Dieses 2:2 bei der TSG Hoffenheim darf der BVB als moralischen Sieg verbuchen. Die Borussen mussten sich gegen die überaus physische Spielweise der Gastgeber behaupten, nach Sicht von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke „zwei glasklare Fehlentscheidungen“ verdauen und zweimal einem Rückstand hinterherlaufen.
Mit großer Moral zum Punktgewinn: Mario Götze, Marcel Schmelzer und Ousmane Dembele (v.l.).
Zum sechsten Mal in Serie kassierten die Schwarzgelben das 0:1, damit macht sich die junge und auch aufgrund der Personalmisere - in Hoffenheim fehlten acht Spieler - immer wieder neu zusammengestellte Mannschaft das Leben ständig selber schwer.
Dembele macht eines seiner besten BVB-Spiele
Anders als zuletzt bei den enttäuschenden Gastspielen in Frankfurt oder Köln aber kämpften die Borussen leidenschaftlich, stemmten sich mit aller Macht und trotz Unterzahl gegen die drohende Niederlage und waren auch nach einem enorm kräftezehrenden und hochintensiven Spiel mit den starken Gastgebern auf Augenhöhe. Das Remis war redlich verdient.
Was hinten wackelt, muss weiterhin die Offensive herausreißen. Ousmane Dembele machte eines seiner besten Spiele für Borussia Dortmund, der Franzosen-Flitzer wird immer, immer wichtiger für die Mannschaft. Einen Mario Götze hat man selten so laufstark und engagiert verteidigen gesehen, Pierre-Emerick Aubameyang macht irgendwie immer sein Tor. Und wie Sven Bender sich nach monatelanger Pause verausgabt hat, spricht für ihn und für sich.
Einstellung stimmt
Dieser Punktgewinn in Hoffenheim kann tabellarisch noch richtig wertvoll werden, der Abstand zu einem vermutlich auch dauerhaften Mitkonkurrenten um einen Champions-League-Platz bleibt gleich. Noch wichtiger könnten die Emotionen und der Teamgeist sein, den der BVB nach einigen blutleeren Auswärtsspielen endlich wieder gezeigt hat. Die Einstellung hat absolut gestimmt.
Marcel Schmelzer war sich sicher: "Wenn wir mal einen fitten und kompletten Kader haben, werden wir auch wieder besser spielen." Das Saisonziel im Kerngeschäft Bundesliga, die Qualifikation für die Königsklasse, bleibt in Sicht- und Reichweite. Das Selbstvertrauen und die Gier nach Siegen hat nach diesem Unentschieden sicher nicht gelitten.