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Abwehr erhält neues Gesicht: So plant der BVB mit Nico Schlotterbeck
Borussia Dortmund
Der Kaderumbau in der Innenverteidigung ist komplett. Am Montag bestätigte Borussia Dortmund die Verpflichtung von Nico Schlotterbeck. So plant der BVB mit dem 22-Jährigen.
Am Ende ist Nico Schlotterbeck die Zeit davongelaufen, wie es nur wenige gegnerische Stürmer im Duell gegen ihn geschafft haben. Eigentlich wollte der Freiburger die Entscheidung über seine Zukunft erst nach Saisonende fällen, genauer verkünden. Denn dass der talentierte Innenverteidiger des SC Freiburg das nächste Kapitel seiner Karriere im Trikot von Borussia Dortmund schreiben möchte, das pfiffen die Spatzen seit Wochen von den Dächern.
BVB-Abwehr wird sich zur neuen Saison komplett verändern
Schlotterbeck kam immer öfter in Erklärungsnot, nach jedem Spiel prasselten die Fragen nach seiner Zukunft auf ihn ein. Nun, nachdem die Breisgauer am Wochenende schon mal die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb sicher in der Tasche haben, war wohl der Zeitpunkt gekommen, um für Klarheit zu sorgen. Gegen Mittag absolvierte der 22-Jährige im Dortmunder Knappschaftskrankenhaus den Medizincheck, am Nachmittag unterschrieb er auf der Geschäftsstelle Sport einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027.
Damit steht auch endgültig fest, dass sich das Gesicht der Dortmunder Abwehr zur neuen Saison komplett verändern wird. Schlotterbeck ist nach Niklas Süle der zweiten Innenverteidiger, der sich der Borussia anschließt. Damit reagiert der BVB konsequent auf den Abwanderungswillen von Manuel Akanji (26) und den auslaufenden Vertrag von Dan-Axel Zagadou (22) – aber auch auf die Gegentorflut in dieser Saison. In Schlotterbeck, Süle und Routinier Mats Hummels (33), der im Sommer in sein letztes Vertragsjahr geht, hat der BVB nun zumindest auf dem Papier eine sattelfeste Defensive, mit der sich taktisch variabel Dreier- oder Viererkette spielen lässt und die auch gewappnet ist für verletzungsbedingte Ausfälle.
Auf BVB-Neuzugang Schlotterbeck wartet noch das DFB-Pokalfinale
Er habe sich in Absprache mit den beteiligten Klub entschieden, doch jetzt schon für klare Verhältnisse zu sorgen, ließ Schlotterbeck in der Pressemitteilung der Borussia verlauten. „Es ist mir wichtig, dass ich mich voll und ganz auf die drei verbleibenden Spiele mit dem SC Freiburg konzentrieren kann.“ Mit den Breisgauern kämpft der 22-Jährige noch um die Qualifikation für die Champions League und steht am 21. Mai im Berliner Pokalfinale gegen RB Leipzig – unbestritten das bisherige Karriere-Highlight des selbstbewussten Newcomers. „Ich hoffe, dass wir da erfolgreich sind. Danach freue ich mich auf die neuen Aufgaben mit dem BVB.“
Schlotterbeck habe sich bewusst auch gegen finanziell lukrativere Angebote und für Borussia Dortmund entschieden, erklärte der neue Sportdirektor Sebastian Kehl nicht ohne Stolz. „Es freut uns, dass wir ihn von unserem Weg überzeugen konnten. Seine Unterschrift unter einen langfristigen Vertrag ist ein klares Bekenntnis für Borussia Dortmund.“ Der noch amtierenden Sportdirektor Michael Zorc freut sich auf einen Spieler, „der vom Profil perfekt zum BVB passt.“
BVB setzt sich im Rennen um Schlotterbeck gegen Bayern durch
Zuletzt hatte dem Vernehmen nach auch der FC Bayern sein Interesse an einer Verpflichtung Schlotterbecks hinterlegt, die Entscheidung des Verteidigers für den BVB aber ist nach Informationen der Ruhr Nachrichten schon vor einiger Zeit gefallen. Die Einigung mit seinem aktuellen Klub lässt sich die Borussia einiges kosten. Die Sockelablöse liegt bei 20 Millionen Euro, erfolgsabhängige Boni könnten sie noch deutlich steigen lassen. Der Innenverteidiger wird in Dortmund rund 4,5 Millionen Euro jährlich verdienen.
Mit 63 Bundesliga-Spielen für Freiburg und Union Berlin ist Nico Schlotterbeck noch recht unerfahren, aber seit März 2022 schon A-Nationalspieler. Sein Aufstieg begann während seiner Berlin-Leihe. Nach seiner Rückkehr im vergangenen Sommer wurde Nico Schlotterbeck Stammspieler und avancierte auch zu einer der auffälligsten Figuren im Trikot des Teams von Trainer Christian Streich. Neben einer unnachgiebigen Zweikampfführung zählt vor allem sein strukturiertes Aufbauspiel von hinten heraus zu seinen Stärken. Schlotterbeck traut sich auch schwierige Bälle, die die erste Pressinglinie des Gegners aushebeln können.
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.
