Tag des offenen Denkmals in Werne lockt mit seltenen Einblicken

Stadtgeschichte

Zum Tag des offenen Denkmals steht im Stadtmuseum ein buntes Angebot für Familien auf dem Programm. Doch auch außerhalb des Museums bekommen Besucher seltene Einblicke in historische Bauten.

Werne

, 01.09.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause nimmt Werne am 11. September (Sonntag) wieder am Tag des offenen Denkmals teil. Und das zum nunmehr 23. Mal. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“.

Passend dazu sollen sich die Bürger am 11. September auf Spurensuche in der Lippestadt begeben und die Denkmäler genauer unter die Lupe nehmen. Schließlich fungieren die Bauten als Zeugen vergangener Geschichten, ihrer Bewohner und Erbauer. Genaues Hinsehen und Hinhören kann sich also durchaus lohnen und verspricht spannende Erkenntnisse.

Stadtführung und Einblicke in saniertes Denkmal

Gemeinsam haben die Abteilung für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Werne sowie Karl-Heinz Schwarze (Verein der Freunde des historischen Stadtkerns Werne e. V.) und das Stadtmuseum dazu ein Angebot für Groß und Klein vorbereitet. Das beginnt um 14 Uhr direkt mit ganz seltenen Einblicken - und zwar in das Haus an der Bonenstraße 8.

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Die Immobilie neben dem Fotohaus Kraak wurde jüngst umfangreich saniert. Nun will der zuständige Architekt Einblicke in die Historie und baulichen Maßnahmen geben. Im Anschluss an den Vortrag kann das Erdgeschoss des Hauses besichtigt werden, heißt es in einer Ankündigung der Veranstalter.

Ab 15 Uhr wird Karl-Heinz Schwarze in einem Rundgang zu den noch erhaltenen Spuren der Gründerzeit führen. Treffpunkt ist der Brunnen vor dem Gebäude Bonenstraße 8. „Nach 1900 entstanden in Werne zahlreiche Gebäude, die mit reichem und vielfältigem Dekor geschmückt waren, und zwar im Stil der Neogotik, der Neorenaissance, des Neobarock und schließlich im Jugendstil. Vieles ist im Laufe der Zeit einem unguten Modernisierungswillen zum Opfer gefallen. Doch an manchen Gebäuden sind schöne Details erhalten geblieben“, erklärt Schwarze im Vorfeld der Führung.

Eine Hausfassade am Markt.

Eine Hausfassade am Markt. © Karl-Heinz Schwarze

Dazu gehörten zum Beispiel engelsgleiche Frauenköpfe, Teichlandschaften, Voluten, Rosetten, Girlanden, Agraffen. Die Spurensuche gehe der Frage nach, welche Lebens- und Denkweisen zu diesen architektonischen Formen geführt haben. Schwarze erläutert, wie diese Gebäude und ihre Gestaltung den damaligen Zeitgeist spiegeln und warum vieles abgebaut oder abgerissen wurde.

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Damit einher geht die Frage: „Ist mit dem Verlust auch ein Verlust an Lebensqualität verbunden?“ Schließlich sei es laut Denkmalschützern doch geboten, das noch vorhandene kulturelle Erbe zu bewahren, das aufgrund seiner „gestalterischen Vielfalt Identität stiften, Kreativität fördern und ein Heimatgefühl vermitteln kann“.

Programm für kleine Detektive im Museum - Anmeldung nötig

Parallel zu den Führungen und Besichtigungen findet im Museum das Familienprogramm statt: „Kleine Detektive von 5 bis 10 Jahren können sich auf die Suche nach dem Geld machen, das der verrückte Industriebaron in den 1870ern versteckt hat. Wenn sie genau hinschauen, -hören und rätseln, finden sie alle Hinweise und Schlüssel“, heißt es in der Ankündigung weiter.

Beginn der Detektivsuche ist jeweils um 14 Uhr, 14.30 Uhr, 15 Uhr und 15.30 Uhr. Die Suche dauert je eine halbe Stunde. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings ist eine Voranmeldung notwendig unter Tel. 02389 780 773 oder per Mail an museum@werne.de.

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