Geht es nach der Ahauser Politik und Verwaltung, soll die Irena-Sendler-Gesamtschule ab dem kommenden Schuljahr dauerhaft auf sieben Züge erweitert werden. Schon jetzt ist aber klar, dass selbst das in wenigen Jahren eng wird. Völlig offen ist im Moment auch noch, wie die Bezirksregierung über den Antrag entscheidet.

© Stephan Rape

Erweiterungspläne: Sieben Züge wären nur Rettungsanker für Gesamtschule

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Die Irena-Sendler-Gesamtschule soll auf sieben Züge erweitert werden. Die Stadt soll das jetzt zügig beantragen. Doch selbst falls das klappt, wird es in wenigen Jahren schon wieder eng.

Ahaus

, 17.09.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Irena-Sendler-Gesamtschule (ISG) soll auf sieben Züge erweitert werden. Einstimmig hat der Rat am Donnerstagabend in einer Sondersitzung beschlossen, den Antrag dafür bei der Bezirksregierung einzureichen. Das soll in der kommenden Woche passieren.

In der Politik war das schon vor dem Ratsbeschluss klarer Konsens. Die Entscheidung der Schulkonferenz der ISG stand jedoch noch aus. Die hatte am vergangenen Dienstag getagt und ebenfalls überdeutlich für eine Erweiterung gestimmt: mit 18 zu einer Stimme.

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Oberstes Ziel: Ahauser Schülerinnen und Schüler sollen in Ahaus zur Schule gehen können. Das bestätigten die Politiker im Rat über alle Fraktionsgrenzen hinweg. Unstrittig sei, dass die ISG einen siebten Zug benötige. Klar sei aber auch, dass die Gespräche mit den umliegenden Kommunen weiter geführt werden sollen.

Sieben Klassen werden das Problem nicht lösen

Der städtische Beigeordnete Werner Leuker machte allerdings deutlich, dass auch die mögliche Erweiterung auf sieben Züge das Problem nicht endgültig lösen wird. Bis 2029 zeichnen sich aktuell stetig steigende Schülerzahlen ab. Entgegen der ursprünglichen Prognosen von 2019, die sinkende Zahlen vorhergesagt hatte.

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Selbst mit der Erweiterung auf sieben Züge werde es in den kommenden Schuljahren wieder Überhänge bei den Anmeldungen geben. Für die Schuljahre ab 2024/2025 erwartet die Verwaltung zwischen 8 und 26 Anmeldungen mehr als in sieben Eingangsklassen Platz wäre. Spätestens da wäre also eine ganz andere Lösung nötig.

Denn: Eine Erweiterung auf sieben Züge ist für die ISG und die Verwaltung räumlich aktuell denkbar. Für den Unterricht wären nur leichte Änderungen am Gebäude nötig. Weder ein Anbau noch eine Containerlösung müssten gefunden werden. Lediglich für den Verwaltungstrakt müsse noch nach einer Lösung gesucht werden. Auch pädagogisch wären sieben Züge machbar.

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„Danach wird es schwierig zu handeln“, sagte Werner Leuker. Auch so werde die ISG die mit Abstand größte Schule in der Stadt. Eine nochmalige Erweiterung danach sei aktuell nicht denkbar.

Doch das ist momentan noch ein Problem der Zukunft. „Wir arbeiten gerade an einem Rettungsanker, nicht am Königsweg“, machte Werner Leuker in der Sitzung deutlich.

Zusammenarbeit mit umliegenden Kommunen weiter stärken

Unabhängig davon schätzten Verwaltung und Politik die Folgen für die umliegenden Schulen als nicht so gravierend ein. Auch dort steige in den kommenden Jahren die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Die Paulus-van-Husen-Schule in Legden und Rosendahl sei am stärksten betroffen. Auch sie sei aber nicht gefährdet, falls die ISG erweitert würde. „Unserer Deutung nach“, sagte Werner Leuker. Am Ende entscheidet darüber natürlich die Bezirksregierung.

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Natürlich habe man weiter ein hohes Interesse an einer engen Zusammenarbeit. Noch am Donnerstagmorgen habe es Gespräche mit den Bürgermeistern aus Legden, Heek und Schöppingen gegeben, erklärte Bürgermeisterin Karola Voß. Ihr Ziel sei es weiter, einen Konsens zu erreichen. „Auch wenn das natürlich schwierig wird, weil die anderen Kommunen ihre Schulen schützen wollen“, sagte sie.

Bescheid der Bezirksregierung für November erhofft

Abseits vom aktuellen Antrag sieht sie die Aufgabe für die kommenden Jahre darin, gemeinsam mit den umliegenden Kommunen die Schullandschaft zu planen. Dabei sollen auch mögliche Kooperationen näher in den Blick genommen werden.

Über den möglichen Ausgang des Verfahrens oder auch nur den zeitlichen Ablauf mochte die Ahauser Verwaltung am Donnerstagabend noch keine Prognose abgeben. Die Hoffnung ist, dass der Bescheid der Bezirksregierung zur Veranstaltung „Treffpunkt Schule“ im November, spätestens jedoch zum Schulanmeldeverfahren im Februar 2022 vorliegt.