Kurt-Peter Becher (l.) von Garbe Industrial Real Estate und Bürgermeister Lothar Christ pflanzten symbolisch einen Apfelbaum „Dülmener Rose“ am Industriegelände am Wahrbrink.

Kurt-Peter Becher (l.) von Garbe Industrial Real Estate und Bürgermeister Lothar Christ pflanzten symbolisch einen Apfelbaum „Dülmener Rose“ am Industriegelände am Wahrbrink. © Tobias Larisch

Industriegelände am Wahrbrink in Werne lockt jetzt Bienen und Eidechsen an

rnWirtschaft in Werne

Garbe Industrial Real Estate vermietet das Gelände am Wahrbrink in Werne und hat dort mehrere Nachhaltigkeits-Maßnahmen getroffen. Verschiedene Tiere und Pflanzen haben einen neuen Lebensraum.

Werne

, 28.06.2022, 11:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Etliche blühende Blumen, mehrere Apfelbäume und jede Menge Tiere wie Bienen oder Hummeln, die sich ihre Nahrung aus den Blüten holen: Wenn man die Grünfläche sieht, hat man nicht unbedingt das Gefühl, in der Nähe eines Industriegebiets zu sein. Doch nur unweit von der beschriebenen Natur befinden sich die Logistikzentren am Wahrbrink in Werne. Dass es dort so grünt, dafür hat die Garbe Industrial Real Estate GmbH gesorgt.

„Ich möchte der Stadt für die Hilfe danken. Sie hat uns sehr dabei geholfen, das umzusetzen. Wir wollten etwas zurückgeben und etwas für die Nachhaltigkeit tun“, sagte Kurt-Peter Becher vom Technischen Asset Management von Garbe bei einem Pressetermin mit Bürgermeister Lothar Christ am Montag (27. Juni).

Jetzt lesen

Der sagte zu der Begrünung am früheren Ikea-Logistikareal: „Man sieht, dass Unternehmen einen Blick für Nachhaltigkeit haben und solche Maßnahmen nicht immer mit Druck umgesetzt werden müssen.“ Christ sprach weiter von einer „speziellen Gewerbefläche“, bei der er die Befürchtung gehabt habe, dass dort eine Brache entstehen könnte. „Garbe hat aber schnell Interesse signalisiert.“

Bahngleise um das Gelände wurden bepflanzt

Die Firma hatte Ende 2018 das ehemalige Ikea-Gelände erworben und anschließend umfangreich revitalisiert. Mittlerweile seien die zwölf Einheiten in den Hallen mit insgesamt 61.000 Quadratmetern laut Becher alle vermietet.

Die 1,5 Kilometer Bahngleis rund um das Gelände wurde in einen naturnahen Gürtel umgewandelt. Die vorhandene Weiche wurde allerdings erhalten und könnte in Zukunft bei Bedarf wieder an neue Bahngleise angeschlossen werden. Zwei Monate habe die Begrünung laut Tim Herberholz von der Firma „Baum & Garten“ aus Dorsten gedauert.

Ein Weg führt durch die Wiese um das Gelände am Wahrbrink.

Ein Weg führt durch die Wiese um das Gelände am Wahrbrink. © Tobias Larisch

Circa 200 Obstbäume mit alten und zum Teil bedrohten Sorten pflanzten die Mitarbeiter. Dazu kommt ein Laubwald im Bereich der alten Bahntrasse mit etwa 500 Bäumen von heimischen Arten wie Hainbuchen, Kastanien, Stieleichen und Traubeneichen.

1250 Sträucher einheimischer Gewächse wie zum Beispiel Sanddorn, Feuerdorn und Weißdorn sollen Vögeln Nahrung und Brutmöglichkeiten bieten. Aber auch Bienen sollen nicht zu kurz kommen. Auf dem gesamten Gelände wurde auf 10.000 Quadratmetern Fläche ein Bienenrasen gesät. Organisiert wurde das vom Verein Stadtbienen aus Berlin. Außerdem sollen ortsansässige Imker drei Bienenvölker aufstellen.

30 Prozent der Hallendächer sind mit Photovoltaik-Anlagen bedeckt

Weitere Maßnahmen waren die Ergänzung der vorhandenen Begrünung mit einheimischen Sträuchern, im Kreisverkehr ist die Insel begrünt worden und die Regenrückhaltebecken sollen mithilfe von angehäuften Steinen den bereits in der Nähe vorhandenen Eidechsen einen neuen Lebensraum bieten. Neben den Reptilien gibt es in den Becken unzählige Frösche und sogar eine Schildkröte.

Die ersten Wildbienen hat der Bienenrasen schon angelockt.

Die ersten Wildbienen hat der Bienenrasen schon angelockt. © Tobias Larisch

An einem der Regenrückhaltebecken soll zudem eine Pausenfläche für die Mitarbeiter entstehen. Diese haben - wie auch die Anwohner - weiterhin Zugang zum an die Einfahrt angrenzenden Fußballplatz.

Jetzt lesen

30 Prozent der Hallendächer sind mit Photovoltaik-Anlagen bedeckt. Mehr Strom, so Becher, könne noch nicht ins Netz eingespeist werden. Sukzessive soll die Fläche aber vergrößert werden. „30 Prozent sind schon enorm viel. Wenn es 100 Prozent sind, wäre es eine der größten Photovoltaik-Anlagen auf Industriegebäuden in Deutschland“, schätzte Bürgermeister Christ.

Für Elektro-Fahrzeuge wurde eine Ladestation eingerichtet. Für Lkw-Fahrer sind die Stell- und Warteplätze auf das Grundstück verlagert sowie Nachtparkplätze geschaffen worden. Zur Koordinierung der Fahrer wurde zudem ein Pförtnerhaus gebaut.

Schlagworte: