So soll der neue Busbahnhof nach aktueller Planung aussehen. Zusammen mit der übrigen Umgestaltung werden dort rund 7,44 Millionen Euro verplant – und um die 55 Bäume sollen gefällt werden.

© khp Architekten und Ingenieure

55 Bäume sollen für den neuen Busbahnhof und die Parkplätze weichen

rnPlanung in Ahaus

Am Busbahnhof soll kaum ein Stein auf dem anderen bleiben. Geplant wird gerade an einem 7,44 Millionen Euro teurem Umbau. Was bisher nicht angesprochen wurde: 55 Bäume sollen gefällt werden.

Ahaus

, 03.12.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Große Pläne für den Ahauser Busbahnhof: Rund 7,44 Millionen Euro werden dort aktuell verplant. Die Bushaltestellen sollen komplett umgebaut werden. Auch der Park-and-Ride-Parkplatz wird verschoben, der Platz vor der ehemaligen Post saniert und neu gestaltet, neue Radwege angelegt, eine neue Fahrradabstellanlage gebaut.

Nach dem Planungsausschuss Anfang November befasste sich der Ausschuss für Verkehr und Umwelt am Mittwochabend mit den Plänen. Ein Detail, das bisher noch nicht zur Sprache kam: der Baumbestand rund um Busbahnhof, Bahnhof und die Parkplätze.

Planerin: „Baumbestand möglichst weit erhalten“

Planerin Lena Sinningen von der Lindschulte Ingenieurgesellschaft aus Nordhorn erwähnte das Thema zunächst eher am Rande: „Der Baumbestand wird möglichst weit erhalten“, erklärte sie den Politikern. Auch wenn das wegen der groß geplanten Verkehrsflächen nicht ganz einfach werde. Schließlich seien ja sehr umfangreiche Umbauten geplant.

Für Doppelstock-Busse und normale Busse müssen die zehn neuen Bushaltestellen samt Überdachung natürlich ausgelegt werden. Rund zwei Jahre sollen die Arbeiten dauern. Beginn könnte im kommenden Sommer sein.

Für Doppelstock-Busse und normale Busse müssen die zehn neuen Bushaltestellen samt Überdachung natürlich ausgelegt werden. Rund zwei Jahre sollen die Arbeiten dauern. Beginn könnte im kommenden Sommer sein. © Stephan Rape

Erst auf Nachfrage legte sie dann Zahlen auf den Tisch: Im gesamten Bereich vom Busbahnhof bis zu den Park-and-Ride-Parkplätzen entlang der Parallelstraße sollen ungefähr 55 Bäume gefällt werden. Einzelne Bäume seien ganz einfach nicht zu retten, erklärte sie.

Darunter auch mehrere Kastanien aus der Reihe mitten auf dem Busbahnhof. „Drei der Kastanien sind in die Planungen eingeschlossen“, erklärte sie. Es gebe eben einen sehr großen Baumbestand vor Ort. „Einige Bäume haben in ihrer Vitalität aber auch schon nachgelassen“, erklärte sie umständlich.

Ersatzanpflanzungen oder genauer Plan für Fällung nicht bekannt

Welche Bäume genau gefällt werden oder wie viele Ersatzanpflanzungen geplant sind, konnte sie am Mittwochabend allerdings noch nicht erklären. Auch der Radverkehr soll am Busbahnhof und dem Ahauser Bahnhof neu geregelt werden.

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Gerrit Messelink (UWG) mochte sich mit der Planung so noch nicht anfreunden: „Wir sehen viel Positives“, erklärte er. Allerdings blieben eben noch etliche Fragen offen.

Einerseits zur Fahrradabstellanlage. Für die UWG ist sie mit 30 abschließbaren und 20 frei zugänglichen Stellplätzen zu klein. „Aber auch zur Planung der Baumfällungen haben wir starke Bedenken“, sagte er.

So lange die nicht ausgeräumt seien, könne seine Fraktion nicht zustimmen. Die UWG enthielt sich geschlossen.

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Das tat auch Norbert Frankemölle (WGW). Allerdings aus einem anderen Grund: Er hatte zuvor unter anderem kritisiert, dass die eingeplanten Behindertenparkplätze zu weit vom Bahnhof wie vom Busbahnhof entfernt seien. Sie befinden sich auf dem Platz vor der ehemaligen Post.

„Das sind in beide Richtungen mehrere hundert Meter. Für einen Menschen mit Gehbehinderung eine sehr weite Entfernung“, erklärte er. Das Thema Behindertenparkplätze werde sie noch einmal in die Planungsrunde mitnehmen, versprach Lena Sinningen.

Die vier Enthaltungen hatten aber natürlich keinen Einfluss auf das Ergebnis: Der restliche Ausschuss stimmte geschlossen für die Planung.

Zeitplan: Baubeginn Mitte 2022 möglich, falls es im Rathaus klappt

Zur groben Zeitplanung: Erst einmal wird der Rat am 15. Dezember die Planung noch auf den Tisch bekommen und abschließend über den Plan beschließen. Anfang 2022 sollen dann die entsprechenden Genehmigungen beantragt werden.

Mitte 2022 könnte der Bescheid für die Fördermittel vorliegen. „Dann könnten Mitte bis Spätsommer 2022 die Arbeiten beginnen“, sagte Lena Sinningen.

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Das wiederum schränkte der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner in der Sitzung schnell ein: „Wir müssen das auch alles abarbeiten“, sagte er abwehrend. Der Busbahnhof sei nicht das einzige Projekt in der Stadt. Und die Personaldecke im Rathaus ist wie berichtet dünn.