Geld aus Müllsammelaktion Werne Wasser-Projekt statt Blühstreifen-Aktion 2024

Geld aus der Müllsammelaktion 2024 fließt in Trinkwasser-Brunnen
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Zahlreiche Bürger machen sie jeweils im Frühjahr auf, um die Lippestadt vor der nächsten Vegetations-Periode von Unrat zu befreien. „Werne putzt sich raus“, heißt diese beliebte Aktion, die 2024 während einer Woche Mitte März stattfand. Quasi als Belohnung für die Mühen der vielen freiwilligen Helfer wollte die Stadt wieder einen Betrag in die Blühstreifen-Aktion der örtlichen Landwirte fließen lassen. Dabei gab es eine Panne. Aber etwas anderes hat funktioniert.

Ein Leser, der viel mit dem Fahrrad in Werne unterwegs ist, schrieb an die Redaktion: „Nun bin ich ja viel mit dem Rad unterwegs, auf Wirtschaftswegen in Werne und Umgebung. Ich sehe keine angelegten Blühstreifen. Vielleicht kann man mal in Erfahrung bringen, wie viel Geld gegeben wurde und wo denn die Blühstreifen sind.“

Ferdinand Schulze Froning (hier ein Archivbild) sagt, dass die Werner Landwirte dieses Jahr rund 15.000 qm Blühfläche vorweisen können.
Ferdinand Schulze Froning (hier ein Archivbild) sagt, dass die Werner Landwirte dieses Jahr rund 15.000 qm Blühfläche vorweisen können. © RN-Archiv

Geld ursprünglich für Blumen

Die Frage des Lesers ist berechtigt. Zumal diese Redaktion als Ankündigung der Müllsammelaktion 2024 geschrieben hat: „Zum Dank für den Einsatz der Teilnehmenden unterstützt das Klimaschutzmanagement der Stadt die Blühstreifenaktion der Werner Landwirte, wodurch farbenfrohe Feldränder den Sommer über blühen werden.“

Stimmt denn der Eindruck des radelnden Lesers, dass es in diesem Jahr mit den Blühstreifen nicht weit her ist? Britta Löchter sagt dazu, dass man den Eindruck gehabt habe, die Aktion habe dieses Jahr nicht oder nur abgespeckt stattgefunden. So habe man entschieden, die Spende, 1000 Euro, in ein anderes Projekt fließen zu lassen. Doch die Landwirte erheben Einspruch.

Fünf Kilometer Blühstreifen

„Die Blühstreifen-Aktion hat dieses Jahr sehr wohl stattgefunden“, sagt Ferdinand Schulze Froning jr. auf Anfrage der Redaktion. Er ist seit Januar 2024 Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes Werne. Allerdings habe man auf größere Werbeaktionen und die Einbeziehung der Bürger in diesem Jahr verzichtet.

Die Stadt Werne habe er aber auf eine etwaige Beteiligung angesprochen. Beziehungsweise ansprechen wollen: „Ich habe es zwei, drei Mal versucht, ohne Erfolg. Wir haben die Blühstreifenaktion dann auch so durchgeführt.“ Offenbar also eine Kommunikationspanne mit der Stadt. Auf einer Gesamtfläche von etwa 15.000 Quadratmetern (rund 5000 laufende Meter à drei Metern Breite) seien in Werne Blumensamen ausgebracht worden, sagt Schulze Froning. Der Eindruck, dass es keine Blühstreifen gebe, sei also falsch.

Was ist aber nun mit den 1000 Euro aus der Aktion „Werne putzt sich raus“? Britta Löchter sagt: „Wir wollen damit Umweltschutzprojekte fördern und haben uns entschlossen, das Geld in das Trinkwasserbrunnen-Vorhaben zu stecken.“

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