Parken in Werne Kostenexplosion bei Umrüstung der Automaten

Umrüstung der Parkscheinautomaten könnte ins Stocken geraten
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Die Politik war sich einig: In Sachen Parken muss Werne moderner werden. Papierlos, kontaktlos und idealerweise via Smartphone-App sollte die Bezahlung künftig vonstattengehen. In einem ersten Schritt sollten die Parkscheinautomaten umgerüstet werden, um in jedem Fall eine Zahlung per Karte alternativ zum Münzeinwurf zu ermöglichen. Der Rat hatte einen kombinierten Antrag von CDU und FDP vor fast einem Jahr einstimmig beschlossen.

Darin wurde die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, inwieweit die städtischen Parkplätze digital und papierlos zu bewirtschaften sind. In den Haushalt sollte ein Budget von 10.000 Euro eingestellt werden. Mehr als ein halbes Jahr später legte die Verwaltung dann das Ergebnis ihrer Prüfung vor. Die Quintessenz: Man wolle 10 der 16 Werner Parkscheinautomaten umrüsten. Dies koste einmalig 8800 Euro und anschließend eine Jahresgebühr von 300 Euro pro Automat.

Umgesetzt wurde die Maßnahme bislang nicht - und das hat nun Folgen, wie aus einer aktuellen Vorlage der Verwaltung für die kommende Sitzung des Ausschusses für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion deutlich wird. Demnach haben sich inzwischen „sowohl die Finanzierung als auch die zeitlichen Aspekte gravierend verändert“.

Lieferzeit und Kosten explodieren

Heißt konkret: Die Kosten haben sich nahezu verdoppelt. Zudem habe sich die Lieferzeit auf mehr als zehn Wochen verlängert, wie die Stadt mitteilt. Grund sei unter anderem der Rohstoffmangel in der Halbleiterbranche. Auch die Firma, die den Kreditkartenpart - also die gesamte Abwicklung der Kartenzahlung mit dem jeweiligen Kreditinstitut - übernimmt, habe darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls „im Verlauf der Geschäftsbeziehung eine Anpassung der Konditionen notwendig“ werden könnte. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt zwölf Monate.

Zehn Automaten sollen umgerüstet werden

Für die Umrüstung vorgesehen waren bislang zwei Automaten am Stadthaus/ Busbahnhof, vier Automaten am Hagen/ Solebad, ein Automat an der Südmauer im Bereich Steinkuhl, ein Automat am Kurt-Schumacher-Platz sowie zwei Automaten am Parkplatz Auf dem Berg.

Alle wollte die Stadt jeweils mit einem Kartenlesegerät umrüsten, das ein kontaktloses Zahlen ermöglicht - entweder, indem eine EC-Karte/Kreditkarte vor das Gerät gehalten wird oder das Smartphone (ApplePay und GooglePay). Ein Zahlen per Münzeinwurf soll aber weiterhin zusätzlich möglich sein. In der kommenden Ausschusssitzung will die Verwaltung den aktuellen Stand der Dinge weiter erläutern - genauso wie das Thema „digitale Bezahllösung/ Handyparken“.

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