
Wernes Museumsleiterin Dr. Constanze Döhrer stellt immer wieder fest, dass Buchstaben aus dem Schriftzug an der Fassade fehlen. © Püschner/Wellerdiek
Museumsleiterin erklärt: Werner Stadtmuseum gerät immer wieder ins Visier von Dieben
Diebstahl
Dem Stadtmuseum fehlt etwas - und damit sind nicht die Ausstellungsräume im ersten Obergeschoss gemeint, die aktuell umgebaut werden. Immer wieder gerät das Museum ins Visier von Dieben.
Bald sollen sich die Besucher des Karl-Pollender-Stadtmuseums am Kirchhof an der neuen Dauerausstellung erfreuen können. Wenn alles nach Plan verläuft, wird letztere bereits Ende November eröffnet. Die Räume im ersten Obergeschoss werden derzeit noch umgestaltet und waren deswegen für längere Zeit nicht zugänglich.
Es werden - so viel ist klar - nicht die letzten Arbeiten am beziehungsweise im Gebäude sein. Denn das frühere Amtshaus ist in keinem besonders guten Zustand. Bausünden aus der Vergangenheit machen ihm zu schaffen. Das hatte ein Gutachten vor gut zwei Jahren ergeben. „Alles, was man in den 80er-Jahren falsch machen konnte, wurde hier falsch gemacht“, fasste es der mit dem Gutachten beauftragte Architekt seinerzeit zusammen. Sanierungsmaßnahmen sind in den kommenden Jahren unumgänglich.
S(t)adtmuseum - im Schriftzug fehlt ein Buchstabe
Und als wäre dies nicht schon traurig genug, wirkt inzwischen immer wieder auch die Außendarstellung des Museums lückenhaft. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wer aktuell an dem Gebäude am Kirchhof vorbeischlendert, bemerkt schon bei einem flüchtigen Blick auf den Schriftzug neben dem Eingangsbereich, dass hier etwas fehlt: das „T“ in Stadtmuseum.
Der Buchstabe fehlt bereits seit einigen Wochen. Und es handelt sich keineswegs um einen Einzelfall, wie Museumsleiterin Dr. Constanze Döhrer im Gespräch mit unserer Redaktion betont: „Das passiert ein- bis zweimal im Jahr.“ Es ist allerdings nicht so, dass die Buchstaben abfallen und dann an Ort und Stelle liegen bleiben. Sie sind schlichtweg nicht mehr auffindbar. Döhrer geht daher von Diebstahl aus. In den meisten Fällen kommen die Buchstaben aus dem kleineren Schriftzug „Karl Pollender“ abhanden. Zuletzt fehlte dort das „E“.
Auch Lavendel von Blühwiese gestohlen
„Ich verstehe auch nicht ganz, warum man so etwas klaut. Vielleicht finden einige Leute die Buchstaben irgendwie kultig“, sagt Döhrer. Doch nicht nur der Schriftzug scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen: Nachdem die Blühwiese vor dem Museum angelegt worden war, entwendeten Unbekannte den Lavendel.
Anzeige habe man wegen der gestohlenen Buchstaben bislang noch nicht erstattet, so die Museumsleiterin. Allerdings habe man über den Kommunalbetrieb (KBW) als Gebäudeeigentümer bereits Ersatz bestellt. Schon wieder. Damit aus dem traurigen Museum bald wieder ein halbwegs fröhliches wird.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
