Das war nichts, BVB: Am Donnerstagabend verlor der BVB gegen PAOK Saloniki das abschließende Spiel der Gruppe C nach einer enttäuschenden Leistung mit 0:1 (0:1) und schloss die Gruppenphase der Europa League lediglich auf Rang zwei ab. In der Runde der letzten 32 Klubs drohen nun harte Brocken wie Manchester United oder der FC Porto.
Henrikh Mkhitaryan nach einer vergebenen BVB-Chance.
BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte Vortag alles versucht, um nicht den Eindruck zu erwecken, das Spiel gegen die seit vier Spielen ungeschlagenen Griechen auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch die Mannschaftsaufstellung am Donnerstag verriet dann doch, dass die Prioritäten der Borussia im auslaufenden Jahr 2015 auf den verblieben zwei Bundesliga-Spielen und der Pokalpartie in Augsburg liegen. Gleich sieben Änderungen verzeichneten die Statistiker im Vergleich zum umjubelten 2:1-Sieg in Wolfsburg am vergangenen Samstag – unter anderem feierte der gerade einmal 19-jährige Pascal Stenzel gegen Saloniki im Mittelfeld sein Profi-Debüt.
Warum Tuchel dermaßen rotierte, wurde nach 26 Minuten deutlich. In dieser Minute nämlich schoss der FK Krasnodar in Baku gegen den noch sieglosen Außenseiter Qäbälä wie erwartet das 1:0 und beseitigte damit letzte Zweifel daran, sich Platz 1 in der Gruppe C zu schnappen (Endstand: 3:0). Ab da war es egal, was der BVB gegen Saloniki noch auf die Beine stellen würde - der zweite Rang war zementiert.
Keinerlei Gefahr
Die Borussia hatte allerdings schon vorher erstaunlich wenig dafür getan, sich zumindest die theoretische Chance auf den Gruppensieg bis zum Abpfiff beider Partien offenzuhalten. Mit Ausnahme eines abgefälschten Pfostenschusses von Shinji Kagawa (10.) und einer Doppelchance durch Adnan Januzaj und Marco Reus (42.) strahlte der BVB trotz einer Ballbesitzquote von 80 Prozent in Durchgang eins keinerlei Gefahr aus.
Stattdessen kam es, wie es in solchen Spielen häufig kommt: Paok konterte einmal – und traf prompt durch den Ex-Nürnberger Robert Mak, weil Dortmunds Linksverteidiger Joo-Ho Park in den vorzeitigen Winterschlaf gefallen war. Dass man von den BVB-Fans auf den Rängen des Signal Iduna Park nicht einmal ein Raunen vernehmen konnte, bestätigte den merkwürdigen Eindruck, den dieses ermüdende Spiel erweckte.
Tuchel reagierte zur Pause auf den schläfrigen Auftritt seiner Elf und brachte in Henrikh Mkhitaryan und Julian Weigl zwei etatmäßige Stammkräfte – und das zeigte durchaus Wirkung. Vor allem Mkhitaryan belebte die bis dahin wirkungslose BVB-Offensive und kam zweimal gefährlich zum Schuss (47., 60.). Dazwischen hatte Kagawa die Ausgleichschance auf den Kopf, scheiterte aber an Paok-Keeper Panagiotis Glykos (52.).
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Europa League, 6. Spieltag: BVB - PAOK Saloniki 0:1 (0:1)
Hier gibt´s die Bilder zur Europa-League-Begegnung zwischen dem BVB und PAOK Saloniki.
Dortmund spielte - wie in Hälfte eins – auf ein Tor. Doch den Griechen gelang es, durch eine Verteidigungsmauer aus bis zu neun Feldspielern die Räume so eng zu machen, dass mit Ausnahme besagter Szenen schlicht kein Durchkommen für den BVB war. Spaß machte das nicht. Den Dortmundern um den nach der Pause meist auf seiner Bank sitzenden Trainer Thomas Tuchel nicht. Und den 51.900 BVB-Fans unter den 55.200 Zuschauern erst recht nicht.
Auch der eingewechselte BVB-Toptorjäger Pierre-Emerick Aubameyang konnte daran nichts ändern. Als der Gabuner eine scharfe Mkhitaryan-Flanke per Kopf an den Pfosten setzte (76.), wurde es zwar kurzzeitig noch einmal laut im Signal Iduna Park. Eine Wende aber konnte auch er dem Spiel nicht mehr geben. Der BVB verlor nach dem 0:1 in Krasnodar das zweite Spiel nacheinander in der Europa League.
Als Gruppenzweiter trifft der BVB im Sechzehntelfinale der Europa League (18./25. Februar) entweder auf einen der Gruppensieger oder die drei Champions-League-Absteiger Olympiakos Piräus, Manchester United oder FC Porto, außerdem muss der BVB zunächst zuhause antreten. Die Auslosung findet am kommenden Montag um 13 Uhr in Nyon (Schweiz) statt.