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Omikron im Kreis Borken: Ist die Virus-Variante auf dem Vormarsch?
Coronavirus
Eine Reiserückkehrerin aus Südafrika hat die Omikron-Variante mit in den Kreis Borken gebracht. Doch gibt es weitere Verdachtsfälle? Und wie viele Reiserückkehrer aus Afrika sind in Quarantäne?
Die Omikron-Variante (B.1.1.529) ist nach dem plötzlichen Auftreten in Südafrika auf dem Vormarsch. Immer mehr Städte und Kreise – auch in NRW – melden bestätigte Fälle. Auch im Kreis Borken gibt es einen. Doch wie steht es um weitere Verdachtsfälle?
Die gute Nachricht: Derzeit gibt es nur den bereits bestätigten Fall jener Reiserückkehrerin, die aus Südafrika in den Kreis zurückgekehrt ist. Sie befindet sich ebenso wie ihre Kontaktpersonen in Quarantäne.
Aktuell keine Verdachtsfälle
Ebenfalls erfreulich: Aktuell gibt es auch keine weiteren Verdachtsfälle im Kreis. Eine entsprechende Sequenzierung laufe dementsprechend momentan auch nicht, wie Kreis-Pressesprecherin Ellen Bulten auf Anfrage wissen lässt.
Der Nachweis der Omikron-Mutation ist übrigens deutlich aufwendiger als der Nachweis der Delta-Variante und dauert aktuell (noch) mehrere Tage. Und über die neue Variante ist noch relativ wenig bekannt. Etwa, ob diese Variante ansteckender als Delta ist.

Alle Reiserückkehrer aus einem Virusvariantengebiet werden vom Kreis aufgefordert, einen PCR-Test zu machen, der ausgewertet wird. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Davon abgesehen: Wie viele Reiserückkehrer gab es überhaupt in den vergangenen zwei Wochen aus Südafrika und den angrenzenden Ländern in den Kreis Borken? „Zwölf Personen sind in den letzten zwei Wochen aus Virusvariantengebieten eingereist“, lautet die Antwort von Ellen Bulten.
Alle Reiserückkehrer wurden vom Kreis aufgefordert, einen PCR-Test durchzuführen. Ebenso mussten sie unverzüglich 14 Tage in Quarantäne. Ohne Ausnahme. Dieses Vorgehen gilt grundsätzlich für alle Personen, die aus einem Virusvariantengebiet in den Kreis zurückkehren.
„Raustesten“ ist nicht möglich
Übrigens ist ein sogenanntes „Raustesten“ aus der Quarantäne mit einem negativen PCR-Test nicht möglich. „Ein „Raustesten“ ist bei Einreise aus Virusvariantengebiet gar nicht möglich, da keine Verkürzungsmöglichkeit durch die Verordnung des Bundes gegeben ist“, unterstreicht Bulten.

Wer aus einem Virusvariantengebiet in den Kreis einreist, muss 14 Tage in Quarantäne. Ein so genanntes "Raustesten" ist nicht möglich. © DPA
Bleibt noch die Frage, warum der Kreis – anders als zu Beginn der Delta-Variante vor einigen Monaten – sich zu Omikron-Infektionen bedeckt hält. So werden grundsätzlich keine Verdachtsfälle gemeldet und bei nachgewiesenen Infektionen auf die Angabe des Wohnortes der betreffenden Person verzichtet.
„Gesundheitsdaten sind eben sehr, sehr sensibel“, macht Kreis-Pressesprecherin Ellen Bulten deutlich. Man wolle mit dem gewählten Vorgehen verhindern, dass betreffende Personen im Fokus der Öffentlichkeit stehen.
Betroffene Person soll geschützt werden
Schließlich grenze die Angabe des Wohnortes in Kombination mit dem Wissen um Quarantäne und Reiserückkehr aus Südafrika und angrenzenden Ländern den Personenkreis potenziell betroffener Personen erheblich ein. „Da ist eine Rückverfolgbarkeit schon sehr schnell möglich“, so Bulten.
Und so soll es – Stand jetzt – wohl auch in Zukunft keine Angaben dazu geben, welcher der 17 Kreiskommunen potenzielle Omikron-Fälle zugeordnet sind. Im Detail sei das zwar noch nicht besprochen, so die Kreis-Pressesprecherin, doch: „Ich gehe davon aus, dass wir das so beibehalten werden.“
Ohnehin schaut der Kreis bei der Beurteilung der Corona-Situation vor Ort unabhängig von der Virus-Variante auf die Lage in den Krankenhäusern. Dort sei die Situation derzeit fordernd, aber nicht überfordernd.
38 Corona-Patienten werden derzeit stationär im Kreis behandelt, 9 davon auf der Intensivstation (Stand 13. Dezember).
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
