Das Heimtrikot zählt zu den wichtigsten Merchandise-Artikeln des BVB. © imago / Simon
Borussia Dortmund
Merchandising-Bilanz des BVB überrascht - Sponsorenverträge verlängert
Heimspiele ohne einen einzigen Fan im Stadion - das hat Borussia Dortmund auch die Merchandising-Bilanz verhagelt. Aber: Zwei Effekte haben das BVB-Resultat deutlich aufgebessert.
Borussia Dortmund hat laut Konzernangaben nach dem dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres Merchandising-Einnahmen in Höhe von 25,2 Millionen Euro ausgewiesen. Das sind 1,9 Millionen Euro oder sieben Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein Hauptgrund: Deutlich mehr Heimspiele ohne Fans im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum, bei dem sich die schwarzgelben Anhänger unter anderem in der großen Fanwelt an der Strobelallee eben nicht mit Utensilien eindecken konnten. Denn allein an einem Spieltag mit vollem Stadion macht der BVB rund 350.000 Euro Umsatz mit seinen Fanartikeln dank der Shops in der Stadt. Zudem durfte die Borussia ihre Fanshops über Monate hinweg coronabedingt nicht öffnen - und die Kosten (Mieten, Mitarbeiter) liefen trotzdem weiter.
Borussia Dortmund verkauft rund 100.000 Retro-Trikots
Das Umsatzminus im Bereich Merchandising fällt mit 1,9 Millionen Euro dennoch vergleichsweise moderat aus, schließlich rechnet der BVB mit einem Konzernverlust von mindestens 75 Millionen Euro im gesamten Geschäftsjahr, das am 30. Juni endet. Und die jüngsten Merchandising-Zahlen geben Anlass zur Hoffnung, vor allem dank zweier Effekte. Erstens landeten die Borussen einen echten Coup mit dem neongelben Sondertrikot, das als „Retro“-Version an die großen Erfolge der 90er-Jahre erinnerte. Rund 100.000 Bestellungen gingen bei Borussia Dortmund ein, nachdem die Profis das Trikot am 18. April gegen Werder Bremen präsentiert hatten - bei einem Stückpreis von 84,99 Euro.
Zweitens wuchs vor allem der Onlinehandel mit BVB-Produkten im internationalen Markt über Plattformen wie beispielsweise Amazon besonders stark. „In einer Saison ohne Corona-Einschränkungen hätten wir die Merchandising-Zahlen des Vorjahres vermutlich übertroffen“, erklärte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Denn auch der Verkauf des neuen, in Fankreisen kontrovers diskutierten Zebramuster-Heimtrikots für die nächste Saison laufe „auf gutem Niveau“, so Cramer, „ähnlich dem Trikot für die letzte Saison“.
Covid-Pandemie drückt im gesamten Sportbusiness auf die Stimmung
Die positiven Eindrücke des BVB decken sich mit denen der Marktbeobachter. „Tendenziell ist klar, dass der Merchandising-Anteil in der 1. Liga absolut und anteilig wieder gestiegen ist, während der umgekehrte Fall auf die 2. Liga zutrifft“, erklärt Dr. Peter Rohlmann von „PR Marketing“. Aber: Nahezu im gesamten Sportbusiness drückt die Covid-Pandemie laut Spobis-Klimaindex weiter auf die Stimmung. 20 Prozent der befragten Entscheider erklärten, sich in einer „eher schlechten Geschäftslage“ zu befinden. Auch im Bereich Merchandising sank die Zuversicht, statt 20 Prozent im vergangenen Sommer gaben nur noch 15 Prozent die Lage mit „gut“ an.
BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer kann mit der Merchandising-Bilanz trotz Corona zufrieden sein. © imago / Team 2
Die Angst, die um sich greift: Der Zuspruch und die Kaufbereitschaft könnten „nach Corona“ niedriger ausfallen, weil Fans vom Fußball entwöhnt sein könnten. Vier von fünf Entscheidern im Sportbusiness befürchten laut der Umfrage eine „Fan-Erosion“, die Hälfte sorgt sich zumindest um rückgängige Fanzahlen.
BVB verlängert Verträge mit Sponsoren - und gewinnt neue hinzu
BVB-Sponsor und -Anteilseigner Puma ist bislang glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. Unter den Top-Sportartikelmarken, wo die Marke mit der Raubkatze mit 5,2 Milliarden Euro Umsatz Rang drei belegt hinter Nike (30,5.) und Adidas (20), steht Puma laut Geschäftsberichten mit knapp fünf Prozent Umsatzrückgang deutlich besser da als Adidas (-16,1) und Nike (-11,3).
Auch andere Partner sehen den BVB offenbar weiter als stabilen Partner. Die mit der Fluglinie Eurowings und Wettanbieter Bwin am Monatsende auslaufenden Sponsorverträge werden neu aufgesetzt. „Mit beiden Partnern wird es weitergehen“, erklärt Carsten Cramer. Auch mit Fahrzeugbauer Opel soll in der zweiten Jahreshälfte ein neuer Kontrakt fixiert werden. Und: In dem Logistikunternehmen GLS hat die Borussia jetzt einen weiteren Champions-Partner an Bord geholt. Speziell für den US-Markt zählt darüber hinaus Süßwarenhersteller „Storck“ zu den neuen Sponsoren der Schwarzgelben.
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