Zwischen den A31-Anschlussstellen Heek/Ahaus und Legden/Ahaus haben Unbekannte am Mittwochnachmittag offenbar auf Autos geschossen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet und ermittelt wegen versuchten Mordes.

© Stephan Rape

Mordkommission: Unbekannte schießen bei Ahaus auf Autos auf der Autobahn

rnPolizei sucht Zeugen

Unbekannte haben offenbar am Mittwochnachmittag auf vorbeifahrende Autos auf der A31 geschossen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen versuchten Mordes und suchen Zeugen.

Ahaus, Legden

, 04.03.2021, 14:16 Uhr / Lesedauer: 2 min

Unbekannte haben offenbar am Mittwochnachmittag auf zwei Autos auf der A31 bei Ahaus geschossen. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Münster am Donnerstag mit.

Die Polizei schildert den Hergang so: Zwei Ehepaare waren mit ihren Fahrzeugen auf der Autobahn 31 unterwegs. Ein VW Bulli fuhr in Richtung Oberhausen, der BMW in Richtung Emden. Etwa auf gleicher Höhe, zwischen den Anschlussstellen Legden/Ahaus und Heek/Ahaus, hörten die Insassen der Wagen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis jeweils plötzlich einen dumpfen Schlag. Dann sahen sie, dass eine Beifahrer- bzw. Seitenscheibe völlig zersplittert waren.

Polizei geht von gezielten Schüssen aus

„Wir gehen davon aus, dass die Fahrzeugscheiben durch gezielte Schussabgaben zerstört wurden“, erklärt der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Joachim Poll. „Die Insassen blieben glücklicherweise unverletzt. Die Täter haben durch ihr Handeln deren Tod aber zumindest billigend in Kauf genommen. Wir ermitteln wegen versuchten Mordes.“

Die Polizei sucht nach zwei Jugendlichen, die sich zur Tatzeit in der Nähe der Brücke der L570 über die A31 aufgehalten haben sollen.

Die Polizei sucht nach zwei Jugendlichen, die sich zur Tatzeit in der Nähe der Brücke der L570 über die A31 aufgehalten haben sollen. © Stephan Rape

Die Tat spielte sich am Mittwochnachmittag zwischen 16.05 und 16.30 Uhr auf der Autobahn 31 bei Ahaus ab. Die Polizei sucht nun mögliche Zeugen. Sie fragt: Wer hat im Zeitraum von etwa 16 bis 17 Uhr dort verdächtige Beobachtungen an der Örtlichkeit gemacht?

Polizei ist auf der Suche nach Zeugen und zwei Jugendlichen

Auch ist die Polizei auf der Suche nach zwei Jugendlichen: Die etwa 18 bis 20 Jahre alten Personen sollen sich zur Tatzeit auf einer Brücke an oder in der Nähe der L570 (Schöppinger Straße) aufgehalten haben. Laut Polizei hatten sie Fahrräder und Rucksäcke dabei.

„Auch diese beiden Personen können eventuell wichtige Zeugen sein und Angaben zur Aufklärung der Tat machen“, erläuterte Kriminalhauptkommissar Joachim Poll.

Diese und weitere Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer (0251) 275-0 bei der Polizei zu melden.

Steht Wilderei in Wehr mit der Tat im Zusammenhang?

Erst vor wenigen Tagen war in der gleichen Gegend – in der Legdener Bauerschaft Wehr – ein Reh durch ein Kleinkalibergewehr schwer verletzt worden.

Ein Unbekannter hatte am 22. Februar auf das Reh geschossen und es so schwer am Hinterlauf verletzt, dass es später erlegt werden musste. Einen Jagdunfall hatte die Polizei da ausgeschlossen, weil für Rehwild andere Patronen verwendet würden.

Laut Polizei hatte es da deutliche Anzeichen gegeben, dass sich das Reh gequält hatte. Ebenfalls in diesem Bereich war Ende 2020 der Kater einer Familie – ebenfalls mit einem Kleinkalibergewehr – erschossen worden.

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Ob es zwischen den drei Taten Zusammenhänge gibt, ließ Angelika Lüttmann, Pressesprecherin der Polizei in Münster, offen. Weil sich der aktuelle Fall auf der Autobahn abgespielt hat, ermittelt die Polizei aus Münster. „Wir gehen erst einmal allen Hinweisen nach“, erklärte Angelika Lüttmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Für weitere Details sei es aber aktuell noch zu früh. „Die Ermittlungen wurden ja gerade erst aufgenommen“, sagte sie am Donnerstag.

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