Andreas Nozar, Wirt vom Stilvoll im Rathaus, weist auf die Stelle, wo schon längst seine neue Außenwerbung hängen sollte.

© Jörg Heckenkamp

Werner Gastronom nach Verbot von Schriftzug: „Das ist eine Frechheit!“

rnAltes Rathaus

Nachdem der Kommunalbetrieb dem Betreiber des „Stilvoll im Rathaus“ das Anbringen eines Schriftzugs untersagt hat, folgt nun der Konter. Das ganze Prozedere sei eine absolute Frechheit, sagt Andreas Nozar.

Werne

, 25.11.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zwischen der E-Mail mit einer Zusage und dem Telefonat mit einer Absage lagen keine 24 Stunden. Am Mittwochmittag (17. November) war Andreas Nozar, Betreiber des „Stilvoll im Rathaus“, noch guter Dinge. Gerade eben hatte er eine Nachricht vom Kommunalbetrieb Werne erhalten. Der KBW werde am Montag (22. November) um 10 Uhr gemeinsam mit der Firma Steinkuhl vorbeikommen, hieß es. Schließlich müsste der neue Schriftzug, den Nozar am Montag an der Rathausfassade montieren lassen wollte, noch an den Strom angeschlossen werden.

Daraus wurde bekanntlich nichts. Der Grund: Die Politik hatte in ihrer Sitzung am Mittwoch derart nachdrücklich Bedenken geäußert, dass KBW-Leiter Frank Adamietz kurzfristig zurückgerudert war: „Dann untersagen wir‘s“. Trotz vorhandener Baugenehmigung. Dass sei möglich, weil der Kommunalbetrieb als Verpächter keine zusätzliche formale Zustimmung erteilt habe. Nozar habe die nämlich nie angefordert.

Zusage per Mail, Absage per Telefon, Unterlassung per Post

Das bringt den Gastronomen regelrecht auf die Palme: „Ich soll verpasst haben, eine zusätzliche Erlaubnis einzuholen? Das ist doch eine Frechheit! Das kann doch kein Bürger wissen! Dann muss man so etwas in den Bauantrag schreiben, dass der nur vorbehaltlich der Zustimmung des Vermieters gültig ist“, schimpft Nozar.

Zwischen dem KBW und ihm habe es zuletzt regen Kontakt gegeben. Nachdem die Baugenehmigung erteilt worden war, habe er mehrmals mit dem Kommunalbetrieb gesprochen. Die Mail vom Mittwoch liegt unserer Redaktion vor. „Und wenn jemand schreibt, dass er am Montag vorbeikommt, dann ist das für mich eine Zusage“, so der Gastronom.

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Die offizielle Unterlassung sei dann sogar erst am Samstag bei ihm angekommen. Für das Zurückrudern des KBW hat Nozar ohnehin kein Verständnis: „Wenn da lediglich zwei Politiker im Ausschuss sagen, dass sie Bedenken haben - und das jetzt, nachdem ihnen die Pläne schon im Juni vorgelegt wurden – , dann kann ich das nicht nachvollziehen.“

Sogar Fotos von Probebuchstaben habe er bei der Stadt eingereicht. Von den Denkmalbehörden gab es keinerlei Einwände. Zumal er den neuen Schriftzug in Abstimmung mit den Behörden entworfen hatte: Buchstaben in einer dezenten Rostoptik, die von hinten beleuchtet werden. Der Schriftzug erstreckt sich über vier Meter.

Veröffentlichen will Nozar Fotos davon derzeit noch nicht. Schließlich müsse es noch einen Überraschungseffekt geben – wenn er den Schriftzug dann doch noch anbringen darf. In der Sitzung des Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung am 30. November steht das Thema erneut auf der Tagesordnung.

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