Ist Dembeles Rückkehr ins BVB-Team denkbar?

Pro & Kontra

Die Posse um Ousmane Dembele wird immer wilder. Der junge Franzose spricht mittlerweile nicht mal mehr mit Angestellten des BVB, die Kommunikation läuft nur über Mittelsmänner. Bis auf Weiteres bleibt er suspendiert. Wir diskutieren: Ist eine Rückkehr ins BVB-Team noch denkbar?

Dortmund

, 14.08.2017, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Nochmals im BVB-Trikot? Ousmane Dembélé.

Nochmals im BVB-Trikot? Ousmane Dembélé.

Ja, eine Dembele-Rückkehr ist denkbar.

Na klar hat Ousmane Dembele richtig Bockmist gebaut. Und dieser Streik ist auch kein Kavaliersdelikt und sollte Dembele in der Geldbörse mächtig weh tun. Auch die BVB-Kollegen sollten ihm jetzt gehörig den Kopf waschen und klarmachen, dass ein Team so nicht funktioniert. Eine zweite Chance verdient hat Dembele beim BVB trotzdem.

Den Kopf verdreht

Man muss sich nur mal in die Rolle dieses jungen Mannes versetzen. Erst kennt dich kaum jemand, plötzlich bist du nach ein paar tollen Auftritten in Deutschland ein großer Star in Europa, dir winken dicke Geldkoffer, dir winkt dein Traumvertrag beim FC Barcelona. Überall hörst du, dass du zu den besten Spielern der Welt gehörst, deine Berater reden auf dich ein, die Bosse aus Barcelona reden auf dich ein. Und dann schwirren 1000 Gedanken durch deinen völlig verdrehten Kopf, die du gar nicht ordnen kannst. Keine Frage, da kann man als gerade mal 20-Jähriger schon mal die falsche Entscheidung treffen.

Auf dem Fußballplatz gestehen wir es jungen Spielern doch auch zu, dass sie mal Fehler machen. Wir wollen es sogar, damit sie daraus lernen, damit sie mutig bleiben. Neben dem Platz gilt das genauso. Wenn der FC Barcelona also Ousmane Dembele nicht kaufen sollte und sich der junge Franzose geläutert gibt, sich glaubwürdig bei Klub, Mitspielern und Fans entschuldigt und sich wieder voll einbringen will, dann sollte für ihn die Tür beim BVB nicht geschlossen sein. Denn ein Dembele in Bestform macht die Borussia viel stärker – und lässt auch über Bockmist letztlich Gras wachsen.

von Sascha Klaverkamp

Nein, für Dembele ist die Tür beim BVB zu.

Ousmane Dembele ist beim BVB kaum noch vermittelbar. Weder der Mannschaft, noch dem Trainer, noch den Fans. Eine zweite Chance? Der 20-Jährige hat sie längst vergeben. Am Freitag hätte er nach einer Nacht Schlaf aufwachen und sagen können: „Sorry, Trainer. War meiner. Ich hab‘ die Nerven verloren. Tut mir leid.“ Samstag hätte er es sagen können, Sonntag auch. Am Montag hätte er individuell auf dem Trainingsgelände arbeiten können. Nichts – und von Reue oder Läuterung scheint Ousmane Dembele weiter entfernt zu sein als die Erde von der Sonne. Kein Kontakt zu den Teamkollegen, kein Kontakt zu den Verantwortlichen.

Situation mit jedem Tag schlimmer

Mit jedem Tag, den Dembele mit einer Entschuldigung wartet, verschlimmert er die Situation und ramponiert sein Image ein Stückchen weiter hin in Richtung Totalschaden. Innerhalb der Mannschaft ist aus Unverständnis und Enttäuschung längst Wut geworden. Dembele verprellt die Kollegen, stellt seine Person komplett über das Wohl des Teams. Einen Wechselwunsch nach Barcelona hätte ihm niemand übel genommen, so etwas gehört zum Geschäft wie Dinner for one zu Silvester. Doch das Theater, das seit vergangenem Donnerstag in Dortmund uraufgeführt wird, überschreitet alle Grenzen der Toleranz.

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Das Tischtuch zwischen Dembele und dem BVB ist gründlichst zerschnitten. Und es bleibt wohl nur die Frage, ob der junge Franzose seine Hälfte bald stolz in Barcelona oder als Schnuffeltuch auf der Tribüne in Dortmund präsentieren darf.

von Tobias Jöhren

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