Warum wird Greenwashing für den Logistik-Komplex im Wahrbrink betrieben?
Leserbrief
Werner Thiemann begrüßt zwar, dass die Firma Garbe am Industriegebiet Wahrbrink in Werne etwas für die Nachhaltigkeit tut, doch ist er auch der Meinung, dass das nicht genug ist. Ein Leserbrief.

Usermeinungen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns das Recht auf Kürzungen vor. © Ohlrich
Jeder Baum und jeder Strauch, der in Zeiten des Klimawandels gepflanzt wird, ist vorbehaltlos gut für unser Klima! Allerdings sollten wir das Industriegelände der Firma Garbe nicht schön reden, sondern realistisch einordnen.
Mit einer Gesamtfläche von 295.000 Quadratmetern umfasst das Arsenal in etwa die Fläche des gesamten Stadtwaldes von Werne. Es handelt sich um drei Hallen, zwischen denen bisher kein nennenswertes „Grün“ zu erkennen ist. Es würde auch stören, wenn hier Lkws be- und entladen werden müssen. Es handelt sich somit um eine Flächenversiegelung von rund 80 Prozent.
Bereits in der von der Stadt Werne in Auftrag gegebenen Klimaanalyse wird das gesamte Industriegebiet im Wahrbrink als ausgesprochener Hotspot ausgewiesen. Das heißt: Bei einer anhaltenden Hitze- und Trockenperiode wird sich das Gelände um acht bis zehn Grad mehr aufheizen als andere Stadtgebiete; und damit auch für uns als Nachbarschaft erhebliche Auswirkungen zeigen.
Wir können nur hoffen, dass in dem klimatischen Umfeld dann die gepflanzten Bäume und Sträucher noch gedeihen können.

Ein Blick auf die Hallendächer im Industriegebiet am Wahrbrink. © Nikolaus Scharmer
Die Installation von PV-Modulen auf bereits vorhandenen Hallendächern zur Erzeugung von regenerativer Energie ist ausdrücklich zu begrüßen! Dies sollte als Blaupause insbesondere für die Firma Amazon (Hallendachfläche circa 90.000 Quadratmeter) und andere Gewerbe- und Industriegebäude dienen, dann würden wir in Werne auf Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen verzichten können.
Zur Erinnerung: Wir verfügen heute schon in Werne über insgesamt mehr als 300 Hektar Gewerbe- und Industriefläche! Da gibt es noch genügend Potential für Klimaschutzmaßnahmen.