In den Sommerferien sollen zusätzliche Schwimmkurse für 150 Kinder aus Ahaus und den Ortsteilen angeboten werden.

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Stadt soll in den Ferien zusätzliche Schwimmkurse für 150 Kinder anbieten

rnFinanzausschuss

In Ahaus können mehr Kinder schwimmen als im NRW-Durchschnitt. In den Sommerferien sollen 14 zusätzliche Kurse angeboten werden. Denn die Stadt erreicht ihr selbst gewähltes Ziel nicht.

Ahaus

, 08.03.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

81 Prozent aller Kinder in Ahaus und den Ortsteilen können schwimmen, wenn sie die Grundschule verlassen. Doch den Ahauser Politikern ist das noch nicht genug: Sie wollen zusätzliche Schwimmkurse einführen. Die sind für die Sommerferien geplant.

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Im NRW-weiten Durchschnitt können nur rund 42 Prozent der Grundschüler schwimmen. Laut Zielvorgabe, die sich die Stadt jährlich in ihrem Haushaltsentwurf setzt, sollen aber ausnahmslos alle Kinder nach der Grundschule schwimmen können.

SPD und Grüne wollen zusätzliche Schwimmkurse

SPD und Grüne hatten unabhängig voneinander im Finanzausschuss beantragt, dass zusätzliche Schwimmkurse angeboten werden sollen. Sie sollen in den Sommerferien im Hallenbad des Aquahauses stattfinden. Die SPD wollte sie sogar kostenfrei einrichten. Zusätzliches Personal für Unterricht und Sicherheit soll bei der DLRG Ahaus angefragt werden. So weit die Idee. Damit könnten bis zu 150 Kinder zusätzlich Schwimmunterricht bekommen.

„Wir verfehlen das Leitziel Schwimmen“, erklärte Hermann-Josef Herickhoff (SPD). Seit Jahren höre er die Erklärung, die Stadt poche auf die Durchführung der Schwimmstunden in den Grundschulen. „Aber die Zahlen verbessern sich nicht“, erklärte er. Eine Menge Schwimmunterricht würde eben auch ausfallen.

Angebot gegen den Abwärtstrend

Dass man die 100 Prozent nicht erreichen könne, sei klar, ergänzte der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Dönnebrink. „Wir sollten unserem Ziel aber möglichst nahe kommen“, sagte er. Und seit einigen Jahren befinde sich die Stadt an diesem Punkt im Abwärtstrend.

Auch Dietmar Eisele (Grüne) warb dafür alle Hebel in Bewegung zu setzen, um mehr Schwimmunterricht anbieten zu können. Im Zweifel könne man auch in benachbarten Städten anfragen, um dort zusätzliche Schwimmbadkapazitäten zu kaufen.

14 Kurse für 150 Kinder im Hallenbad möglich

Werner Leuker, Beigeordneter der Stadt Ahaus, berichtete aus einem Gespräch mit Bäderleiter Franz-Josef Bülter: Demnach könnten in den Sommerferien bis zu 14 Schwimmkurse für insgesamt 150 Kinder im Hallenbad angeboten werden. „Die Kapazitäten sind da“, sagte er. Die Zahl klinge vernünftig. Allerdings sprach er sich dagegen aus, die Kurse kostenfrei anzubieten. Das widerspreche dem Grundsatz der Gleichbehandlung. Über Familienpass oder Münsterlandkarte seien aber Vergünstigungen denkbar.

Schon jetzt sei die Stadt ja nicht untätig: Jährlich gibt sie 121.000 Euro für die Zeiten im Bad und den Bustransport der Kinder aus. Noch einmal 28.000 Euro werden für das Personal am Beckenrand fällig.

Vor zwei Jahren waren noch keine Kapazitäten frei

Für die CDU-Fraktion unterstützte der Fraktionsvorsitzende Dr. Michael Räckers die Pläne. Allerdings reagierte er auch verwundert: „Vor zwei Jahren haben wir einen ähnlichen Antrag gestellt. Damals hieß es, dass es keine Kapazitäten für zusätzliche Kurse gebe“, sagte er. Plötzlich seien 150 zusätzliche Plätze möglich. Auch Gerrit Messelink (UWG) wunderte sich darüber.

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Werner Leuker konnte das auch nicht beantworten. Die Verwaltung gebe nur die Informationen des Aquahauses weiter. Und aus dem Gespräch mit der Bäderleitung gehe nun eben hervor, dass die Kapazitäten in den Ferien frei wären.

Natürlich könne man den Schwimmunterricht nicht vorschreiben, ergänzte Andreas Dönnebrink. „Aber wir wollen ein zusätzliches Angebot machen“, sagte er.

Der Ausschuss stimmte einstimmig dafür, die Kurse anzubieten.