Bei der Schuleingangsuntersuchung werden unterschiedliche Fähigkeiten der Kinder vor dem Schulstart abgefragt.

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Gesundheitsamt will alle Kinder vor Schulstart untersuchen - trotz Corona

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Die Überlastung der Gesundheitsämter wirkt sich vielerorts auf die Vor-Untersuchung der i-Männchen aus. Anders im Kreis Borken: Hier sollen alle Schulanfänger untersucht werden können.

Ahaus

, 10.02.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Gesundheitsämter haben bundesweit wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und damit verbundener Testung sowie Kontaktverfolgung alle Hände voll zu tun. Eine weitere Aufgabe der Gesundheitsämter fällt deswegen vielerorts hinten über: die Vor-Untersuchung der Schulanfänger.

In Dortmund kann beispielsweise nur jede zehnte der notwendigen Schuleingangsuntersuchungen durch das Personal des Gesundheitsamtes durchgeführt werden. Auch in Lünen können nicht alle i-Männchen vor dem ersten Schultag untersucht werden.

Alle i-Männchen im Kreis sollen bis zum Schulstart untersucht werden

Die Situation im Kreis Borken ist jedoch eine andere. Zum jetzigen Zeitpunkt wurden bereits mehr als die Hälfte der i-Männchen untersucht. Für 2021 sind vom Einwohnermeldeamt 3826 Einschulungskinder gemeldet. Geplant ist, bei allen eine Schuleingangsuntersuchung durchzuführen, teilt Kreissprecherin Ellen Bulten auf Anfrage der Redaktion mit.

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Und das noch vor dem Schulstart im August: „Nach jetzigem Stand der Corona-Situation gehen wir davon aus, dass bis voraussichtlich Ende Mai alle geplanten Schuleingangsuntersuchungen erfolgt sind“, so Ellen Bulten. Einzelne Nachhol- oder ärztliche Nachuntersuchungstermine werden im Anschluss bis zu den Sommerferien zu schaffen sein. Auch im vergangenen Jahr 2020 wurden alle 3602 Schulanfänger im Kreis Borken untersucht.

Vor-Untersuchung kann unter Hygienemaßnahmen stattfinden

Die Schuleingangsuntersuchung ist gesetzlich vorgeschrieben und Bestandteil des Schulaufnahmeverfahrens. In Nordrhein-Westfalen wird diese standardisierte Untersuchung flächendeckend durchgeführt. Neben der körperlichen Untersuchung, die auch einen Seh- und Hörtest beinhaltet, wird die Entwicklung in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, Sprache, Wahrnehmung und Kognition beurteilt sowie das Verhalten beobachtet.

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In Corona-Zeiten finden die Untersuchungen in den Einrichtungen unter Einhaltung der gängigen Hygienemaßnahmen statt. „Aus Sicht unseres Gesundheitsamtes ist die Untersuchung vor Ort derzeit, natürlich mit den entsprechenden Schutzvorkehrungen, möglich“, sagt Ellen Bulten. Im Bedarfsfall findet danach eine weitere ärztliche Untersuchung oder ein telefonisches Beratungsgespräch mit einem Arzt statt.

Eine etwaige Distanzuntersuchung ist von Seiten des Gesundheitsamtes derzeit keine Option, „da die Kinder ja beispielsweise ohne Unterstützung der Eltern zum Beispiel etwas nachsprechen oder zeichnen müssen“, so die Pressesprecherin. „Das dürfte auf digitalem Wege in diesem Alter durchaus schwierig sein und gegebenenfalls ein verzerrtes Bild erzeugen.“

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