Dembele wirbelt - Götze frei wie in der C-Jugend
BVB-Einzelkritik
Es war eine schwere Prüfung, der sich der BVB gegen die TSG Hoffenheim stellen musste. Die Gastgeber spielten hart - und mehr als eine Hälfte lang in Überzahl. Vor allem dank Ousmane Dembele, der stark agierte und zwei Tore vorbereitete, konnten sich die Schwarzgelben trotzdem über einen Punkt freuen. Die Einzelkritik.

Ousmane Dembele (l.) machte ein bärenstarkes Spiel, wurde aber auch immer wieder hart attackiert. Nach 68 Minuten musste er angeschlagen ausgewechselt werden.
Roman Weidenfeller: Für den neutralen Zuschauer war es ein unterhaltsames Spiel, der BVB-Keeper aber dürfte nur wenig Spaß gehabt haben. Beim frühen 0:1 (3.) kam er zu zögerlich raus, beim - eigentlich irregulären - 1:2 (20.) griff er daneben. Ein zunächst unglücklicher Abend, in dessen Verlauf er sich deutlich steigerte. Note: 4,5
Christian Pulisic: Der US-Amerikaner spielte eine Zwitter-Rolle auf der rechten Seite: Gegen den Ball meist Verteidiger in einer Fünferkette, offensiv oft weit vorne zu finden. Mit Licht und (deutlich mehr) Schatten in seinem Spiel. Note: 4,0
Matthias Ginter: Wie der Zusammenprall zweier Böcke sah es aus, als der Innenverteidiger früh die unliebsame Bekanntschaft mit Sandro Wagners Stirn machte (3.). Ginter ging zu Boden und wirkte danach lange benommen - auch beim direkt folgenden 0:1. Fing sich dann mit zunehmender Spielzeit wieder. Note: 4,0
Marc Bartra: Für sein drittes Foul kassierte der Spanier bereits nach 27 Minuten die Gelbe Karte, was dazu führte, dass er sich arg zügeln musste in den Zweikämpfen. Ließ die Hoffenheimer im Zweifel lieber laufen als einen Platzverweis zu riskieren. Erneut schwach. Note: 4,5
Sven Bender: 210 Tage nach seinem bislang letzten Spiel für den BVB kehrte der Silbermedaillengewinner von Rio früher als geplant auf den Platz zurück. In einigen Szenen war ihm die mangelnde Spielpraxis anzumerken, aber er nahm den Kampf an, den die Hoffenheimer dem BVB boten. Beim 1:2 klar geschubst von Wagner. Note: 3,0
Marcel Schmelzer: Gleich zwei Offensivkopfbälle brachte der Linksverteidiger vor der Pause auf das Tor der Gastgeber - beide waren nicht ungefährlich. Defensiv musste er viel laufen, um seine Seite einigermaßen dicht zu bekommen. Schafft das ordentlich. Note: 3,0
Julian Weigl: Der Ballverteiler wurde auch von Hoffenheim als Schlüsselspieler des BVB ausgemacht und bekam wenig Raum geschenkt. Entsprechend unauffällig war sein Spiel, er steigerte sich aber nach dem Seitenwechsel und wurde besser. Note: 3,0
Mario Götze: Viel war vor dem Spiel über die bisherige Torlosigkeit des Weltmeister diskutiert worden. Götze gab die richtige Antwort: Nach elf Minuten traf er zum 1:1-Ausgleich - und stand dabei so frei wie zuletzt in der C-Jugend. Danach ackerte und kämpfte er unheimlich viel. Sehr engagiert. Note: 2,5
Ousmane Dembele: Dass der junge Franzose ein riesiges Talent ist, wusste man schon vor dem Spiel. In Hoffenheim aber drehte er richtig auf. Kaum ein Angriff seiner Elf, der nicht über ihn lief. Erst stark, dann glücklich bei der Vorlage zum 1:1 (11.). Klasse auch sein Pass vor dem 2:2 (48.). Gut, dass er sich auch von der Härte der TSG zunächst nicht aus dem Spiel nehmen ließ. Nach 68 Minuten musste er dann doch angeschlagen runter. Note: 2,0
Pierre-Emerick Aubameyang: Der Stürmer nahm in der ersten Hälfte kaum am Spiel teil - war nach der Pause aber sofort zur Stelle. Nach Dembeles Pass traf er zum 2:2 (48.). Danach noch mit einer Chance aufs 3:2, dann tauchte er wieder ab. Note: 3,0
Marco Reus: Der "Lebensretter" der vergangenen Wochen bekam früh von den Gastgebern auf die Knochen - und antwortete ebenfalls mit Härte. Dass er nach 41 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog, war zwar unglücklich, weil er von Nadiem Amiri zuvor selbst gefoult worden war, aber auch nicht ganz überraschend. Note: 4,5