BVB beschließt wichtige Satzungsänderung – Kassenprüfer Weidenfeller prescht vor

Borussia Dortmund

Borussia Dortmund beschließt auf der Mitgliederversammlung eine wichtige Satzungsänderung. BVB-Legende Roman Weidenfeller kann seine Wahl nicht abwarten und prescht vor.

Dortmund

, 21.11.2021, 19:01 Uhr / Lesedauer: 3 min
BVB-Legende Roman Weidenfeller ist neuer Kassenprüfer.

BVB-Legende Roman Weidenfeller ist neuer Kassenprüfer. © imago images/Revierfoto

Die Profi-Mannschaft des BVB nicht da, Ehrungen im Eilverfahren, weder Bier noch Erbsensuppe, kein Vereinslied zum Abschluss: Die Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund, sie konnte nach der coronabedingten Pause im vergangenen Jahr zwar wieder stattfinden, trotzdem war vieles anders als sonst.



Mitgliederversammlung: BVB-Boss Watzke verzichtet auf Sticheleien

Auch der Auftritt von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Sonst auf der Mitgliederversammlung eigentlich gern auf Konfrontationskurs mit anderen Vereinen im Ruhrgebiet oder im Süden, verzichtete er am Sonntag in den Westfalenhallen auf jegliche Sticheleien. „Es ist nicht die Zeit, große Kampfansagen zu machen.“ Die Pandemie habe den Fußball, die gesamte Gesellschaft noch immer im Griff.

Wirtschaftlich sei der BVB zwar trotz der rund 116 Millionen Euro Verluste in den vergangenen zwei Jahren bislang gut durch die Krise gekommen und „wirtschaftlich stabil“. Aber: „Es kommen noch einige schwere Monate auf uns zu, das wird wieder Substanz nehmen“, warnte Hans-Joachim Watzke.

BVB-Mitgliederversammlung: Bernd Möllmann ist der neue Schatzmeister

Auf den formell wichtigsten Teil der Versammlung war Borussia Dortmund sehr gut vorbereitet: die Neuwahlen. Gerade eben erst war über die Ämter des Stellvertretenden Präsidenten und des Schatzmeisters abgestimmt worden, die beiden Gewählten selbst noch auf dem Weg in Richtung Bühne, da prangten schon ihre Namensschilder an den richtigen Plätzen: Dr. Reinhold Lunow und Bernd Möllmann.

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Die Namen waren bei weitem kein Geheimnis, die offizielle Bestätigung durch die 606 anwesenden Mitglieder brauchte es aber dennoch. Dr. Reinhold Lunow, bisheriger Schatzmeister des e.V., wurde somit zum neuen Vertreter des Präsidenten gewählt, das dadurch freigewordene Amt des Schatzmeisters übernimmt nun Bernd Möllmann, der bislang die Tischtennis-Abteilung geleitet hatte.

Gesundheitlich angeschlagener Gerd Pieper bleibt dem BVB verbunden

Das Stühle-Rücken war überhaupt in Gang gekommen, weil Gerd Pieper, seit 2008 Stellvertretender Präsident, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt zur Verfügung stand. „Er hat sich stets für die Belange des BVB eingesetzt“, sagte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball über Pieper, der 18 Jahre im Aufsichtsrat der Kommanditgesellschaft saß. Auch aus diesem Amt ist der 78-Jährige aus denselben Gründen ausgeschieden. „Aber er hat mir gestern Abend am Telefon noch gesagt: Er ist und bleibt Borusse.“

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Ein anderer Borusse konnte seine Wahl offensichtlich gar nicht mehr abwarten: Roman Weidenfeller erhob sich von seinem Platz, bedankte sich für das Vertrauen und sagte laut und deutlich: „Ich nehme die Wahl an.“ Dabei hatte ihn Rauball zunächst einmal nur gefragt, ob er überhaupt für den Posten des Kassenprüfers zur Verfügung stünde – abgestimmt worden war bis dato noch gar nicht (auch Ruhr24.de berichtet). Wurde dann aber nachgeholt. Einstimmiges Ergebnis.

BVB erstellt einen Grundwertekodex

Genauso wie bei zwei wichtigen Anträgen, über die entschieden werden musste. Im ersten stimmten die Mitglieder zu, eine sogenannte „Umlage“ in der BVB-Satzung zu verankern. Diese soll es dem eingetragenen Verein in Zukunft erlauben, bis zu 50 Prozent der Mitgliedsbeiträge zu nutzen, um finanzielle Einbußen der Handballerinnen und der Tischtennis-Abteilung auszugleichen.

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Außerdem wird Borussia Dortmund einen Grundwertekodex erstellen, der verschiedene Themen wie den Erhalt des Vereinsnamens, der Vereinsfarben und des Vereinslogos, das klare Bekenntnis zur 50+1-Regel, zu Stehplätzen und sozial verträglichen Ticketpreisen sowie das uneingeschränkte Bekenntnis zur vorrangigen Teilnahme am nationalen Wettbewerb und zum Austragungsort Dortmund für sämtliche Heimspiele des BVB abbilden sollen. Stichwort Super League.

BVB-Boss Watzke spricht sich erneut gegen Super League aus

Hans-Joachim Watzke hatte diesbezüglich zuvor noch einmal klar gemacht, der Verein habe sich aus voller Überzeugung gegen dieses Konstrukt ausgesprochen. „Dass es keine Super League ab 2024 gibt, da hat der BVB als allererster die ganz große Bremse reingehauen. Zur Wahrheit gehört: mit Bayern zusammen. Ein Wettbewerb, der ein Close-Shop ist, ist kein Wettbewerb für Borussia Dortmund.“

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BVB-Präsident Reinhard Rauball richtete abschließend noch einen flammenden Appell an die BVB-Mitglieder. „Impfen, impfen, impfen. Wir kommen aus dieser Pandemie nur raus, wenn mehr geimpft sind.“ Wenn das gelingt, gibt es sicherlich auch wieder Bier und Erbsensuppe auf der nächsten Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund.

Eilmeldung: BVB-Profi Thorgan Hazard hat sich mit dem Coronavirus infiziert – hier gibt es alle Infos.

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