Die Freude bei Maria Pesenacker ist riesengroß: Endlich ist ihr Erstlingswerk "Wippstättken" erschienen.

© Anna-Lena Haget

Autorin Maria Pesenacker veröffentlicht Erstlingswerk „Wippstättken“

rnPlattdeutsches Buch

„Wippstättken“ nennt Autorin Maria Pesenacker ihr Erstlingswerk. Das Buch enthält Gedichte und Geschichten mit viel Witz und Lokalkolorit. Und es ist komplett in Plattdeutsch verfasst.

Ahaus

, 21.12.2020, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Wippstättken“, das ist eigentlich der plattdeutsche Begriff für die Bachstelze, die ruhelos mit dem Schwanzgefieder wippt, wenn sie über Äcker und Wiesen spaziert. In gewisser Weise ruhelos ist auch Maria Pesenacker. Die Ottensteinerin hat zahlreiche Hobbys, aber eines ihrer liebsten ist die plattdeutsche Sprache.

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In der örtlichen Grundschule bringt sie seit Jahren in einer Plattdeutsch-AG Kindern die heimische Mundart nahe, hat lange plattdeutsches Theater bei der KFD gespielt und Mitglied beim Plattdütschken Tropp des Heimatvereins ist sie auch. All das neben ihrem Vollzeitjob als Geschäftsfrau mit eigener Gärtnerei.

Kinder stifteten die Illustrationen

Dass aus ihrer langjährigen Liebe zum Plattdeutschen einmal ein Buch erwachsen würde, war die logische Konsequenz daraus. Eigentlich wollte sie mit Hilfe der Kinder ihrer Plattdeutsch-AG das Projekt umsetzen, aber Corona machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

Einige der Illustrationen im Buch haben die Kinder aus der Plattdeutsch-AG dennoch beigesteuert. Auch sie sind solche „Wippstättkes“, die im Unterricht oft nicht stillsitzen können, wie Maria Pesenacker schmunzelnd zugibt.

Tradition und Moderne

Das Buch „Wippstättken“ ist ein Sammelsurium aus Szenen, Liedern, Gedichten, Sinnsprüchen und kleinen „Döhnekes“, die sie über Jahre gesammelt oder selbst ersonnen hat. Eine Inspirationsquelle für viele der Geschichten in ihrem Buch war ihr vierjähriger Enkel Anton. „Ich hab ganz viele Geschichten von Anton da drin, das ist auch ganz lustig“, sagt die stolze Oma.

Die gebürtige Lüntenerin hat viel Lokalkolorit in ihr 123 Seiten starkes Buch eingebracht. Erinnerungen an die gute alte Zeit sind genau so dabei wie aktuelle Themen. „Das soll ja nicht nur für Kinder interessant sein, sondern auch für Erwachsene“, stellt sie klar.

Autorenlesung wird nachgeholt

Doch was ist es wirklich, das sie so an einer Sprache fasziniert, die für viele schon zum alten Eisen gehört? „Ich finde es faszinierend, dass man viel derbere Ausdrücke verwenden kann als im Hochdeutschen, ohne beleidigend zu wirken“, erklärt Maria Pesenacker und gibt dann sofort eine lustige Kostprobe: „Blagen vandaage soss‘t Gatt affsaagen un oahne Gatt noah Huus henn jagen“.

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Nach der Veröffentlichung des Buches war eigentlich eine Lesung geplant, die nun jedoch wegen Corona ausfällt. „Ich will das aber bald nachholen und dann sollen die Kinder die Texte vorlesen“, sagt die Autorin. Wer die plattdeutschen Döhnekes selbst schon einmal anlesen oder verschenken möchte, kann sich bei Maria Pesenacker unter Tel. (02561) 81611 melden.