Unter dem Motto #designdattding hat der BVB seine Fans dazu aufgerufen, das Trikot für die Spielzeit 2023/24 zu entwerfen.

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Bereits über 5.000 Entwürfe: Nicht nur BVB-Fans loben die neue Trikot-Aktion

rnBorussia Dortmund

Erstmals beteiligt der BVB seine Fans am Design eines Trikots. Die Reaktion sei überwältigend und die Entwürfe kreativ, erklärt der Klub. Nicht nur die Anhänger loben die Aktion.

Dortmund

, 02.02.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diese Anzahl an Rückmeldungen hat auch den BVB überwältigt: Rund 5000 Einsendungen sind bei Borussia eingegangen, seit der Klub unter dem Motto #designdattding seine Fans aufgerufen hat, das Trikot für die Spielzeit 2023/24 zu entwerfen. Von Zeichnungen kleiner Kinder bis zu professionell anmutenden Shirts ist alles dabei.

„In 112 Jahren Vereinsgeschichte haben wir schon unzählige Trikots gesehen: Von richtigen Klassikern über schlichte, knallige, moderne oder wilde Trikots bis hin zu – ja, das muss man wohl gestehen – auch so manchen Mode-Eskapaden und totalen Fehlgriffen“, erklärte der Verein.

Neues Trikot: BVB-Anhänger dürfen selbst kreativ werden

Nun dürfen die BVB-Anhänger selbst kreativ werden. Einsendeschluss ist der 6. Februar. Danach wird eine Vorauswahl stattfinden, ehe eine bunt besetzte Jury die Auswahl schließlich auf 09 Vorschläge reduziert. Aus diesen dürfen dann wiederum die Fans ihren Favoriten auswählen. Für das Voting ist die Zeit vom 25. Februar bis zum 18. März vorgesehen. Welcher Entwurf gewinnt, wird erst in einem Jahr und mit einem Countdown von Platz 9 bis 1 bekanntgegeben. Hintergrund: Der Vorlauf für Kreation und Produktion eines Trikots beträgt zwischen eineinhalb und zwei Jahren.

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Die Idee, die Fans einzubeziehen, gebe es schon seit Jahren, teilte der Klub mit, und sie sei losgelöst von der Diskussion um das aktuelle Cuptrikot zu sehen. Am neongelben Shirt für die internationalen Wettbewerbe und den DFB-Pokal hatten sich traditionsbewusste Fans massiv gestört, weil das Logo in der ersten Version, Ton in Ton mit der Farbe des Leibchens, nicht mehr herausstach.

BVB-Fans übten zuletzt lautstark Kritik am Cup-Trikot

Ausrüster Puma sah sich sogar zu einer Entschuldigung gedrängt. „Trikots sind ein sehr emotionales Thema. Das haben wir gerade in Dortmund wieder neu gelernt“, sagte Puma-Chef Björn Gulden im Dezember im Interview mit den Ruhr Nachrichten. Sein Versprechen: „Der BVB wird immer in Gelb und Schwarz spielen. Wir spielen mit den Stoffen, mit dem Design, aber wir müssen auch aufpassen, dass wir das nicht zu weit ausreizen.“

Bei den Fans hat #designdattding große Begeisterung ausgelöst. Auch Branchenkenner loben das Projekt. „Es gehört zur Marke BVB, ein Verein für die Fans zu sein. Da muss es dem Selbstverständnis entsprechen, seine treuen Anhänger auch an wichtigen Entscheidungen wie dem Design des Trikots zu beteiligen“, sagt Merchandising-Experte Dr. Peter Rohlmann. Seine Vermutung: „Der BVB hat nach dem Cuptrikot auch etwas gutzumachen. Dort wurde die eigene Identität zurückgestellt zugunsten eines reinen Ausrüster-Trikots mit einer gewissen Norm für verschiedenste Vereine.“ Austauschbar aber soll und will die Borussia nicht werden.

Trikot-Aktion: BVB kann Fans so auch auf digitalem Weg an sich binden

Ein wichtiger Nebeneffekt der Trikotaktion: Der BVB kann auch in Pandemiezeiten auf digitalem Weg Fans an sich binden. „Dieses Angebot zur Mitgestaltung kann ein wesentliches Element sein, um der Entwöhnung von Fußball während der Pandemie entgegenzuwirken“, erklärt Rohlmann. Das Verhältnis von Klubs und ihren Anhängern habe während der Geisterspiel-Zeiten flächendeckend gelitten. Die Partizipation beim Trikotdesign könne die Bindung der BVB-Fans zu ihrem Verein stärken. Als langjähriger Beobachter der Szene meint er: „Es ist kein Selbstläufer, dass die Fans wieder in die Stadien kommen. Die Klubs müssen sich kümmern.“

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Bei der ersten Präsentation des neuen Trikots im Stadion wird der Gewinner oder die Gewinnerin von #designdattding gemeinsam mit neun Gästen als VIP im Stadion dabei sein, außerdem darf er/sie die Mannschaft 2023/24 zu einem internationalen Auswärtsspiel begleiten.