BVB-Einzelkritik für das 3:0 in Darmstadt Sancho und Maatsen direkt wichtig – Özcan überfordert

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Gregor Kobel : Hatte länger den Ball am Fuß als mancher Feldspieler. Im torwartspezifischen Bereich lange Zeit gar nicht geprüft, weil die wenigen Versuche an seinem Kasten vorbeigingen. Dann aber mit einer Weltklasse-Tat: Irre Fußabwehr nach dem Kopfball von Luca Pfeiffer (64.). Hielt damit die Führung fest. Note: 2,0

Thomas Meunier : Plötzlich wieder – aufgrund fehlender Alternativen – gesetzt. Verpasste einige Abspiele und drehte lieber ab. Verlor Tim Skarke bei Darmstadts größter Chance im ersten Durchgang komplett aus den Augen. Halbhoch, auf den falschen Fuß oder ganz vorbei – mit vielen seiner Zuspiele konnten seine Teamkollegen wenig bis gar nichts anfangen. Note: 5,0

Emre Can : Edin Terzic zog seinen Kapitän nach dem Hummels-Ausfall überraschend Niklas Süle vor. Innenverteidiger kann er. Aber die Sechs liegt ihm mehr. Gewann aber fast alle seine Duelle. Dirigierte viel, machte klare Ansagen von hinten heraus. Für dauerhafte Stabilität sorgte aber auch er nicht. Note: 3,5

Nico Schlotterbeck : Defensiv ohne Aussetzer. Nach vorne waren einige gute Vorträge dabei, trieb den Ball phasenweise weit durch das Mitteldrittel. Starkes Zweikampfverhalten gegen den eigentlich schon enteilten Vilhelmsson (74.). Note: 3,0

Ian Maatsen : Mittwoch Medizincheck, Donnerstag offiziell vorgestellt, Samstag Startelfdebüt. Es wird nicht in die Geschichtsbücher eingehen, war aber sehr ordentlich. Großer Vorwärtsdrang und Schnelligkeit zeichnen ihn aus, dazu mit einer sehr hohen Passgenauigkeit. Und endlich schlägt ein Linksverteidiger auch Flanken (20.). Note: 2,5

Salih Özcan : 36 Prozent gewonnene Zweikämpfe zur Halbzeit – das ist für einen defensiven Sechser viel zu wenig. Musste sich häufiger mit einem Foul behelfen. Egal ob gegen oder mit dem Ball – er lief eigentlich nur nebenher. Ein ganz schwacher Auftritt des türkischen Nationalspielers. Note: 5,0

Jamie Bynoe-Gittens : Frühe Gelbe Karte nach einem taktischen Foul (3.). Lief sich unnötigerweise einige Male fest. Dann aber machte er es ganz stark: Ließ gleich zwei Darmstädter aussteigen, trennte sich im richtigen Moment vom Ball und legte ihn Brandt in den Lauf (24.). Scharfe Hereingabe (44.). Einer der aktiveren Borussen. Note: 3,0

Julian Brandt : Vor der Winterpause komplett überspielt, machte der Blondschopf in Marbella einen extrem fitten Eindruck. Sollte mit Tiefenläufe für Verwirrung sorgen und sich in Position bringen. Mit Ball gelang ihm zunächst wenig. Auch der Abschluss in der 24. Minute missglückte eigentlich. Es reichte trotzdem zur Führung. Seine Volleyabnahme entschärfte Marcel Schuhen. Note: 3,0

Marcel Sabitzer : Im Aufbau regelmäßig durch den langen Ball überspielt. Forderte die Bälle aber auch nicht, selten im freien Raum zu finden. Wenn mal am Leder, dann meist mit guten Ideen, wie dem Flugball auf Maatsen (31.). Er muss mehr der Denker und Lenker sein. Prüfte Schuhen mit einem fiesen Aufsetzer (68.). Note: 4,0

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Donyell Malen : Holte sich tief die Bälle, das hat man bislang selten vom Niederländer gesehen. Starker Steckball durch die Lilien-Kette auf Füllkrug. Nach umgekehrter Kombination flog sein strammer Abschluss deutlich vorbei (42.). Gut aufgedreht und mit der Übersicht für Sancho (77.). Baute aber insgesamt ab. Note: 3,5

Niclas Füllkrug : Wurde gezielt von Kobel in der Spieleröffnung mit langen Bällen gesucht. Konnte nur wenige festmachen, die meisten Duelle verlor er. Besser war es, wenn er flach gesucht wurde. Zögerte mit seinem Abschluss viel zu lange (43.). Hätte ablegen müssen statt selbst abzuschließen (75.). Note: 4,0

Jadon Sancho (55. für Bynoe-Gittens): 966 Tage nach seinem letzten Spiel für den BVB wieder in Schwarzgelb auf dem Rasen. Von fehlender Fitness keine Spur. Wirkte extrem spielfreudig und umtriebig. Dann auch noch mit dem Assist für Kumpel Reus. Die fehlende Spielpraxis war ihm dennoch anzumerken. Note: 2,5

Marco Reus (55. für Brandt): Aus tieferer Position heraus mit guten Bällen in die Spitze. Gegenläufige Bewegung im Zentrum gut erkannt und in den freien Raum gestartet. Wurde dafür mit einem seiner leichtesten Treffer belohnt. Ähnlich in der 88. Minute, doch er vergab leichtfertig. Note: 3,0