Für den BVB stellte beim Jahresauftakt in Darmstadt nicht der Gegner die größte Herausforderung dar. Die eigenen Sorgen, Probleme und Herausforderungen stehen der Mannschaft seit Monaten viel mehr im Weg. Das 3:0 beim Kaltstart verschafft etwas Ruhe. Doch die grundsätzlichen Zweifel sind nicht viel geringer geworden. Nur die größte Explosionsgefahr ist erst einmal gebannt.
BVB geht enormes Wagnis ein
Es ist ein enormes Wagnis, das die Borussia in der aktuellen Konstellation eingeht. Zum einen sportlich, wo die vielschichtigen fußballerischen Defizite auch beim Tabellenletzten schmerzten. Stichwort Spielaufbau: Für den zweitteuersten Kader der Bundesliga bleibt ein langer Ball von Torhüter Gregor Kobel das probateste Mittel. Hoch und weit bringt in diesem Fall keine Sicherheit.
Wer die Wortgefechte auf dem Rasen am Böllenfalltor beobachtete, muss feststellen, dass diese Mannschaft auch nach der Winterpause weit davon entfernt ist, eine Einheit zu bilden. Und wohin man auch blickt und fragt, Edin Terzic scheint trotz aller Treuebekenntnisse der Klubführung nur ein Cheftrainer „bis auf Weiteres“ zu sein.
Unruhe wird dem BVB erhalten bleiben
Mit seiner frühzeitigen Abschiedsankündigung hat Vereinsboss Hans-Joachim Watzke derweil den Diskussionen um ihn die Grundlage entzogen. Solange jedoch ungewiss bleibt, wer in Zukunft sportlich und in letzter Instanz das Sagen hat, wird die Unruhe bleiben. Und sie wird sich in beiden Personalien enorm verstärken, sobald die Erfolge ausbleiben. Der Sieg in Darmstadt ist daher nicht nur drei Punkte wert. Er verschafft auch wertvolle Zeit. Erstmal bis zum nächsten Spiel.
BVB-Einzelkritik für das 3:0 in Darmstadt: Sancho und Maatsen direkt wichtig – Özcan überfordert
Süle trotz Hummels-Ausfall nur auf der Bank: Deutliches Zeichen von BVB-Trainer Terzic
Sancho und Reus wie in besten BVB-Zeiten: Doch spielerisch bleibt in Dortmund vieles im Argen