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Trotz strenger Corona-Regeln: 50 feierten Heiligabend nicht allein in Werne
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Trotz strenger Corona-Regeln feierten am Heiligabend 50 Gäste zum 5. Mal „Alle gemeinsam, keiner einsam“. Die Vorbereitungen waren schwieriger als sonst. Es war trotzdem ein schöner Abend.
Die Heiligabend-nicht-allein-Aktion „Alle gemeinsam, keiner einsam“ konnte wegen Corona im vergangenen Jahr nicht stattfinden. Auch dieses Mal bangte das Team um Rebecca Gutzat und Martin Pausch, ob es eine Genehmigung geben würde. Die gab es, allerdings unter strengen Auflagen.
So durften nur Geimpfte und Genesene Heiligabend in die Mensa des Anne-Frank-Gymnasiums. Außerdem waren Hunde nicht erlaubt, sehr zum Leidwesesen des ein oder anderen Gastes. „Und die Abstandsregel war auch nicht so einfach umzusetzen“, sagt Martin Pausch.
So hätten sie am Tag zuvor bei den Vorbereitungen gedacht, „dass wir in zwei Stunden mal eben alle Tische und Stühle aufgestellt haben“. Um aber den Abstand von 1,50 Meter einhalten zu können, „mussten wir ganz genau mit dem Maßband arbeiten“. Nach mehr als vier Stunden stand schließlich alles coronagerecht in der Mensa, die die Stadt gerne zur Verfügung gestellt hatte.
„Ja, wir unterstützen diese tolle Aktion gerne“, sagte Bürgermeister Lothar Christ dann kurz nach dem offiziellen Beginn um 17 Uhr in einer kleinen Ansprache. Er habe mit seiner Familie die Regelung getroffen, dass er in seinem Weihnachtsurlaub keine dienstlichen Termine wahrnehme: „Aber hierfür mache ich gerne eine Ausnahme.“ Er wünschte allen ein schönes, friedliches Beisammensein.
„Das Beisammensein, die Gemeinschaft hier, das zieht uns an“, sagt Jochen Noatsch (64) im Gespräch mit dieser Redaktion. Er war mit seiner Lebensgefährtin Katharina Melzer (79) bereits zum dritten Mal bei „Alle gemeinsam, keiner einsam.“ „Das ist für uns viel schöner, als wenn wir zu Hause vor dem Fernseher herumhängen“, sagt Katharina Melzer. Wenn die Veranstaltung im nächsten Jahr erneut stattfinden sollte, „sind wir mit Sicherheit wieder dabei, hoffentlich dann mit Hund“.
Die Begrüßung der rund 50 Gäste hatten Rebecca Gutzat und Martin Pausch mit einer Besonderheit verbunden. Da die Aktion bereits zum 5. Male stattfand, „ist das ein kleines Jubiläum. Deshalb möchte ich mich bei allen Ehrenamtlichen bedanken“, sagte Rebecca Gutzat.
So überreichte dann das Duo eigens angefertigte Orden für die Freiwilligen. „Die Spender und Unterstützer, die heute nicht hier sind, bekommen auch noch einen Orden“, sagte Gutzat. Einen eigenen Pokal hatte sie außerdem für ihre Tochter Sophie vorgesehen.
„Sophie hat vor sechs Jahren die Idee gehabt, man könne doch Menschen, die alleine sind, Heiligabend zu uns nach Hause einladen“, erzählt die stolze Mutter. Der Erfolg sei so riesig gewesen, dass daraus eine Institution wurde, die dann im Jugendzentrum Juwel und jetzt erstmals in der AFG-Mensa stattgefunden hat.
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