Rosenmontags-Fazit fällt doch schlechter aus: Nach dem Umzug kam es zu Schlägereien
Karneval in Werne
Zunächst sah es nach einem friedlichen Rosenmontag in Werne aus. Das zwischenzeitliche Fazit am Abend fiel positiv aus. Doch nach dem Umzug kam es zu Schlägereien.

Zu mehreren Schlägereien kam es an Rosenmontag am Kolpingsaal. Nach dem Einsatz positionierten sich die Polizisten am Busbahnhof. © Helga Felgenträger
Das vorläufige Fazit von Stephanie Müller fiel am Abend des Rosenmontags, 4. März 2019, gegen 19 Uhr positiv aus. „Bis zu diesem Zeitpunkt war auch noch alles in Ordnung“, sagt die Leiterin der Polizeiwache in Werne. Schlägereien waren da (noch) nicht in Sicht.
Doch nachdem die Musik auf der Bühne des Marktplatzes abgedreht war und die Getränke- und Essensstände geschlossen hatten, kam es andernorts zu diversen Übergriffen, wie Müller sagt. Aufgrund von Alkoholkonsum kam es zwischen 19.30 und 0.30 Uhr zu mehreren Auseinandersetzungen.
Schwerpunkt bei der Karnevalsparty am Kolpingsaal
Vor allem am Kolpingsaal sei es zu einigen Schlägereien gekommen, so Müller. Die Wachleiterin verdeutlicht: „Es war keine Massenschlägerei. Es sah vielleicht etwas größer aus, weil schnell viele Polizisten eingegriffen haben. Aber es waren immer zwei Beteiligte dabei.“ Die Vorfälle seien also nicht vergleichbar mit den Übergriffen zweier rivalisierender Gruppen am Rosenmontag 2018.
Auch Thomas Röwekamp, Pressesprecher der Polizei des Kreises Unna, erklärt: „Das waren keine Auswüchse wie im vergangenen Jahr. Es gab keinen Ort, an dem es zu großen Auseinandersetzungen kam.“ Acht leichte Körperverletzungen, davon drei am Kolpingsaal, verzeichnet die Polizei.
Polizisten wurden beleidigt
Darüber hinaus mussten sechs Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen werden – entweder aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums oder, wie in einem Fall, wegen des Widerstandes und der Beleidigung gegenüber Vollstreckungsbeamten.

Mit mehreren Einsatzkräften kontrollierte der BAK-Sicherheitsdienst den Einlass der Party am Kolpingsaal. © Helga Felgenträger
Diese Schlägereien ordnet Polizeihauptkommissarin Stephanie Müller als typische Auseinandersetzungen ein, wenn Alkohol im Spiel ist. Weitere Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie das Waffengesetz stellten die Beamten am Rosenmontag in Werne fest.
Gesamtfazit fällt doch nicht mehr so gut aus
Bereits während des Umzugs mussten Sicherheitsbeamte ein Messer bei einem Besucher auf dem Marktplatz sicherstellen. Dies sei aber nicht zum Einsatz gekommen, so Müller. Es sei ein Zufallsfund gewesen.
Insgesamt seien 45 Polizisten am Rosenmontag im Einsatz gewesen, erklärt die Wachleiterin. Ab 2 Uhr sei der Großteil der Kräfte abgezogen worden. Am Morgen nach der närrischen Party in Werne fiel das Gesamtfazit der Wachleiterin nun doch weniger gut aus als noch am Abend zuvor.
Die meisten halten sich ans Glasverbot
Das Ordnungsamt, das gemeinsam mit Sicherheitsdienst, Streetwork und Rettungspersonal auf rund 100 Einsatzkräfte kam, ist da positiver gestimmt. Die meisten Karnevalisten haben sich laut Kordula Mertens, Leiterin des Ordnungsamtes, an das Glasverbot gehalten. Einige Unverbesserliche gab es dennoch. Einige kleine Glasfläschchen waren nach der Feier auf dem Marktplatz zu sehen.
„Es waren aber erheblich weniger Glasflaschen als im Vorjahr“, sagt Mertens. Das führt sie zum einen darauf zurück, dass etwas weniger Publikum den Weg in die Stadt gefunden hat, und zum anderen auf die verstärkten Kontrollen des Sicherheitspersonals.
Bußgelder für „Wildpinkler“
Sie seien dabei auch auf einige Jugendliche gestoßen, die verbotenerweise hochprozentigen Alkohol bei sich hatten. „Vereinzelt gab es auch 15- bis 16-Jährige, die stark alkoholisiert waren“, so Mertens weiter.
Darüber hinaus hat das Ordnungsamt der Stadt Werne gegen zehn Personen ein Bußgeld von 35 Euro erhoben. Die „Wildpinkler“ hatten sich an den Wänden der St.-Christophorus-Kirche erleichtert.