
© Jörg Heckenkamp
Mit Video: 80-Meter-Lkw transportiert Windrad-Flügel im Schneckentempo durch Werne
Zwei neue Windräder
Nachdem mit der Nabe ein erstes Teil von neuen Windrädern in Werne angekommen ist, folgten in der Nacht zu Mittwoch, 23. März, die richtig langen Teilchen. Das brauchte seine Zeit.
Vor einigen Tagen, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (16. auf den 17. März), kam mit der sogenannten Nabe das erste Teil per Schwertransport für zwei neue Windräder in Werne an. Ein 23 Meter langer Laster brachte das Bauteil, das mehr als 70 Tonnen wiegt und die drei Rotorblätter aufnimmt, über die A1 und den Nordlippering zum Standort an der Selmer Landstraße.
Nun folgte die Lieferung der richtig langen Teile. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (22. auf 23. März). „In dieser Nacht ist geplant, drei Rotorblätter nach Werne zu liefern“, sagt Christian Milbradt von der Spezial-Spedition Balmer auf Anfrage der Redaktion.

Der Schwertransporter kommt am Kreisverkehr an. Er ist mehr als 80 Meter lang und transportiert ein Flügelblatt des Windkraftanlagen-Herstellers Vesta aus Dänemark. © Jörg Heckenkamp
Für die Lieferung der Nabe benötigte die Spedition einen Transporter, der mit 23 Metern Länge vergleichsweise normal ausfiel. Das sieht nun ganz anders aus: „Die Rotorblätter sind rund 73 Meter lang, der gesamte Transporter mehr als 80 Meter. Das ist schon eine Hausnummer“, sagt Mildbradt. Gegen 1.15 Uhr erreichten die drei überlangen Transporter Werne.
Allein um die geschwungene Autobahnabfahrt hinunter zu kommen, benötigte der Konvoi eine dreiviertel Stunde. Rund zwei Stunden dauerte es dann von der A1-Abfahrt durch die Kreisverkehre bis zum Endpunkt an der Selmer Landstraße.
Das Gewicht ist dabei vergleichsweise gering. Rund 19 Tonnen wiegt ein Blatt.

Vorsichtig fährt die Zugmaschine über die Kante des eingeebneten Kreisverkehrs an der Capeller Straße. © Jörg Heckenkamp
Jeweils drei Flügel werden pro Mast montiert. Laut dem Experten der Speditions-Firma sind die beiden neuen Windräder 166 und 145 Meter hoch. Sie entstehen auf einem Gelände an der Selmer Landstraße, noch ein Stück hinter der Ausflugsgaststätte Mutter Stuff, nahe an der Stadtgrenze zu Selm.

Ein Rotorblatt ist 73 Meter lang und wiegt 19 Tonnen. © Jörg Heckenkamp
Für den Flügel-Transport sind die umfangreichen Vorarbeiten nötig gewesen, die schon seit Wochen zu sehen sind. Denn der Schwertransport nimmt seinen Weg von der A1-Ausfahrt Werne-Nord über Nordlippestraße/-ring bis zur Selmer Landstraße. Auf dieser Strecke stellen sich einem mehr als 80 Meter langen Transporter allerdings mehrere Kreisverkehre in den Weg.
„Der Schwertransporter mit der Nabe konnte die Kreisverkehre noch ganz normal befahren“, sagt Milbradt, „bei dem langen Zug geht das nicht“. Daher wurden im Vorfeld insgesamt vier Kreisverkehre zu Hälfte abgetragen, damit der lange Lkw mit den Rotorblättern dort in gerader Strecke drüber fahren kann.

Die Flügelspitze mit der Sägezahn-Kante. © Jörg Heckenkamp
Auch an der Autobahnabfahrt sowie an dem fünften Kreisverkehr, an dem die Lkw auf die Selmer Landstraße abbiegen, musste die Firma u. a. mit Stahlplatten und dem Entfernen von Schildern den Weg ebnen. Nach Ende der Transporte, spätestens im April, muss sie alles wieder in den ordnungsgemäßen Zustand versetzen.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
