Das Daten-Team beim Kreis Borken hat angesichts der zahlreichen Neuinfektionen alle Hände voll zu tun. An sieben Tage in der Woche wird gearbeitet.

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Rekord-Inzidenz und neue Omikron-Fälle: Kreisgesundheitsamt am Limit

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Die Zahl der Infizierten ist am Wochenende stark gesunken. Dennoch gab es viele Neuinfektionen. Auch viele neue Omikron-Fälle. Das Kreisgesundheitsamt arbeitet am Limit. An mehreren Fronten.

Ahaus

, 18.01.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Bild ist ambivalent. Auf der eine Seiten ist die Zahl der aktuell Infizierten über das Wochenende im Kreis Borken deutlich gefallen, doch die 7-Tage-Inzidenz erreichte einen neuen Rekordwert.

Gleichzeitig steigt und steigt die Zahl der Omikron-Fälle. Die Lage bleibt angespannt. Das betont der Kreis. Nicht ohne Grund arbeitet das Kreisgesundheitsamt am Limit – mit einer 7-Tage-Woche. Aber der Reihe nach.

Inzidenz erreicht Rekordwert im Kreis

2109 Infektionsfälle (Stand 16. Januar, 24 Uhr) gibt es derzeit im Kreis. Ein Minus von 148 Fällen gegenüber dem Vortag. Am Sonntag ist diese Zahl sogar um 396 gesunken.

Doch die Inzidenz hat am Montag (17. Januar) mit 566,3 einen neuen Rekordwert erreicht. Wer angesichts der Entwicklung der Zahlen eine Entspannung der Corona-Lage vermutet, der irrt sich.

Kreis-Pressesprecher Karlheinz Gördes stellt auf Anfrage klar, dass man auf keinen Fall von einer Entspannung reden könne. Alleine die Zahl der immer weiter steigenden Omikron-Fälle sei Warnung genug.

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894 bestätigte Fälle gibt es mittlerweile im Kreis. Zum Vergleich: Am 12. Januar lag die Zahl bei 422. Binnen fünf Tagen hat sich die Zahl also verdoppelt. Angesichts vieler Verdachtsfälle ist derzeit auch noch kein Ende in Sicht.

Wochenendarbeit im Kreisgesundheitsamt

Um „die in großer Zahl hereinkommenden Corona-Neufälle“ überhaupt bewältigen zu können – auch für das Landeszentrum für Gesundheit (LZG) und das Robert-Koch-Institut (RKI) – sind die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes auch am Wochenende im Einsatz.

20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich dabei nur um die Datenverarbeitung. Zudem sind 35 Kontaktermittler im Einsatz. Dabei seien diese gar nicht mehr so im Fokus, wie der Kreis-Pressesprecher erklärt.

Einfach, weil mit Blick auf Quarantäne und Co. viel Eigenverantwortung der Betroffenen gefragt und verlangt ist. „Wir fokussieren uns auf die Weitergabe der Fallzahlen“, erklärt Karlheinz Gördes.

Und damit hätte das Daten-Team angesichts der Fülle an Neuinfektionen alle Hände voll zu tun. Auch plant der Kreis, das Personal in diesem Bereich weiter aufzustocken. Angepasst an die dynamische Entwicklung der Pandemie.

Zur Erklärung: Die Laborbefunde gehen an das Kreisgesundheitsamt, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Daten für das LZG und damit im Endeffekt für das RKI aufbereiten müssen. „Und das ist weit mehr Arbeit als nur einfach einen Klick zu machen“, unterstreicht Gördes.

Datenerfassung ist aufwendig

Es erfolgten viele Kontrollen wie etwa eine so genannte Plausibilitätsüberprüfung. Ins Detail geht der Pressesprecher nicht, macht aber deutlich: „Dabei wird und muss ganz, ganz gründlich gearbeitet werden.“

Und das koste eben seine Zeit. Darum auch die 7-Tage-Woche mit wechselnder Besetzung. Stichwort Arbeitsschutz.

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Die Kontaktermittler hingegen kontaktieren – so nicht das Online-Formular gewissenhaft ausgefüllt wurde – die infizierten Personen im Kreis Borken und übermitteln auch die erforderlichen Bescheinigungen für den Arbeitgeber, der diese wiederum für seinen Arbeitgeber benötigt.

Infektionsfälle werden nachgetragen

Doch angesichts der rasanten Fallzahlentwicklung sei das nicht immer zeitnah möglich, wie der Kreis mitteilt. Es sei Geduld und die oft zitierte Eigenverantwortung gefragt, vor allem mit Blick auf die Quarantäne.

Dass der Kreis übrigens keine Entspannung der Lage sieht, hängt auch damit zusammen, dass noch immer Infektionsfälle nachgetragen werden. Das sei auch kein Einzelfall, wie Gördes betont.

Heißt: Die Zahlen der Neuinfektionen und Infizierten können rückwirkend noch steigen.

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