Kilian (27, l.) und Ludwig (25) Groten wollen am oder um den 19. Mai die "Hoeste" mitten in Wüllen neu eröffnen. Dafür setzen sie voll auf die Software Chayns. Das Lokal soll komplett digital funktionieren. Mit Bargeld sollen Gäste nicht bezahlen können.

© Stephan Rape

Wüllen bekommt wieder eine Kneipe: Groten-Brüder eröffnen die Hoeste neu

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Anfang 2021 verlor Wüllen seine letzte Kneipe: Die Türen der Hoestenpumpe schlossen sich. Jetzt keimt Hoffnung: Die beiden Brüder Kilian und Ludwig Groten wollen der Hoeste neues Leben einhauchen.

Wüllen

, 04.05.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit etwas über einem Jahr liegt die Hoestenpumpe mitten in Wüllen verlassen da. Die Tür bleibt geschlossen, die Fenster dunkel. Doch seit Kurzem machen Gerüchte im Ort die Runde. Ein neuer Betreiber soll in den Startlöchern stehen. Tatsächlich gibt es auch schon eine Internetseite. Eröffnung sei schon am 19. Mai, Personal wird gesucht. Ende April wurde plötzlich auch handwerklich vor den Türen der altehrwürdigen Kneipe gearbeitet.

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Im Gespräch mit unserer Redaktion wagen sich die beiden neuen Betreiber erstmals aus der Deckung: Gerade haben Kilian (27) und Ludwig (25) Groten den Pachtvertrag unterschrieben. „Jetzt können wir richtig loslegen“, erklärt der jüngere der beiden Brüder. Womit? Mit einem Treffpunkt für das Dorf. Einer ehrlichen Kneipe. Und einem großen Experiment.

„Wir haben beide keine Erfahrung, sind beide keine Gastronomen oder Experten“, sagt Kilian Groten. Aber sie haben eine Idee: Die Kneipe für den Ort mit neuem Leben zu erfüllen. „Jeder kennt die Hoeste“, sagt Ludwig Groten. Es sei einfach zu schade, dass dort so lange nichts passiert sei.

Reduzierter Start ohne Saal oder Küche

Das wollen die beiden Ahauser ändern. Erst einmal wollen sie ganz reduziert starten: Vor der Tür des Lokals wird gerade eine neue Terrasse gebaut. 120 Sitzplätze sollen dort entstehen. „Genau passend für den Sommer“, erklärt Kilian Groten. Das soll erst einmal der Dreh- und Angelpunkt werden. Die Brüder starten ohne Küche, ohne Saalbetrieb, ohne die Innenräume. „Wir wollen das erst einmal als Treffpunkt einrichten“, sagt Kilian Groten weiter.

Als ganz normale Kneipe ohne Schnörkel oder besonderen Aufwand. Wenn das angelaufen sei, könne man darüber nachdenken, wie es weitergehen soll. „Learning by doing“, nennt es Ludwig Groten. Nichts sei in Stein gemeißelt. Es sei eben ein Versuch, ein Beginn. Die Idee haben sie gut sechs Wochen mit sich herumgetragen. Jetzt hat es mit dem Pachtvertrag geklappt. Und dem Start steht nichts mehr im Weg. Die Internetseite gibt es schon: https://hoeste-wuellen.de/

Digitale Lösung mit Chayns soll den Betrieb in der Hoeste ermöglichen

Sie zeigt: Die Brüder setzen voll auf Chayns, die Software der Tobit.Labs. Personalplanung, Bestellung, Abrechnung – alles soll zentral über die App laufen. Mit Bargeld werden die Gäste in Zukunft in der Hoeste nichts mehr anfangen können. Ob das bei den Wüllenern ankommt? Die Brüder glauben schon.

Aber es gebe auch keine Alternative: Die Software sei der einzige Weg, warum sie sich überhaupt mit der Idee beschäftigt haben. Keiner von beiden wolle dauerhaft hinter der Theke stehen. Allerdings wird Kilian zumindest in der Anfangszeit mehr Zeit in den Betrieb stecken als sein Bruder. „Quasi Vollzeit“, erklärt er.

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„Im Idealfall läuft der Betrieb hier später aber von selbst und wir haben kaum noch etwas damit zu tun“, sagt Ludwig Groten. Bis dahin liegt aber noch einige Arbeit vor ihnen. Den Pachtvertrag haben sie in den letzten April-Tagen unterschrieben. „Jetzt können wir mit der Mitarbeiter-Suche und den anderen Aufgaben erst richtig starten“, ergänzt er.

Eröffnung ist für den 19. Mai geplant

Als Eröffnungstag steht aktuell weiter der 19. Mai im Raum. Also Deadline, an der sich alles orientiert. „Vielleicht wird es auch ein paar Tage früher oder später“, sagt Kilian Groten. Endgültig festlegen wollen sie sich aktuell noch nicht. In jedem Fall freuen sie sich schon über die gute Resonanz aus dem Ort.

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Gewöhnen müssen sich die Wüllener zukünftig auch daran, dass sich der Name des Lokals minimal ändert: Aus der „Hoestenpumpe“ wird schlicht die „Hoeste“. „Aber so hat ja sowieso jeder die Kneipe schon genannt“, sagt Ludwig Groten.