Coronaviren zwischen Glühwein- und Mandelbuden? Besser nicht, sagt der Gewerbeverein Alstätte und zieht die Notbremse.

© Karikatur: Schwarze-Blanke

Gerüchte bestätigt: Alstätter Adventsmarkt fällt wegen Corona erneut aus

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Am Freitag hat der Gewerbeverein Alstätte die Gerüchte dann doch bestätigt: Der Alstätter Adventsmarkt fällt auch 2021 aus. Die Absage ist für den Verein ohne Alternative.

Ahaus

, 12.11.2021, 14:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Was bisher nur als Gerücht durch Alstätte, Ahaus und die übrigen Ortsteile sowie diverse Gruppen in sozialen Medien waberte, ist seit Freitagmittag Fakt: Der Alstätter Adventsmarkt fällt auch in diesem Jahr aus.

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„Die aktuellen Kennzahlen zur Corona-Pandemie lassen den Organisatoren keine andere Möglichkeit“, schreibt der Gewerbeverein in einer Pressemitteilung. Eine Entwicklung, die sich schon über mehrere Tage hingezogen hat. „Wir sind die vergangenen Tage in engerem Kontakt dazu gewesen“, erklärt Guido Brüggemann vom Vorstand des Gewerbevereins. Die Entscheidung habe sich auch schon abgezeichnet.

Gewerbeverein will erst Stadt und Beschicker informieren

Der Gewerbeverein habe aber zunächst die Beschicker und auch die Stadt Ahaus von der Absage informieren wollen, bevor die Absage öffentlich gemacht wurde. „Da mussten wir ganz einfach den richtigen Weg einhalten“, sagt er.

Glühweinduft, Weihnachtsmusik und Hüttenzauber wird es auch 2021 in Alstätte nicht geben. Der Gewerbeverein Alstätte hat den vom 25. bis 28. November geplanten Markt abgesagt.

Glühweinduft, Weihnachtsmusik und Hüttenzauber wird es auch 2021 in Alstätte nicht geben. Der Gewerbeverein Alstätte hat den vom 25. bis 28. November geplanten Markt abgesagt. © Markus Gehring (Archiv)

Umso ärgerlicher, dass die Gerüchte sich schon vorab verbreitet hatten. „Aber man bekommt eben nicht jeden zum Stillschweigen“, sagt er am Telefon.

Die Absage ist für den Verein am Ende aber ohne jede Alternative geblieben: Die Regeln für Veranstaltungen gelten zwar aktuell noch unverändert, aber es sind eben auch noch zwei Wochen bis zum Beginn des Marktes: „In der Zeit kann noch viel passieren“, sagt Guido Brüggemann.

Der Gewerbeverein möchte dabei die Initiative behalten. „Das ist immer noch besser, als unmittelbar vor Beginn des Marktes die Notbremse zu ziehen“, macht er deutlich. Dann wäre allein der finanzielle Schaden bei vielen Akteuren deutlich größer gewesen. Etwa durch die Hütten, die zugeliefert werden, oder durch Einkäufe der Gastronomiebetriebe.

Aktuelle Ereignisse überholen Gewerbeverein beinahe

Dabei wurde der Verein beinahe von den aktuellen Ereignissen überholt: Das Robert-Koch-Institut hatte am Freitag ausdrücklich vor Großveranstaltungen gewarnt und gefordert, alle Weihnachtsmärkte abzusagen.

Parallel forderte der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag strengere Regeln für eben diese Veranstaltungen: Etwa 2Gplus – also die Beschränkung auf Geimpfte oder Gesundete, die zusätzlich einen aktuellen Test machen müssen.

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Unter diesen strengeren Regelungen sei der Markt für den Gewerbeverein aber ohnehin keine Option gewesen: Eine Kontrolle an vier Öffnungstagen sei weder personell noch finanziell tragbar: „Halb Alstätte ist ja ohnehin schon in die Planung und Durchführung des Marktes eingebunden. Da kann man nicht so schnell noch zusätzliche Ehrenamtliche finden, die dann die Kontrollen übernehmen.“ Vor allem nicht in der Kürze der Zeit.

Bisher keine negative Resonanz auf Absage des Marktes

Der Vorstand bitte angesichts der aktuellen Entwicklungen um Verständnis für diese Entscheidung. Und scheint damit Recht zu behalten: „Bisher haben wir noch keine negative Resonanz gehört“, erklärt er.

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Der Gewerbeverein schaut jedoch zuversichtlich in die Zukunft. Der Adventsmarkt wird wiederkommen, wenn die Zeit dafür reif ist. „Es ist und bleibt einer der schönsten Adventsmärkte der Region, auf den alle Alstätter und Ahauser stolz sein können“, erklärt Guido Brüggemann.

Im Moment sei so eine große Veranstaltung aber einfach keine gute Idee. Das habe er schon bei den Bildern vom Karnevalsauftakt im Rheinland gedacht.

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Abgesehen vom Adventsmarkt blickt Guido Brüggemann als Betreiber der Haarmühle auch persönlich mit großer Skepsis in die Zukunft. „Wir verfolgen gerade die Nachrichten aus den Niederlanden“, sagt er. Dort werde aktuell über einen Teil-Lockdown gesprochen.

„Natürlich fürchten wir auch hier erneute Einschränkungen“, sagt er. Dabei macht er allerdings eines deutlich: „Beschränkungen setzen wir natürlich um. Hauptsache wir werden nicht wieder geschlossen“, sagt er.