Aubameyang sichert BVB in Unterzahl einen Punkt
2:2 gegen Hoffenheim
In einem turbulenten Spitzenspiel hat Borussia Dortmund am Freitagabend bei der TSG Hoffenheim einen Punkt gerettet. Trotz Unterzahl nach einer Gelb-Roten Karte gegen Marco Reus wehrte sich der BVB und nahm beim 2:2 (2:1) einen verdienten Zähler mit.

Pierre-Emerick Aubameyang (2.v.r.) sicherte dem BVB mit seinem Treffer das 2:2.
"Es waren zwei klare Fehlentscheidungen gegen uns in der ersten Hälfte", schimpfte Watzke nach der Partie bei "Sky" über die Ampelkarte und den umstrittenen Treffer zum Hoffenheimer 2:1. BVB-Kapitän Marcel Schmelzer lobte besonders die Einstellung der Schwarzgelben, die sich zweimal zurückkämpfen konnten: "Ich bin froh, dass wir eine solche Moral gezeigt haben."
Er habe "ein sehr gutes Gefühl", sagte Trainer Thomas Tuchel vor der Partie. Nach einer Serie enttäuschender Auswärts-Vorstellungen in der Bundesliga mit nur acht Punkten aus sieben Spielen waren seine Borussen gefordert bei der ungeschlagenen TSG.
Doch der erste Schuss ging gleich nach hinten los: Beim langen Pass von Jeremy Toljan ließ der nach einem Zusammenstoß noch leicht benebelte Matthias Ginter Mark Uth entwischen, der umkurvte auch noch den zögernden Roman Weidenfeller und es stand 1:0 für die TSG (3.). Zum sechsten Mal hintereinander rannten die Schwarzgelben einem Rückstand hinterher.
Götzes erster Ligatreffer
Eine schwarzgelbe Reaktion folgte prompt: Marcel Schmelzers Kopfball (6.) und Pierre-Emerick Aubameyangs Flachschuss (7.) verfehlten noch knapp das Ziel, dann fiel der Ausgleich: Ousmane Dembele tankte sich über rechts durch, passte mit Glück und Geschick im letzten Moment zu Mario Götze - erster Ligatreffer des Rückkehrers (11.). Was für ein spektakulärer Auftakt in diesem Spitzenspiel!
Und es ging gleich turbulent weiter: Nach einer Ecke für Hoffenheim fälsche Sandro Wagner den Ball vor dem verdutzten Weidenfeller ab ins Tor, die erneute Führung für die Gastgeber (20.). Dass Wagner sich mit einem Schubser gegen BVB-Comebacker Sven Bender einen Vorteil verschafft hatte, ahndete der unsichere Schiedsrichter Benjamin Brand nicht.
Die Aufreger-Szene
Dann wurde es hektisch, viele Fouls und jede Menge Nickeligkeiten auf beiden Seiten zerstörten den Spielfluss. Das kam den Gastgebern entgegen, genau wie die nächste Aufreger-Szene: Ein taktisches Foul des bereits verwarnten Marco Reus, der einen Konter ungeschickt unterbinden wollte, bestrafte Brand mit der Ampelkarte: Gelb-Rot für den Borussen war eine harte, aber vertretbare Entscheidung (41.).
Turbulenter geht’s nicht? Und ob! Zwei Minuten nach Wiederanpfiff scheiterte Wagner aus kurzer Distanz am Pfosten (47.), dann konterte der BVB die aufgerückten Platzherren im direkten Gegenzug aus. Dembele schickte Aubameyang, der glich mit seinem 16. Saisontor aus (48.). Und hatte Sekunden später sogar die Führung auf dem Fuß, kam mit seinem Schuss jedoch nicht an TSG-Keeper Oliver Baumann vorbei (49.).
Spannende Begegnung
Die Borussen hielten die spannende Begegnung auch in Unterzahl offen. Tuchel stellte statt Dreier- auf Viererkette um, der BVB machte mit enormer Laufarbeit und viel kämpferischem Einsatz die numerische Unterzahl wett. Für den zweifachen Vorbereiter Dembele ging es nach einem Zweikampf nicht weiter, der Franzose musste aufgrund eines Pferdekusses mit der Trage vom Platz gehievt werden. Auch die Hoffenheimer pumpten nach 60 Minuten maximaler Intensität.
Für die 31.500 Zuschauer blieb die Partie kribbelig, kitzelig, nervenaufreibend. Schiedsrichter Brand behielt bei einer Schwalbe von Hoffenheims Jeremy Toljan den Überblick, diesmal blieb der Pfiff zurecht aus (86.). Beide Mannschaften wollten den Sieg, doch dieser Krimi hatte auch unglaublich viel Kraft gekostet. Den einen Punkt, den sich der aufopferungsvoll kämpfende BVB redlich verdient hatte, hielt Weidenfeller in der Schlussphase gegen Kramaric fest (88.).
Dienstag gegen Augsburg
Hoffenheim bleibt damit auch nach 15 Spieltagen ungeschlagen, der BVB benötigt am Dienstag (20 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Augsburg dringend einen Dreier, um die Champions-League-Plätze nicht aus den Augen zu verlieren.