BVB landet in einer Branchenstudie auf Platz eins – Begründung lässt aufhorchen
Borussia Dortmund
Platz eins für das Management von Borussia Dortmund – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie. Bewertung und Begründung lassen aufhorchen.

Die BVB-Macher Hans-Joachim Watzke (r.) und Michael Zorc sitzen mit Edin Terzic (l.) auf der Tribüne. © imago images/Team 2
Der Profifußball unterliegt als Branche sehr speziellen Gesetzmäßigkeiten. Mit ihren ökonomischen Auswirkungen hat die Covid-19-Pandemie auch dem Sport massiv zugesetzt. Objektiv und wissenschaftlich betrachtet kommt die Fußball-Management-Studie der Handelshochschule Leipzig (HHL) bei ihrem „FoMa Q-Score“ zu einem ausdrücklichen Lob: „Die Managementqualität in der deutschen Bundesliga hat sich in den vergangenen Jahren gesteigert und ist trotz Covid-19 weiterhin auf hohem Niveau“, heißt es im Fazit der Auswertung. Doch damit fange die Arbeit erst an: „Dennoch existieren in den Klubs weiterhin zahlreiche Entwicklungspotenziale, die es zu heben gilt, um aus der Corona-Krise gestärkt hervorzugehen.“
BVB auf Platz eins: Sportlicher Erfolg alleine reicht nicht mehr aus
Studienleiter Prof. Henning Zülch hebt hervor: „Das langfristige Überleben der Liga und ihrer Klubs wird dadurch bestimmt, wie nachhaltig die Klubs das ‚Geschäftsmodell Profifußball‘ optimieren.“ Sportlicher Erfolg alleine reiche heutzutage längst nicht mehr aus. „Finanzielle Performance, die Maximierung des Fanwohls sowie eine exzellente Führungskultur haben großen Anteil am Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit eines Klubs.“
Den sportlichen Erfolg der Bundesliga-Vereine haben die Analysten für ihre Erhebung mit 40 Prozent der Gesamtnote bewertet, die finanzielle Leistungsfähigkeit mit 25 Prozent und die beiden weiteren Faktoren mit 17,5 Prozent. Das Ergebnis wird Borussia Dortmund und seine Fans freuen: Besser als der BVB wird kein anderer Klub gerankt.
Borussia Dortmund darf sich über eine exzellente Managementqualität freuen
„Platz 1 im ,FoMa Q-Score‘ zeugt von exzellenter Managementqualität beim BVB, welche sich auch im Pokalsieg 2021 – dem ersten großen Titel seit vier Jahren – widerspiegelt. Garant für die erneute Übernahme des Spitzenrangs ist eine erhebliche Verbesserung in der Dimension ‚Sportlicher Erfolg‘. Neben dem Pokalsieg, welcher im Bereich ‚Team- Performance‘ positive Berücksichtigung findet, führen die Dortmunder mit großem Abstand im Bereich ‚Player Development‘. Die überragende Entwicklung junger Spieler (Haaland, Sancho, Bellingham) und die Heranführung eigener Talente (Moukoku) ist der Erfolgsfaktor für den BVB im ,FoMa Q-Score 2021“.
Zudem führt der Klub laut HHL-Studie unangefochten das Ranking im Bereich „Leadership- und Governance“ an, die Strukturen der Borussia sind im Vergleich mit den übrigen Erstligisten der Saison 2020/2021 erneut herausragend. In Corona-Zeiten sei das „ein Erfolgsgarant, um Vertrauen und Transparenz in das Management des Klubs zu stärken“. Zur Offenlegung der Geschäftszahlen ist die börsennotierte Borussia Dortmund KGaA bekanntlich verpflichtet.
BVB performt in Sachen ‚Sozialer Verantwortung‘ unterdurchschnittlich
Einzig in Sachen ‚Sozialer Verantwortung‘ performt der Dortmunder Klub unterdurchschnittlich, was im Zusammenhang mit Strafzahlungen wegen des Verstoßes gegen das DFL-Hygiene-Konzept für den Sonderspielbetrieb steht. Beispielhaft ist hingegen die Arbeit gegen Rassismus und Antisemitismus.
Erzrivale FC Bayern München landet beim Punkt Finanzstärke vor dem BVB, bekommt aber Abzüge in Sachen Transparenz und auch bei der Kaderstruktur – wegen des recht hohen Durchschnittsalters der Leistungsträger im Team und einiger Abgänge ohne Ablöse oder unter dem Marktwert (Boateng, Alaba, Thiago).
BVB-Erzrivale Schalke 04 als klare Enttäuschung gewertet
Zu den weiteren Gewinnern zählen RB Leipzig, Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart, während Hertha BSC, Werder Bremen und nicht zuletzt Schalke 04 als klare Enttäuschung gewertet werden.