Fans verhalten sich friedlich - Polizei zufrieden
BVB gegen Leipzig
Nur halb so viele Gästefans, aber doppelt so viele Polizisten: Das Bundesliga-Gastspiel von RB Leipzig hat Dortmund am Samstag in Alarmbereitschaft versetzt. Nach den Ausschreitungen vom Februar sollte erneute Gewalt unbedingt verhindern werden - das gelang. Hier gibt es alle Informationen zum Nachlesen.

BVB-Fans demonstrierten mit einem Fanmarsch gegen die Vereins- und Geschäftspolitik von RB Leipzig.
Die wichtigsten Informationen in Kürze:
- Die Polizei hat am späten Samstagabend ein positives Fazit des Großeinsatzes mit rund 1000 Polizisten gezogen.
- An dem friedlichen und lautstarken Protestmarsch von der Hohen Straße Richtung Stadion haben am Vormittag rund 4000 BVB-Anhänger teilgenommen.
- An- und Abreise der Fans verliefen störungsfrei.
22.25 Uhr: Wir machen Feierabend
Wir beenden unsere Berichterstattung an dieser Stelle. Gute Nacht!
22.20 Uhr: Abschlussbericht der Polizei liegt vor
In der Pressemitteilung heißt es: "Durch eine klare Trennung der BVB-Fans von den Anhängern von RB Leipzig ging das polizeiliche Konzept für die An- und Abreisephase wie geplant auf.
Die Anreisephase verlief insgesamt störungsfrei, es gab keinerlei Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern. Auch die Mannschaftsbusse trafen jeweils sicher am Stadion ein. Die Polizei Dortmund wertete den selbst ernannten BVB-Fanmarsch als Versammlung. Innerhalb des "Marschweges" zum Stadion kam es zu insgesamt zehn Straftaten. Sechs Strafverfahren wurden zu Vorfällen mit Pyrotechnik eingeleitet, zwei wegen Beleidigungen gegen Polizeibeamte vorgelegt und eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gefertigt. Auch die Versammlung verlief überwiegend friedlich. Wegen der unangemeldeten, aber geplanten Versammlung wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Vor sowie während der Spielbegegnung und auch innerhalb der Abreisephase blieb es - nach jetzigem Kenntnisstand - weiter überwiegend störungsfrei. Insgesamt fertigten Polizisten aber sechs Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und eine wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz (Verdacht Pyrotechnik). Außerdem leiteten sie sechs weitere Strafverfahren wegen Beleidigung ein und eines wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. Außerdem fertigen Polizisten eine Strafanzeige wegen sexueller Belästigung. Im Anschluss an das Spiel kam es auf der Lindemannstraße zu einer Sachbeschädigung an einem Auto sowie einer Körperverletzung."
21.36 Uhr: Erste Bilanz fällt positiv aus
Die erste Polizeibilanz fällt zufriedenstellend aus. Auch die Abreise der Leipzig-Fans, die von starken Polizeikräften begleitet wurde, verlief weitgehend störungsfrei. Beim BVB-Fanmarsch vor dem Spiel kam es zu zehn Strafanzeigen, meist wegen Pyro„Delikten und Beleidigungen, einmal wegen Körperverletzung. Weitere sechs Strafanzeigen gab es während des Spiels, ein durchaus normales Maß.
21.15 Uhr: Abreisephase verläuft bislang ruhig
Weiterhin alles ruhig in Dortmund. Gegen 23 Uhr rechnen wir mit der Abschluss-Bilanz der Dortmunder Polizei.
20.25 Uhr: BVB unterliegt mit 2:3
Der BVB verliert ein äußerst unterhaltsames Topspiel mit 2:3. Die Abreisephase der gut 80.000 Zuschauer beginnt. Die Leipziger Fans wurden aufgefordert, noch 15 Minuten in ihren Blöcken zu bleiben.
18.29 Uhr: Jetzt rollt der Ball
Bei BVB gegen Leipzig rollt der Ball. Wir unterbrechen unsere Berichterstattung an dieser Stelle und verweisen auf unseren sportlichen Live-Ticker. Im Anschluss an die Partie melden wir uns zurück.
18.25 Uhr: Anti-RB-Plakate auf der Südtribüne:
Beim Einlaufen der beiden Teams werden einige Anti-RB-Plakate präsentiert: "RB Leipzig ist in Dortmund nicht willkommen", "Gänseblümchen auf die Bullen", "HateRedBull" und "RB vernichten" heißt es dort. Die Ultras präsentieren den Schriftzug "Die Wand der Schande grüßt die Schande der Liga".
18.22 Uhr: Spiel beginnt in wenigen Minuten
Erfreuliches Zwischenfazit aus Dortmund: Die Anreisephase ist friedlich verlaufen - jetzt freuen sich die über 80.000 Zuschauer auf das Topspiel des 8. Bundesliga-Spieltags.
17.49 Uhr: Viele Leipzig-Fans bereits im Stadion
Der Großteil der 3000 RB-Fans befindet sich bereits im Stadion. Die Leipziger Anhänger haben sich auf den "E"-Parkplätzen gesammelt und wurden dann von der Polizei zum Stadion eskortiert.
17.45 Uhr: Äußerst friedlicher Protestmarsch
Unser Reporter Peter Bandermann hat den Protestmarsch der BVB-Fans zum Stadion begleitet und zieht ein rundum positives Fazit: Die Strategie der Polizei ist aufgegangen, die Anhänger haben sich vorbildlich verhalten.
17.17 Uhr: 4000 Protestmarsch-Teilnehmer
Der Protestmarsch ist mittlerweile am Stadion angekommen. Es haben rund 4000 Fans daran teilgenommen.
Beim #Fanmarsch in #Dortmund gegen @DieRotenBullen waren rund 4000 @BVB-Fans unterwegs. pic.twitter.com/mpxBAkNnve
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
16.55 Uhr: Protestmarsch kurz vor dem Stadion
##BVBRBL#Fanmarsch gegen @DieRotenBullen verläuft laut und deutlich pic.twitter.com/uEdwZi3ImC
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
#fanmarsch zu #bvbrbl Alle Infos bei rn.de pic.twitter.com/xAt06k11XV
— Jana Klüh (@JanaKlueh)
16.52 Uhr: Empfang im Rathaus beendet
Der Empfang für Fans des RB Leipzig im Rathaus ist beendet. Zum Schluss gab es lockere Gespräche bei Wasser, Cola und Apfelschorle - ohne Red Bull. Vorher gabs klare Worte: "Sie sind im Februar Opfer eines Gewaltexzesses geworden, der überhaupt gar nicht geht und absolut inakzeptabel ist", sagte Dortmunds OB Ullrich Sierau.
BVB-Schatzmeister Reinhold Lunow erklärte, auch er habe als Fußball-Traditionalist seine Probleme mit Vereinsmodellen wie RB Leipzig oder Hoffenheim. "Leute, die Steine auf friedliche Fußball-Fans, Frauen und Kinder schmeißen, sind aber keine Borussen, das sind Gewalttäter und Kriminelle." Für die Fan- und Förderabteilung des BVB drückte Torsten Schild das Bedauern über die Vorkommnisse im Februar aus. Ein derber Ton gehöre zum Fußball, "aber man darf nicht die Grenze zur Gewalt und zur persönlichen Diffamierung überschreiten".
16.47 Uhr: Die ersten Leipzig-Fans sind am Stadion eingetroffen
Alles fein am Eingang???? pic.twitter.com/kQU7j9OB6p
— Guido Schäfer (@schfer_g)
16.30 Uhr: Protestmarsch auf der Wittekindsstraße
Der #Fanmarsch vor wenigen Minuten an der Wittekindstraße #bvbrblpic.twitter.com/KV6p7oUcM2
— Jana Klüh (@JanaKlueh)
16.12 Uhr: Rund 3500-Demo Teilnehmer
3.500 Teilnehmer ca. bei der „Demo“ zum Stadion.
— Jan-Henrik Gruszecki (@JH_Gruszecki)
16.07 Uhr: Offizieller Empfang im Rathaus
Zur Stunde empfängt Oberbürgermeister Ullrich Sierau zehn Fans von RB Leipzig, die im Februar beim ersten Gastspiel des Vereins in Dortmund von BVB-Anhängern attackiert worden waren und daraufhin Anzeige erstattet hatten. Mit dabei sind auch der Leipziger OB Burkhard Jung und Vertreter des BVB.
Derzeit empfängt OB #Sierau 10 #Leipzig-Fans, die im Februar in #Dortmund von #BVB-Anhängern attackiert worden waren. (Foto: @olivol) pic.twitter.com/6Q3EuKwFCn
— Ruhr Nachrichten BVB (@RNBVB)
Stadt und BVB hatten die Leipziger als "Geste der Gastfreundschaft" eingeladen. Die Stadt übernimmt die Kosten für Hotelübernachtung, der BVB stellt Karten für das Spiel im Stadion - für den Leipziger Fanblock auf der Nordtribüne. Dabei sind Dr. Reinhold Lunow vom BVB-Vorstand und Torsten Schild als Vertreter der Fan- und Förderabteilung.
16.05 Uhr: Protestmarsch ist gestartet
#fanmarsch gegen @DieRotenBullen ist gestartet #BVBRBLpic.twitter.com/ex9FLMQ6QC
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
16.03 Uhr: Stadiontore sind geöffnet
Seit wenigen Minuten sind die Stadiontore geöffnet, also 30 Minuten eher als üblich.
16.01 Uhr: Route steht fest
Der Protestmarsch führt über Hohe Straße, Kreuzstraße, Wittekindstraße, Rabenloh.
#Fanmarsch in #Dortmund führt über Hohe Straße - Kreuzstraße - Wittekindstraße - Rabenloh. Hohe Straße jetzt teilweise gesperrt. #BVBRBLpic.twitter.com/xcXn3DpcZ1
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
15.58 Uhr: Hohe Straße teilweise gesperrt
In wenigen Minuten beginnt der Protestmarsch der BVB-Fans. Ein Teil der Hohen Straße ist gesperrt.
Aktueller Verkehrshinweis: Hohe Str. ab Höhe Dudenstraße zur Zeit komplett dicht. Bitte umfahren Sie diesen Bereich, wenn möglich. #dortmund#bvbrbl
— Polizei NRW DO (@polizei_nrw_do)
Auseinandersetzung wie auf der Strobelallee am 4. Februar will die Polizei unbedingt verhindern. Mit diesen Ereignissen im Rücken steht sie unter großem Druck und muss Gewalt unterbinden. Polizisten sollen bei kleinsten Pöbeleien einschreiten.
In Gesprächen mit der Polizei habe Borussia Dortmund angekündigt, auch im Stadion konsequent gegen Störer vorgehen zu wollen. "Wer meint, sich im Stadion daneben benehmen zu müssen, muss damit rechnen, rauszufliegen", heißt es von Seiten der Polizei, die BVB-Ordner unterstützen werde, wenn Anlass dazu bestehe.
5000 Karten zurückgegeben
Die Vorkommnisse im Skandalspiel vor gut acht Monaten, von denen selbst Kinder und Frauen betroffen waren, haben Stadt, Polizei und Verein sensibilisiert. So lud Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau zehn RB-Fans, die Opfer der Ausschreitungen geworden waren, zum Spiel ein. Diese Geste konnte jedoch nicht verhindern, dass die Leipziger rund 5000 Karten zurückgaben und mit nur 3000 Fans anreisen. Dennoch wurde die Zahl der Sicherheitskräfte verdoppelt.
Angesichts dieser Vorgeschichte rückt der Sport vor dem neuerlichen Kräftemessen der beiden so verschiedenen Fußball-Kulturen in den Hintergrund. Dabei gilt die Partie als echtes Spitzenspiel. Der BVB rangiert nach dem besten Saisonstart seiner Vereinshistorie auf Rang eins, der sechs Punkte schlechtere Tabellenvierte aus Leipzig wittert nach zuletzt zwei Bundesliga-Siegen Morgenluft.
Mit dpa-Material
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