BVB-Trainer Edin Terzic bejubelt den Derbysieg vor der Südtribüne.

Bislang war mehr Improvisation als Innovation gefragt: BVB-Trainer Edin Terzic hat nach einem holprigen Saisonstart vor allem mit der verbesserten Defensivarbeit überzeugt. © imago / osnapix

BVB-Start: Terzic verdient Vertrauen – das Team muss liefern

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Der BVB hat einen holprigen Saisonstart gut überstanden. Die Punktausbeute ist besser als manche Leistung. Die Verletzungsprobleme sind nur ein Grund. Vom Team muss spielerisch noch mehr kommen.

Dortmund

, 18.09.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Von den „süßesten“ drei Punkten in der Saison sprach BVB-Trainer Edin Terzic nach dem 1:0 im Revierderby gegen den FC Schalke 04. Der Dreier gegen den meilenweit unterlegenen Lokalrivalen schmeckte den Schwarzgelben nicht nur so gut wie Schokolade, er beruhigte auch genauso die Nerven. Vor der Partie standen die Borussen unter Druck, jetzt können sie mit 15 Punkten aus sieben Spielen recht zufrieden in die zweiwöchige Spielpause gehen.

BVB-Trainer Edin Terzic hat sich weiteres Vertrauen verdient

Für den Saisonstart gibt es gerade noch die Note 2: Die Punktausbeute stimmt. Die Bayern hätten auch gerne 15 Zähler. Aber in der Tabelle sieht die Leistung besser aus als oft auf dem Rasen. Die Verletzungsprobleme sind dafür nur ein Grund. Vom Team muss vor allem spielerisch noch mehr kommen. Trainer Terzic hat sich weiteres Vertrauen verdient.

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Priorität hatte und hat ein besseres Defensivverhalten. Hier hat die Mannschaft unter Terzic große Fortschritte gemacht. Viermal blieb der BVB in der Bundesliga ohne Gegentreffer, in der gesamten Vorsaison nur sieben Mal. Dortmund spielt giftiger, kompakter, aggressiver, intensiver. Ein guter Schritt vorwärts in die richtige Richtung.

Vier 1:0-Siege: BVB-Minimalismus in der Offensive

Gehöriges Verbesserungspotenzial besitzt Terzics Mannschaft im Offensivspiel. Mit neun Toren 15 Punkte eingefahren, viermal mit 1:0 gewonnen: Effizienter spielte keine andere Bundesliga-Mannschaft. Doch an diesen Minimalismus mag sich im Spektakel gewöhnten Dortmunder Publikum niemand gewöhnen.

Dem Trainer darf man hier keinen großen Vorwurf machen: Seit Saisonbeginn sieht er sich fast täglich neuen Problemen und Verletzungen gegenüber. Improvisation gehörte mehr zum Alltag als Innovation. Von der nominell besten Sturmreihe aus Sebastien Haller, Donyell Malen und Karim Adeyemi blieb während des Saisonstarts nicht viel übrig. Automatismen ließen sich dadurch kaum etablieren. Das Fremdeln mit Anthony Modeste und einem völlig anderen Spielstil lässt sich dadurch allerdings nur bedingt erklären.

Der BVB steht ab dem 1. Oktober vor sechs intensiven Wochen

Gefordert wird Schwarzgelb vom 1. Oktober an im Drei-Tages-Rhythmus. Eine dauerhafte Formschwäche dürfen sich dann Spieler wie Modeste, Raphael Guerreiro oder Thorgan Hazard nicht mehr genehmigen. Wenn es Schlag auf Schlag geht, wird der BVB jeden Spieler im Kader benötigen, und zwar mit Biss. Das süße Erfolgserlebnis im Revierderby macht Appetit auf weitere Schleckereien.