Ahauser Bücherei schreibt seit 65 Jahren Geschichte und zeigt das jetzt
Stadtbibliothek
In den 65 Jahren ihres Bestehens hat die Ahauser Stadtbibliothek mehrmals den Standort gewechselt. Nun zeigt eine Ausstellung im Foyer Stücke aus der langen Geschichte der Institution.

Die ehemalige Bibliotheksleitung Paula Verspohl mit einigen jungen Lesern. © Stadt Ahaus
Die Stadtbibliothek Ahaus feiert ihr 65-jähriges Bestehen. In einer Ausstellung im Foyer zeigt sie „Schätzchen“ aus den Anfangszeiten, damals noch im Ahauser Schloss.
„Aus einem rein pädagogischen Konzept der Anfangsjahre hat sich eine breit aufgestellte Kultureinrichtung für alle Ahauser entwickelt. Die Stadtbibliothek heute ist Lernort, Familientreffpunkt, Informationszentrum – kurz, ein Ort der Begegnung“, so Bibliotheksleiterin Maria zu Klampen.
Schlossbibliothek eröffnet 1955
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es im damaligen Kreis Ahaus kirchliche und kommerzielle Leihbüchereien. 1953 zog dann die Schlossbibliothek in das Schloss Ahaus ein. Die Eröffnung fand am 22. Januar 1955 anlässlich des 250. Todestags von Ambrosius von Oelde, dem Erbauer des Schlosses, statt.
Ein geräumiger Lesesaal, Eichenregale, die für einen Bestand von 10.000 Bänden berechnet waren, und ein Zettelkatalog warteten auf die ersten Benutzer.

Alte Ausleihkarten © Stadt Ahaus
Die jährliche Benutzungsgebühr von sechs D-Mark zuzüglich einer Ausleihgebühr war für damalige Verhältnisse relativ hoch. So gab es nur 36 Anmeldungen. Der Kreis Ahaus reagierte schnell und senkte am 14. Juni 1955 die Anmeldegebühr drastisch auf eine D-Mark.
Damit war der Grundstock für eine positive Büchereientwicklung gelegt und in den folgenden Jahren stiegen der Bestand, die Zahl der Leser und die Entleihungen kontinuierlich an.
Bücherei zieht ins Kreishaus
1970 entliehen 2788 Leser 25.000 Bücher. Da die 345 Quadratmeter große Schlossbücherei nicht mehr reichte, zog die Kreisbücherei 1985 in das Kreishaus an der Bahnhofstraße.
Auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern war nun genügend Platz für ein umfangreiches Medienangebot mit Abhörplätzen und Leseecken.

Bibliotheksleiterin Maria zu Klampen © Stadt Ahaus
Ende 1985 ging die erste Büchereileiterin, Diplom-Bibliothekarin Paula Verspohl, in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin Maria zu Klampen leitet seitdem die Stadtbibliothek. Am 1. Januar 1992 wurde die Stadt Ahaus Träger der Stadtbücherei.
Der ausleihstärkste Tag war der 8. Dezember 1998 mit 2817 Entleihungen. Die am schnellsten ausverkaufte Veranstaltung war das Tigerentenbasteln im Februar 1996, für das es fünf Minuten nach Öffnung der Bücherei keine Karten mehr gab.
Digitale Angebote
Im Rahmen eines Landesprojektes wurde 2004 die Internetseite www.muensterland-bibliotheken.de entwickelt. Jetzt konnte der Kunde mit einem Klick abfragen, ob ein Buch in einer von neun Bibliotheken im Münsterland verfügbar ist oder ob es aus einer anderen Bibliothek besorgt werden kann.

Einige der ehemaligen Beestandsbücher können aktuell ausgeliehen werden. © Stadt Ahaus
Mit dem Download-Service muensterload.de ist es seit 2010 möglich, digitale Medien zeit- und ortsunabhängig zu nutzen. Außerdem können Kunden nach Registrierung kostenlos die Wissensplattform Munzinger online nutzen. Besonders interessant für Schüler ist der kostenlose Zugang und Download der Duden Schülerhilfen.
Gut gerüstet für die Zukunft
Am 31. Januar 2015 schloss die Bücherei im alten Kreishaus. Für knapp zwei Jahre zogen Bücher und Mitarbeiter ins Provisorium an der Wessumer Straße 60 um. Dort wurde im Februar 2016 auf Selbstverbuchung mit RFID umgestellt und die Ahaus-Card wurde zum Kundenausweis.
Die Stadtbibliothek eröffnete am 20. Januar 2017 in der Stadthalle feierlich neu. Mit über 60.000 Besuchern und mehr als 200.000 Entleihungen pro Jahr schreibt die Stadtbibliothek so ihre Erfolgsgeschichte fort.