 16:12 Uhr / Lesedauer: 2 min
Borussia Dortmund möchte bald sein Stadion wieder etwas mehr füllen dürfen.

Borussia Dortmund möchte bald sein Stadion wieder etwas mehr füllen dürfen. © imago images/Kirchner-Media

Update vom 1. Februar, 18.18 Uhr: Borussia Dortmund lässt Worten nun Taten folgen: Die Klage des BVB gegen die Coronaschutzverordnung des Landes NRW ist am Dienstag beim Oberverwaltungsgericht Münster eingegangen. Dass derzeit nur maximal 750 Zuschauer zu Heimspielen in den Signal Iduna Park dürfen, hält der Klub für rechtswidrig. Die Beschränkung verstoße „gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und das Gleichbehandlungsgebot“, da bei Veranstaltungen anderer Art deutlich mehr Besucher und eine höhere prozentuale Auslastung sogar in Innenräumen erlaubt seien.

BVB klagt gegen Zuschauerbeschränkungen: Richter prüfen den Antrag

Die Richter in Münster prüfen nun den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung. Bis zum Freitag hat die NRW-Landesregierung Zeit, Stellung zur eingereichten Klage gegen ihre Beschlüsse zu nehmen.

Wie auch immer das Gericht dann entscheiden wird: Für eine Änderung der Zuschauerkapazität kommt das Spiel gegen Bayer Leverkusen jetzt am Sonntag (15.30 Uhr) zu früh. Sollte sich die Hoffnung des BVB auf deutlich mehr Fans im Stadion dank einen positiven Bescheids aus Münster erfüllen, so wäre das erst ab dem nächsten Duell in Dortmund möglich: Am 17. Februar kommen die Glasgow Rangers.

Derzeit dürfen nur 750 Fans in den Signal Iduna Park.

Derzeit dürfen nur 750 Fans in den Signal Iduna Park. © imago images/RHR-Foto

Erstmeldung vom 31. Januar: BVB klagt vor dem Oberverwaltungsgericht Münster

Borussia Dortmund will kurzfristig wieder deutlich mehr Fans in den Signal Iduna Park lassen und hält die extreme Einschränkung der Stadion-Kapazität für rechtswidrig. Sie verstoße „gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und das Gleichbehandlungsgebot“, erklärte der Klub am Montag. Während Veranstaltungen in Innenbereichen „trotz vergleichsweiser höherer Ansteckungsgefahr mit hohen prozentualen Auslastungen“ in NRW erlaubt seien, dürfe der BVB im Freien kaum Besucher zulassen.

Der BVB spielt derzeit vor nur 750 Zuschauern im Signal Iduna Park

Derzeit sind bei BVB-Heimspielen lediglich 750 Zuschauer zugelassen - das entspricht weniger als einem Prozent der Gesamtkapazität (81.365 Zuschauer). Borussia Dortmund wird daher „voraussichtlich am morgigen Dienstag vor dem Oberverwaltungsgericht Münster einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung im Normenkontrollverfahren einreichen“.

Interne Gespräche der Klubspitze mit der Landesregierung über eine „maßvolle Lösung“ hätten in den vergangenen Tagen in eine Sackgasse geführt. Einziger Ausweg aus Sicht des BVB: eine Klage.

BVB-Boss Watzke: „Bedauerlich und für uns die ultima ratio“

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke begründete: „Der nun folgende Schritt ist bedauerlich und für uns die ultima ratio. Letztlich ist es aber unsere Aufgabe, Borussia Dortmunds berechtigte Interessen zu wahren.“ Ob eine mögliche Lockerung schon für das Heimspiel gegen Leverkusen am Sonntag greift, ist offen.

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Die Schwarzgelben verlieren pro Heimspiel ohne Zuschauer rund vier Millionen Euro an Ticket- und Cateringeinnahmen, auch Sponsoringpartner und zahlende TV-Sender sind mit leeren Rängen kaum zufriedenzustellen. Fußball ohne Fans würde auch den BVB auf lange Sicht in wirtschaftliche Nöte bringen.

Auch der 1. FC Köln will den gerichtlichen Weg gehen

Als erster Bundesliga-Klub hatte RB Leipzig in der vergangenen Woche den identischen Weg gewählt und Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Bautzen eingereicht. In Sachsen sind derzeit maximal 1000 Zuschauer zugelassen. Auch der 1. FC Köln und Arminia Bielefeld wollen in Kürze Klage gegen die NRW-Beschlüsse einreichen.

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