Am Tag danach: Was das Unwetter im Westmünsterland angerichtet hat
Gewitterfront
Beim Unwetter am Donnerstagabend im Kreis Borken ist eine Person leicht verletzt worden. Vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume sorgten für viel Schaden und viele Feuerwehreinsätze. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden.
Dieser Text wurde fortlaufend aktualisiert.
Starkregen und starke Windböen sorgten am Donnerstagabend für 180 bis 200 Feuerwehreinsätze kreisweit. Diese Bilanz zog Mike Mathmann von der Leitstelle in Borken gegen 23 Uhr. Bei einem Unfall in Alstätte wurde ein Mann leicht verletzt.
Am Freitag zeigen sich hier und da Folgen des Unwetters. So bleibt die Nebenstelle des Kreis Borkens in Ahaus am Freitag wegen Wasserschadens geschlossen.
Laut Rettungsleitstelle der Feuerwehr gab es zu Beginn des Unwetters im Süden des Kreises so viele Einsätze, dass die Gerätehäuser besetzt worden waren. Stand 20.40 Uhr, wurden bereits knapp 60 Einsätze abgearbeitet. Während es im Südkreis um diese Zeit schon wieder ruhig war, sicherten die Wehren in Stadtlohn, Gronau und Heek alles ab.
Zeltlager in Heek abgebrochen - Feuerwehr half mit
In Heek musste wegen des Unwetters das Zeltlager der von der KAB St. Josef organisierten Stadtranderholung im Dinkelstadion abgebrochen werden. Wie die KAB auf Facebook postete, wurden alle Kinder in den Räumlichkeiten des Heeker Sportvereins untergebracht. Die Feuerwehr Heek war vor Ort und betreute die Aktion. Die Eltern konnten ihre Kinder um kurz nach 21 Uhr abholen. „Allen Kindern geht es gut“, betonte die KAB.
Am Freitagmorgen gab es ein Update: „Die gute Nachricht ist, es gibt nur materiellen Schaden.“ Dank des schnellen Handels des Orga-Teams und der Betreuerinnen und Betreuer seien alle Kinder während des Unwetters in Sicherheit gewesen.
Die meisten Einsätze in Ahaus
In Ahaus waren laut Mike Mathmann die meisten Einsätze zu verzeichnen, 50 bis 60 etwa. Besonders betroffen war das Pflegeheim Holthues Hoff vom Starkegen. Das Untergeschoss war vollgelaufen. Der dorthin alarmierte Löschzug Wessum habe die Lage aber schnell im Griff gehabt.

In Ahaus war die Feuerwehr am Donnerstagabend im Einsatz. Hier und da hatte der Regen Keller volllaufen lassen. © Kippic
„Langsam wird es ruhiger“, stellte Mike Mathmann gegen 23 Uhr fest. Da waren aber längst noch nicht alle Feuerwehren wieder in die Gerätehäuser zurückgekehrt, vollgelaufene Keller sowie Äste und Bäume auf den Straßen sorgten für Arbeit. Auch am Freitag seien noch weitere Einsätze zu erwarten. Innerhalb von 24 Stunden seien Feuerwehr und Rettungsdienst im Kreis Borken auf 460 Einsätze gekommen, bilanzierte der Mitarbeiter der Leitstelle.
Wasserschaden: Freitag bleibt Führerscheinstelle geschlossen
Am Freitagmorgen meldete der Kreis Borken, dass die Nebenstellen des Kreises Borken in Ahaus wegen Unwetterschäden geschlossen bleiben. Besucherinnen und Besucher der Führerscheinstelle und Zulassungsstelle sollten nach Borken fahren. Wie lange das Gebäude wegen des Wasserschadens geschlossen bleiben muss, stehe noch nicht fest.
Verkehrsunfall in Alstätte - Verletzter
Auf der Straße von Alstätte nach Ottenstein kam es am Donnerstagabend zu einem folgenschweren Verkehrsunfalll, wie der Löschzug Alsättte auf Facebook mitteilte. Ein Baum war durch den Sturm auf die Straße gefallen. Ein aus Fahrtrichtung Ottenstein kommender Sprinterfahrer übersah das Hindernis und fuhr in den Baum hinein. Er wurde leicht verletzt. Die Feuerwehr Alstätte war mit 15 Kameraden im Einsatz.
Südlohn: Bäume und Äste auf den Straßen
Auch die Feuerwehr Südlohn war am Donnerstag im Einsatz. Hendrik Tenk, stellvertretender Leiter der Südlohner Wehr, teilte am späten Abend auf Anfrage mit, dass einige größere Äste auf der Fahrbahn der L 572 in Richtung geweht worden waren, die die Feuerwehr per Hand entfernte. Auch die Fahrbahn der ehemaligen B70 sei kurz überflutet gewesen - da musste die Feuerwehr aber nicht tätig werden, so Tenk.

In der Bauerschaft Horst Südlohn sieht es am Tag nach dem Unwetter so aus: Maisfeld am Boden.. © Bernd Schlusemann
In Legden rückte die Feuerwehr zu einem umgestürzten Baum aus, teilte Feuerwehrchef Klaus Uppenkamp auf Anfrage mit. In Stadtlohn gab es auch mehrere Einsätze wegen des Sturms, so der stellvertretende Feuerwehrchef Markus Vennemann.
In Borken viele Sturmeinsätze
In Borken gab es rund 30 Einsätze - dort beschäftigten weniger vollgelaufene Keller als viele umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste die Feuerwehr. In einem Fall war ein Baum auf ein geparktes Auto gestürzt. Verletzt wurde aber auch dabei niemand.
Die Raesfelder Wehr berichtet von vier Einsätzen in wenigen Minuten. Die Wehr aus Borken war bereits bei knapp 20 Einsätzen. „Dabei sind es aber eher kleine Einsätze. Viele Äste liegen auf den Straßen“, so Stefan Döking, Chef der Borkener Wehr.
Wie vom Deutschen Wetterdienst (DWD) vorausgesagt, war gegen 21.30 Uhr das Gewitter auf dem Rückzug.