Moussa Dembélé bejubelt einen Treffer.

Er wäre ein interessanter Kandidat für die Haaland-Nachfolge beim BVB: Moussa Dembélé von Olympique Lyon. © picture alliance/dpa/Lapresse via ZUMA Press

Suche nach dem neuen Haaland: Diese Stürmer-Kandidaten passen zum BVB

rnBorussia Dortmund

Erling Haaland ist weg. Ein neuer Stürmer muss her. Einer, der Tore garantiert. BVB-Boss Watzke sagt, welchen Typ Angreifer er sucht. Einige Stürmer aus Europas Topligen passen ins Profil von Borussia Dortmund.

Dortmund

, 10.06.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der Auftrag für BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl ist ebenso klar wie schwierig: Hole einen neuen Haaland! „Auf der Neun müssen wir eine Lösung finden“, betonte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Denn weil Erling Haaland nun zu Manchester City weitergezogen ist, klafft dort vorn im Sturmzentrum der Schwargelben eine Lücke. Oder besser: Ein Scheunentor. Denn Haalands Tore - 86 an der Zahl plus 23 Vorlagen in 89 Spielen – muss nun bald jemand anderes schießen.

BVB muss Erling Haalands Trefferquote irgendwie auffangen

Der hünenhafte Norweger hatte zwar in Dortmund häufig mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, aber immer, wenn er fit war, traf er. In der vergangenen Saison lief er nur in 24 Bundesliga-Partien aufs Feld, trotzdem war er an 30 BVB-Treffern als Schütze oder Vorbereiter direkt beteiligt. Diese gewaltige Quote im neuen Jahr irgendwie aufzufangen, das ist die schwierige Herausforderung für die Borussia.

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Geld für den Kauf eines neuen Mittelstürmers sei vorhanden, versicherte Watzke, und dass, obwohl der Erlös aus dem Haaland-Verkauf schon komplett in die Neuzugänge Karim Adeyemi, Nico Schlotterbeck und Salih Özcan geflossen ist. Zwar seien Borussias Ressourcen nicht unerschöpflich, aber ein Millionen-Investment auf der Neuner-Position sei auch unabhängig von Transfereinnahmen geplant. „Wir haben da zwei, drei ganz gute Ideen“, verriet Watzke und machte klar, welches Kriterium für den neuen Neuner entscheidend sei. Es sei egal, ob der neue zentrale Angreifer alt oder jung sei: „Oberste Priorität ist, dass er Tore schießt.“

BVB-Radar ist nach einem wichtigen Kriterium eingestellt

Ein physisch robuster, bezahlbarer Mann mit Torriecher. Unter dieser Maßgabe hat die Borussia ihr Radar eingestellt. Zwei verheißungsvolle Stürmer der daraus resultierenden Liste sind mittlerweile vergeben. Der Franzose Hugo Ekitike (19) steht vor einem Wechsel für 36 Millionen Euro von Stade Reims zu Scheich-Klub Newcastle United. Und der Tscheche Adam Hlozek (19) spielt künftig nicht mehr für Sparta Prag, sondern für BVB-Konkurrent Bayer Leverkusen.

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Natürlich meldete das Radar auch Sebastien Haller. Schließlich hat der Ivorer im Trikot von Ajax Amsterdam jüngst für mächtig Furore gesorgt. 21 Tore in 31 Spielen in der niederländischen Liga, elf Tore in 8 acht Champions-League-Partien. Auch in der Bundesliga netzte Haller einst für Eintracht Frankfurt verlässlich: 24 Treffer in 60 Spielen. Allerdings dürfte der 27-Jährige, an dem einige namhafte Klubs interessiert sein sollen, aufgrund seiner Klasse und seines noch bis zum Sommer 2025 laufenden Vertrages in Amsterdam mehr als 40 Millionen Euro plus ein sattes Gehalt kosten - für Dortmund ein kaum zu stemmendes Gesamtpaket.

BVB hat auch Sasa Kalajdzic und Moussa Dembélé auf dem Schirm

Ein Blick durch Europas Ligen wirft aber noch andere Namen aus, die ins Torgarant-Profil des BVB passen. Dazu zählt Sasa Kalajdzic (24) vom VfB Stuttgart. Der Vertrag des Österreichers läuft in einem Jahr aus, der kopfballstarke Zwei-Meter-Riese wäre für rund 20 Millionen Euro zu haben. Da neben Haaland auch Steffen Tigges den BVB verlässt, benötigt die Borussia definitiv einen Angreifer mit Kopfball-Qualitäten. Aktuell, so berichten es die Stuttgarter Nachrichten, soll nach dem FC Bayern auch Tottenham sein Interesse beim VfB hinterlegt haben. Kalajdzics jüngste Quote nach einer langwierigen Schulterverletzung: 6 Tore in 15 Bundesliga-Spielen.

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Ein hoch qualifizierter Stürmer ist ohne Zweifel auch Moussa Dembélé. Der 25-Jährige von Olympique Lyon weist 21 Tore und vier Vorlagen in 30 Spielen der französischen Ligue 1 auf. Auch seine damalige Quote von 13 Toren in 25 Länderspielen für die U21 Frankreichs kann sich sehen lassen. Zwei Punkte machen Dembélé zudem gerade besonders interessant: Sein Vertrag in Lyon läuft in einem Jahr aus, er dürfte also für unter 20 Millionen Euro zu haben sein. Und am Donnerstag verpflichtete Lyon in Alexandre Lacazette, der 31-Jährige kehrt vom FC Arsenal ablösefrei in seine Heimat zurück, einen starken Konkurrenten für die Angriffszentrale.

BVB-Blick geht auch nach Italien, Kroatien und in die Schweiz

Spätestens seit dem Nations-League-Duell mit der deutschen Elf vor wenigen Tagen ist Gianluca Scamacca vom US Sassuolo ins Blickfeld geraten. Der 23-jährige, physisch starke Italiener ließ seine Klasse bei der Partie in Bologna mehrfach aufblitzen. Für Italiens U21 hatte er sich zuvor ebenso treffsicher gezeigt wie in der Serie A für seinen Klub: 36 Spiele, 16 Tore. Der Haken: Um den 1,95 Meter großen Nationalkicker loszueisen, ist eine dicke Geldbörde vonnöten. Scamacca hat seinen Kontrakt mit Sassuolo erst vor zwei Monaten bis in den Sommer 2026 ausgedehnt. Unterhalb der 40-Millionen-Euro-Marke dürfte ein Poker gar nicht erst starten.

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Bleiben noch jene Mittelstürmer, die auf hohem Niveau Tore abliefern und einen deutlich günstigeren Marktwert aufweisen. Einer wie Dion Beljo. 20 Jahre jung, 1,95 Meter groß, Stürmer der kroatischen U21, 14 Tore und vier Vorlagen in 33 Spielen für NK Osijek in Kroatiens erster Liga. Oder einer wie Jordan Siebatcheu. 26 Jahre alt, 1,90 Meter groß, der US-Nationalspieler mit französischem Pass verbuchte in dieser Saison 22 Tore und vier Assists in 32 Spielen für Young Boys Bern in der Schweiz.

Nicht zu vergessen: Einer, dessen erster Anlauf beim BVB einst schief ging, der dann aber andernorts durchstartete. Alex Isak. Im Januar 2019 verlieh die Borussia den schlaksigen Schweden für ein halbes Jahr zu Willem II in die Niederlande, danach ging es für 15 Millionen Euro Ablöse zu Real Sociedad nach Spanien. In La Liga setzte sich der heute 22-jährige Isak schnell durch. 34 Länderspiele und neun Tore für Schweden sowie 43 Treffer plus acht Assists in 130 Partien für Sociedad sprechen für ihn. Die einst vertraglich verankerte Rückkaufoption für Isak hat der BVB vor einem Jahr an Sociedad veräußert.