Bis zu 350 weitere Flüchtlinge erwartet – Vestert-Sporthalle wird Notunterkunft

Stadt Ahaus

Als „große Herausforderung“ bezeichnet die Stadt Ahaus die steigenden Flüchtlingszahlen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wird nun die Vestert-Sporthalle zur Notunterkunft umgebaut.

Ahaus

29.09.2022, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Anzahl der Geflüchteten in Ahaus ist in diesem Jahr nochmals rasant angestiegen, wie die Stadt Ahaus am Donnerstagmittag mitteilte. Allein aus der Ukraine seien es mittlerweile 450 geflüchtete Personen. Aus den übrigen Fluchtgebieten kämen weitere 180 Personen hinzu. „Bis zum Jahresende erwartet die Stadt Ahaus bis zu 350 weitere Flüchtlinge. Damit kommt die Zahl der Geflüchteten an die Marke von 1000 Personen, eine Anzahl, die es in der Stadt Ahaus bislang noch nicht gegeben hat“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

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Die Gesamtentwicklung stelle Städte und Gemeinden, auch die Stadt Ahaus, vor immense Herausforderungen, so die Stadt. Die insgesamt 347 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt Ahaus seien bereits seit etwa zwei Wochen bis auf den letzten Platz belegt. Auch die im Sommer zusätzlich geschaffene Containerunterkunft mit 32 Plätzen an der Wessumer Straße habe keine freien Kapazitäten mehr.

Deshalb plant die Verwaltung nun in zwei Richtungen. „Wir benötigen sehr kurzfristig zusätzlich mindestens 120 Plätze und darüber hinaus mittelfristig weitere mindestens 150 Plätze“, wird der Beigeordnete Werner Leuker in der Pressemitteilung zitiert. „Wir haben vorab intensiv den Wohnungs- und Immobilienmarkt in Ahaus sondiert und konnten vereinzelt noch leerstehende und geeignete Immobilien für die Flüchtlingsunterbringung anmieten. Das reicht aber bei Weitem nicht aus.“

Rund 120 Notunterkunftsplätze in der Sporthalle

Für die in den kommenden Wochen erwarteten Flüchtlinge wird nun eine der beiden großen Sporthallen im Schulzentrum Vestert zu einer Notunterkunft umgebaut. Insgesamt werden kurzfristig bis zu ca. 120 Notunterkunftsplätze geschaffen. Bereits am 11. Oktober könnten dort die ersten Flüchtlinge aufgenommen werden.

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Die Schulen und die Sportvereine seien im Vorfeld informiert worden, so die Stadt auf Nachfrage der Redaktion. Es seien Ausweichmöglichkeiten geschaffen worden, zum Beispiel habe der Tennisverein Grün-Weiß seine Halle zur Verfügung gestellt. Aber es werde auch zu Einschränkungen kommen. Die Stadt sei dabei, weitere Alternativen zu finden.

In den nächsten Tagen werden zusätzlich 50 Plätze im ehemaligen Haus der Landwirtschaft an der Heeker Straße verfügbar. Hierzu wurden die Bestandsräume in den vergangenen Wochen für die Aufnahme von Flüchtlingen entsprechend hergerichtet. Zudem werden weitere Kapazitäten für über 100 Plätze geplant.

Für die technischen Fachbereiche eine riesige Herausforderung

„Das ist für den Fachbereich Arbeit und Soziales, aber auch für die technischen Fachbereiche im Rathaus eine riesige Herausforderung,“ so der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner. „Neben den schon geballten herausfordernden Baumaßnahmen in Kitas, Schulen und Sporthallen binden diese Maßnahmen nochmals viel Arbeitskraft, die an anderer Stelle dann leider fehlt. Aber die große Flüchtlingswelle duldet da leider keinerlei Zeitaufschübe.“

Dabei sei noch völlig unklar, wie sich die Situation im Verlauf des kommenden Jahres entwickeln wird, heißt es am Ende der Pressemitteilung. Viele Indizien sprächen eher für eine Verschärfung als für eine Entspannung.