
© Stadt Ahaus/Stefan Hilbring
Förderung: Start-ups sollen sich bald in Leerständen in Ahaus ansiedeln
Förderprogramm Innenstadt
Leerstände in der Innenstadt alarmieren die Stadtverwaltung. Mit einem Förderprogramm sollen nun neue Interessenten für die Gewerbeflächen gewonnen werden. Insgesamt geht es um fast 80.000 Euro.
Einige Ladenlokale in der guten Stube von Ahaus stehen leer. Abgesehen von weihnachtlicher Schaufenstergestaltung findet in den Geschäften im Moment nichts statt. Das möchte die Stadt Ahaus ändern und vor allem auch vermeiden, dass die Innenstadt insgesamt unter den Leerständen leidet.
Um den Leerständen in der Ahauser Innenstadt frühzeitig entgegenzuwirken, hat sich die Stadt Ahaus am „Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in NRW“ beteiligt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt hervor. Jetzt erfolgte die Förderzusage. Mit der Fördersumme von gut 71.000 Euro sollen Leerstände in der Innenstadt reaktiviert werden. Dafür hat die Verwaltung Kontakt mit den Eigentümern aufgenommen und die grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme abgefragt.
Oft scheitern neue Ideen an der wirtschaftlichen Hürde
„Häufig scheitert eine Reaktivierung eines Leerstandes nicht an der guten Idee für die Nutzung, sondern vielmehr an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Hier setzt die Förderung des Landes ein und hilft die wirtschaftliche Hürde zu überbrücken“, erklärt darin der Beigeordnete Thomas Hammwöhner.
Dabei ist die Lage durchaus dynamisch: Der Antrag für die Fördermittel wurde vor knapp einem halben Jahr eingereicht. Damals ging es konkret um drei Leerstände. Wie Thomas Hammwöhner am Freitag erklärte, sei davon einer aber schon wieder regulär vermietet. Daher könne er aktuell auch nicht sagen, bei welchen Leerständen sich die Stadt engagieren wolle. Nur so viel: Die Fördermittel sind insgesamt für das Leerstandsmanagement in der Innenstadt vorgesehen. Sie sind auch unabhängig von einzelnen Ladenlokalen.
Für die Verwaltung ist eines klar: Durch verändertes Einkaufsverhalten und natürlich auch den erneuten Lockdown gerieten auch die Innenstadtlagen immer stärker unter Druck. Die Auswirkung zeige sich in einer steigenden Anzahl von Leerständen, insbesondere in Grund- und Mittelzentren. „Bisher sind in Ahaus noch keine flächendeckenden Leerstände zu verzeichnen. Wir wollen jedoch frühzeitig gegensteuern und Strategien entwickeln, um eine Ausbreitung von Leerständen zu vermeiden und die Ahauser Innenstadt lebendig und attraktiv zu halten“, wird Bürgermeisterin Karola Voß in der Pressemitteilung zitiert.
Förderung von 90 Prozent: Stadt zahlt rund 8000 Euro
Für das Sofortprogramm Innenstadt kalkuliert die Stadt Ahaus mit Projektkosten von 78.994 Euro. Das Land hat nun der Stadt Ahaus zugesagt das Projekt anteilig mit 90 Prozent der Kosten zu finanzieren. Die Fördersumme beläuft sich demnach auf 71.095 Euro.
Auf Nachfrage erklärt Mark Frieler von der Ahauser Verwaltung, dass mit dem Geld die Mietkosten für die leerstehenden Geschäftslokale bezahlt werden sollen. Wer oder was genau sich dann dort ansiedeln soll, konnte er am Donnerstag noch nicht beantworten. Das werde nun erarbeitet. Denkbar wären beispielsweise ein erleichterter Einstieg für Start-up-Unternehmen. Mit der weiteren Entwicklung befasst sich jetzt eine Arbeitsgruppe. Wann erste Pläne umgesetzt werden, ist im Moment noch offen.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
