„Umgehend“ nach der Bundesliga-Pleite in Mönchengladbach (2:4) hat BVB-Trainer Edin Terzic seinen Spielern mitgeteilt, „dass wir einige Dinge verändern werden“. Dabei ging es um Themen auf und neben dem Platz im Gefüge von Borussia Dortmund. Ein Zeichen dafür, wie Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl die Zügel anziehen: Die WM-Verlierer müssen in der letzten Dienstwoche des Jahres nach dem wenig erfolgreichen Ausflug nach Katar noch einmal in Dortmund erscheinen und trainieren. Schicht auf Schnee und Eis nach dem Wehklagen in der Wüste.
BVB-Trainer Terzic wählt ungewöhnliche Maßnahme
Die fünf deutschen WM-Fahrer Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Julian Brandt, Karim Adeyemi und Youssoufoa Moukoko gehören ebenso dazu wie die beiden Belgier Thorgan Hazard und Thomas Meunier und Giovanni Reyna (USA). Sie müssen am Mittwoch wieder bei ihrem Klub auf den Platz treten. Vor allem die deutschen und belgischen Nationalspieler sollen das enttäuschende Abschneiden schnellstmöglich hinter sich lassen. Arbeit für den Klub ist angesagt. Ungewöhnliche Maßnahme in besonders herausfordernden Zeiten.
„Es ging nicht nur darum, was gut oder schlecht war. Es geht um Lösungen“, hatte Terzic während der Asienreise des BVB mit Blick auf die Analyse der ersten, vor allem im Ligabetrieb mangelhaften Saisonphase betont und gefordert: „Wir müssen unser Verhalten ändern, um erfolgreich zu sein. Es ist doch eine einfache Gleichung: Du kannst nicht mehr erwarten, wenn du weniger arbeitest. Wir müssen mehr tun, um mehr zu erreichen.“ Dabei gehe es um technische und taktische Themen auf dem Rasen, aber auch um „einige Dinge bei der Organisation und Struktur“ im Trainings- und Spielbetrieb. „Das fassen wir an“, erklärte Terzic, und lässt nun gleich Taten folgen.
BVB startet in die letzte Trainingswoche des Jahres
Statt nach dem Weltmeisterschafts-Abenteuer in den Urlaub zu fliegen, müssen die Katar-Fahrer an die Schüppe. Kalkuliert hatte das Trainerteam mit der Phase bis zu den Viertelfinals, die am kommenden Wochenende steigen. Solange sollte auch der Restkader im Rhythmus bleiben. Jetzt gibt es ein unverhofftes Wiedersehen, auf dass die Nationalspieler zumindest unter diesen Umständen gerne verzichtet hätten.

„Der Umbruch, den wir im Sommer gestartet haben, ist ein Prozess. Das wird dauern. Da kann man nicht einfach den Schalter umlegen und plötzlich ist man Tabellenerster“, erläuterte Terzic außerdem. „Mit Platz sechs sind wir alle nicht happy, aber wir haben noch 19 Spiele, in denen wir zeigen wollen, dass wir besser sind. Wir bereiten Erfolg vor. Es geht nicht ohne harte Arbeit.“
Nur noch drei BVB-Spieler bei der WM im Einsatz
Unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichem Fitnessstand hätten schon in der Sommervorbereitung die Trainingsarbeit erschwert. Der Wunsch von Terzic: „Wir wollen nicht wieder zwei Gruppen haben.“ Auch deswegen müssen die Katar-Rückkehrer ran. Bei der WM sind nur noch Gregor Kobel (Schweiz), Raphael Guerreiro (Portugal) und Jude Bellingham (England) im Einsatz.

Die Auswertung der ersten Saisonphase sei fruchtbar gewesen, meinte der 40-jährige BVB-Coach, doch das sei nur ein erster Schritt. „Wir können viel analysieren in den Besprechungsräumen, aber es geht doch letztlich darum, dass wir es auf dem Platz zeigen. Das ist uns einige Male gelungen in dieser Saison, aber oft nur ein oder zweimal hintereinander. Wir müssen unsere Leistung steigern und unsere Rückschläge, die wir zu oft einstecken mussten, auslöschen.“
BVB-Nationalspieler: Von der Wüste in den Schnee
Eine erste konkrete Ableitung: Freie Tage gibt es für die WM-Ausscheider nicht geschenkt. Für sie geht es aus der WM-Wüste in Katar auf den eiskalten, schneebedeckten Boden im Trainingszentrum Hohenbuschei.
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