Ab Mitte März sind Impfungen für Pflegepersonal Pflicht. Für Einrichtungen in Ahaus und Umgebung soll das nur geringe Auswirkungen haben: Fast 100 Prozent des Pflegepersonals sei geimpft.

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Klinikum und Caritas erwarten keine Probleme wegen Impfpflicht

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Die Impfpflicht für Pflegepersonal ist beschlossen. Klinikum Westmünsterland und Caritasverband Ahaus-Vreden sehen das gelassen. Auch wenn es schwierig wäre, ungeimpftes Personal freizustellen.

Ahaus

, 11.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Pflegeeinrichtungen ist eine Impfpflicht beschlossene Sache: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern, Altenheimen, ambulanten Pflegediensten müssen ab Mitte März 2022 gegen das Coronavirus geimpft sein, sonst dürfen sie nicht mehr arbeiten. Das haben Bundestag und Bundesrat am Freitag mit großer Mehrheit beschlossen.

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Für Einrichtungen in und um Ahaus soll das aber kaum Auswirkungen haben. Denn die meisten Mitarbeiter seien auch jetzt schon längst geimpft. Nachfrage bei Tobias Rodig, Pressesprecher im Klinikum Westmünsterland: „Im Klinikum Westmünsterland sind gerade in den patientennahen Bereichen bereits jetzt nahezu 100 Prozent aller Mitarbeitenden geimpft“, erklärt er.

Gesetzgeber sorgt für Klarheit

Der Gesetzgeber habe damit für Klarheit in der Rechtslage und den Notwendigkeiten gesorgt. „Wir werden nun die genauen Ausgestaltung des Gesetzes prüfen und selbstverständlich zur Anwendung bringen“, macht er deutlich.

Genaue Zahlen liefert er am Freitag nicht. Nur so viel: „Für die sehr, sehr wenigen ungeimpften Mitarbeitenden bedeutet dies, dass wenn das Gesetz in Kraft tritt, sie voraussichtlich bis Mitte März Zeit haben ihre Impfung nachzuholen.“

Wer nach Mitte März 2022 ein neues Arbeitsverhältnis im Klinikum Westmünsterland aufnehmen will, könne die Stelle nur antreten, wenn man die Impfung sofort belege.

Die meisten Caritasmitarbeiter sind geboostert

Ähnlich sieht das Bild beim Caritasverband im Dekanat Ahaus-Vreden aus. Uwe Bröcker, Bereichsleiter Pflege, sieht ebenso wie Tobias Rodig keine großen Auswirkungen auf die einzelnen Einrichtungen zukommen. „So gut wie alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind durchgeimpft“, erklärt er. Die meisten seien sogar schon geboostert – hätten also ihre Auffrischungsimpfung bekommen.

Das gelte sowohl für die stationären Altenpflegeeinrichtungen als auch für den ambulanten Pflegedienst oder die Tagespflege. Ungeimpfte Mitarbeiter gebe es nur noch als absolute Einzelfälle. Tatsächliche Zahlen nennt er allerdings auch nicht.

Unabhängig von der gesetzlichen Pflicht werde es aber auch so langsam eng für die Ungeimpften: „Weil der Unmut der Geimpften wächst“, erklärt er. Geimpftes Personal sei demnach immer seltener bereit, mit Nicht-Geimpften zusammen zu arbeiten. „Weil sie Sorge vor Ausbrüchen in den Einrichtungen haben“, erklärt er.

Im Zweifel bliebe dem Caritasverband ab Mitte März nichts anderes übrig, als ungeimpftes Personal freizustellen. „Das würde natürlich den Engpass beim Personal verschärfen“, sagt er. Das wiederum wäre aber dann nicht zu vermeiden.

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