Im Mai hatten sich vor dem AMT lange Schlangen gebildet: Binnen dreieinhalb Wochen waren alle Gutscheine ausverkauft. Demnächst soll es eine Neuauflage geben. Die Politik hat für einen Zuschuss von 250.000 Euro gestimmt.

© Markus Gehring

Neue rabattierte Gutscheine: Politik stimmt für 250.000 Euro Zuschuss

rnAhaus-Gutschein

Es gibt neue rabattierte Ahaus-Gutscheine: Der Finanzausschuss hat dafür am Mittwoch einen Zuschuss von 250.000 Euro auf den Weg gebracht. Wann die Gutscheine verkauft werden, ist noch nicht klar.

Ahaus

, 06.03.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt neue rabattierte Ahaus-Gutscheine, um die Auswirkungen des Corona-Lockdowns abzumildern. Der Finanzausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwochabend noch einmal einen Zuschuss von 250.000 Euro freigegeben, um den Handel und die Gastronomie in Ahaus zu unterstützen. Den Verkauf soll wieder Ahaus Marketing und Touristik übernehmen.

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„Der erste Aufschlag ist sehr gut gelaufen“, fasste Christian Rudde (CDU) die Aktion aus dem vergangenen Mai zusammen. Seine Fraktion hatte die Neuauflage beantragt. „Passend zum Ende des aktuellen Lockdowns“, fügte er hinzu.

Gutscheine sollen mit 15 Prozent bezuschusst werden

Dieses Mal sollen die Gutscheine allerdings nur mit 15 Prozent bezuschusst werden. Im Mai gab es noch einen Zuschuss von 25 Prozent der Kaufsumme. Für einen 100-Euro-Gutschein müssten Kunden also jetzt 85 Euro bezahlen. So soll insgesamt mehr Geld in den Handel und die Gastronomie nach Ahaus gespült werden: Rund 1,67 Millionen Euro würden so in Ahaus und den Ortsteilen bleiben.

Claudia Platte mit einem Ahaus-Gutschein: Demnächst soll es neue rabattierte Ahaus-Gutscheine geben. Der Rat muss noch zustimmen.

Claudia Platte mit einem Ahaus-Gutschein: Demnächst soll es neue rabattierte Ahaus-Gutscheine geben. Der Rat muss noch zustimmen. © Hendrik Bücker

Im Ergebnis waren sich die Ausschussmitglieder am Mittwoch schnell einig. Allerdings entbrannte eine Diskussion darüber, ob die neuen Gutscheine befristet werden sollen. „Das Geld soll ja kurzfristig wieder in den Handel kommen“, erklärte Hermann-Josef Herickhoff (SPD). Er schlug vor, die Gutscheine auf drei Monate zu befristen. Im Zweifel müsse der Gutschein dann eben einen anderen Namen bekommen. Die regulären Gutscheine haben eine Laufzeit von drei Jahren. Darin bestärkte ihn Gerrit Messelink (UWG). „Die Pandemie ist jetzt. Wir wollen jetzt helfen“, erklärte er. Auch Hermann-Josef Haveloh (WGW) erklärte, dass die neuen Gutscheine bis spätestens Ende 2021 eingelöst werden sollen.

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„Wir wollen uns gar nicht so sehr in die Abwicklung einmischen“, hielt Christian Rudde dagegen. Ahaus Marketing und Touristik habe die Aktion im Mai sehr gut organisiert. Auf diese Erfahrung wolle er jetzt auch wieder setzen.

Warnung vor einer möglichen Doppelstruktur

Dietmar Eisele (Grüne) machte sich indes überhaupt keine Sorgen über die Laufzeit: „Wir haben ein sehr gut funktionierendes System. Daran müssen wir nichts ändern“, sagt er.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Michael Räckers warnte davor, ein zweites Gutschein-System einzuführen. „Wir wollen keine Parallelstruktur“, sagte er. Sollte sich eine zeitliche Befristung etwa bis Ende 2021 sowohl rechtlich als auch technisch einfach machen lassen, sei er damit einverstanden. Gehe das nicht, ergebe die Befristung keinen Sinn.

Diesen Standpunkt teilten so auch Andreas Dönnebrink (SPD) und Christiane Gottheil (FDP).

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Der Rat muss in seiner kommenden Sitzung noch zustimmen. Bis dahin soll auch geklärt werden, wie viele der rabattierten Gutscheine aus dem vergangenen Jahr eingelöst wurden. Daran soll eine mögliche Frist für die neuen Gutscheine gekoppelt werden.

AMT hat keine getrennte Statistik über rabattierte Gutscheine

Das jedoch scheint schwierig zu werden. Auf Nachfrage erklärt Claudia Platte, Geschäftsführerin von Ahaus Marketing und Touristik (AMT), dass eine isolierte Betrachtung nur für die subventionierten Gutscheine nicht möglich sei. „Wir waren ja die ersten, die damals so einen Gutschein eingeführt haben“, blickt sie zurück. Eine getrennte Statistik gebe es nicht.

Sie bietet eine allgemeinere Übersicht: „2020 haben wir Gutscheine für insgesamt 1,75 Millionen Euro verkauft“, erklärt sie. Davon seien bisher Gutscheine für 1,29 Millionen Euro eingelöst worden. „Alleine im letzten Quartal, also im Weihnachtsgeschäft, haben wir allerdings Gutscheine für rund 500.000 Euro verkauft“, ergänzt sie.

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Insgesamt sei die Aktion ein riesiger Erfolg gewesen: Die bezuschussten Gutscheine seien innerhalb von dreieinhalb Wochen ausverkauft gewesen.