Noch liegt das Grundstück an der Öddingstraße brach. Hier soll die neue, erweiterte Kita Wilde Wiese gebaut werden. Und wenn alles klappt schon zum neuen Kindergartenjahr 2023 starten.

© Stephan Rape

Öddingstraße: Größerer Kindergarten wird gebaut, neue Feuerwehr nicht

rnNötige Erweiterung

Für ein Grundstück an der Öddingstraße in Alstätte gibt es jetzt einen Plan: Dort soll die dringend benötigte größere Kita gebaut werden. Für die Feuerwehr eignet sich die Fläche aber nicht.

Alstätte

, 05.05.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der dringend benötigte Neubau der Kita Wilde Wiese in Alstätte soll an der Öddingstraße gebaut werden. Dafür hat die Politik am Dienstag den ersten Planungsschritt gemacht – und für die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans gestimmt. Einstimmig.

Das Grundstück an der Öddingstraße soll sich für eine Kita sehr gut eignen. Für ein Gerätehaus der Feuerwehr allerdings weniger: Allein schon wegen des Verkehrs: Anrückende Feuerwehrleute auf dem Weg zu den Feuerwehrautos und der ausrückende Löschzug müssten durch die Tempo-30-Zone und die Wohnstraßen fahren.

Das Grundstück an der Öddingstraße soll sich für eine Kita sehr gut eignen. Für ein Gerätehaus der Feuerwehr allerdings weniger: Allein schon wegen des Verkehrs: Anrückende Feuerwehrleute auf dem Weg zu den Feuerwehrautos und der ausrückende Löschzug müssten durch die Tempo-30-Zone und die Wohnstraßen fahren. © Stephan Rape

Bisher ist die Kita zusammen mit der Katharinengrundschule in der ehemaligen Hauptschule untergebracht. Doch der Platz dort reicht hinten und vorne nicht. Aktuell gibt es in der Wilden Wiese nur drei Gruppen. Zum 1. August 2023 werden jedoch mindestens fünf benötigt. Deswegen drängt die Zeit für einen Neubau.

Erstmal geht es nur um das Grundstück, genaue Pläne folgen

Mit dem Aufstellungsbeschluss für einen entsprechenden Bebauungsplan im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen ist der Weg nun frei für die Detailplanung. „Genaue Pläne gibt es im Moment noch nicht, wir mussten ja erst einmal die Entscheidung haben, dass dort überhaupt gebaut werden soll“, machte der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner deutlich. Auch Sebastian Gruber vom Fachbereich Immobilienwirtschaft der Stadt betonte, dass erst einmal der Standort feststehen musste.

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Nun können weitere Fragen geklärt werden. Etwa, ob ein Generalunternehmer oder -übernehmen für den Bau eingesetzt werden soll. „Das ist alles in der Diskussion, wie wir möglichst schnell ans Ziel kommen“, erklärte er.

Lob für hohe Geschwindigkeit in der Verwaltung

Ausdrücklich lobte Bernd Holters (CDU) die Geschwindigkeit der Verwaltung in dieser Sache. Denn erst im vergangenen Februar war der plötzliche Bedarf für so viele zusätzliche Kita-Gruppen in Alstätte auf die Tagesordnung gekommen: „Wirklich ein großes Kompliment, dass das so schnell gegangen ist“, erklärte er.

Das Grundstück ist nicht ganz unkritisch: Als die umliegenden Wohngrundstücke erschlossen wurden, war die Geruchsbelastung auf der jetzt diskutierten Fläche zu hoch für Wohnhäuser. Nur deswegen wurde sie nicht bebaut. Für eine Kindertagesstätte gelten allerdings die gleichen Grenzwerte. Erneute Untersuchungen haben jedoch bereits 2017 gezeigt, dass die Werte unterschritten werden. Daher spreche nichts dagegen, zumindest auf der südlichen Hälfte der Fläche eine Kita zu bauen.

Erste Erweiterung gibt es noch in diesem Sommer

Einen ersten Erweiterungsschritt gibt es für die Kita allerdings schon in diesem Jahr: Innerhalb des ehemaligen Hauptschulgebäudes an der Münsterstraße wird ein ehemaliger Computerraum verlagert. Der soll dann von einer vierten Gruppe der Kita genutzt werden. Sie soll pünktlich zum 1. August 2022 fertig sein.

Öddingstraße ist für die Feuerwehr in Alstätte keine Option

Eine kategorische Absage gab es von der Politik für den Plan, auf dem übrig bleibenden Teil des Grundstücks an der Öddingstraße das neue Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Alstätte zu bauen. Der Teil wurde aus dem Aufstellungsbeschluss gestrichen. Die Diskussion über einen neuen Standort soll in einer der folgenden Sitzungen fortgeführt werden. Das hatte Bernd Holters ganz zu Beginn der Sitzung am Dienstagabend bereits gefordert. Und traf damit auf breite Zustimmung.

„Wir gönnen den Alstättern natürlich ihr neues Feuerwehrhaus, aber wir dürfen auf keinen Fall eine Kita und eine Feuerwehr so nahe zusammenlegen“, betonte Hermann-Josef Haveloh (WGW). In Wüllen sei man nach Jahrzehnten froh, dass die Gebäude getrennt werden konnten. „Da dürfen wir in Alstätte jetzt nicht den gleichen Fehler machen“, machte er deutlich.

Zukunft für freie Fläche ist noch offen

„Wir setzen uns mit der Feuerwehr weiter auseinander“, betonte Thomas Hammwöhner. Ihm sei bewusst, dass die Feuerwehr den angedachten Standort nicht befürworte. Und die Verwaltung wolle auch nicht gegen die Meinung der Feuerwehr entscheiden. Dennoch sei es eine Überlegung wert gewesen.

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Was nun mit den übrigen Flächen passieren soll, blieb zunächst offen. Möglich sei eine Grünfläche oder Parkanlage. „Man muss auch nicht für jede Fläche sofort einen Plan haben“, machte Thomas Hammwöhner deutlich.

Löschzugführer kritisiert Erreichbarkeit an der Öddingstraße

Für die Feuerwehrleute in Alstätte spricht gleich eine ganze Reihe von Punkten gegen den angedachten Standort an der Öddingstraße: „Die Anfahrt- und Ausrückwege sind alles andere als ideal“, schilderte Löschzugführer Tobias Asbeck am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion.

Ein neues Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Alstätte wird weiter gesucht. Es gibt einige alternative Standorte. In einer der kommenden Sitzungen soll darüber neu beraten werden.

Ein neues Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Alstätte wird weiter gesucht. Es gibt einige alternative Standorte. In einer der kommenden Sitzungen soll darüber neu beraten werden. © Stephan Rape

Sie würden durch eine Tempo-30-Zone führen. Diese Bedenken habe der Löschzug der Verwaltung gegenüber auch sofort geäußert. „Natürlich wäre das für die Verwaltung die bequemste Lösung“, erklärte er. Doch gebe es aus Sicht der Feuerwehr schlicht bessere Alternativen. Details nannte er noch nicht.

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