Nachdem Landwirt Johannes Laurenz daheim in Werne neue Energie getankt hat, macht er sich am Donnerstag wieder ins Krisengebiet an Ahr auf. Dort sind die Bahnschienen und viele Häuser zerstört. © picture alliance/dpa
Hilfsaktion an der Ahr
Landwirt aus Werne fährt wieder in Krisenregion und sagt, welche Spenden nötig sind
Durchatmen, dann wieder mit anpacken: Johannes Laurenz ist kurz nach Werne zurückkommen, um den nächsten Einsatz in der Krisenregion zu planen. Der Landwirt aus Werne erklärt, welche Spenden jetzt nötig sind.
von Andrea Wellerdiek
Werne
, 21.07.2021 / Lesedauer: 3 minDie leeren Akkus auftanken, neue Energie schüren und vor allem das Erlebte ein Stück weit verarbeiten - Johannes Laurenz hat sich eine kurze, aber nötige Auszeit genommen von dem Einsatz in der Unwetter-Krisenregion. Doch schon zwei Tage nach seiner Ankunft in Werne wird der Landwirt sich wieder mit einem Helferteam in das Krisengebiet machen. Sie möchten den Menschen beistehen, die durch die Flutkatastrophe alles verloren haben.
„Ich musste einmal kurz nach Hause. Auch meine Familie hat sich Sorgen gemacht, als ich am Telefon nur geheult habe. Ich habe drei Tage kaum geschlafen. Aber ich kann es nicht ertragen, nicht dort zu sein“, sagt Johannes Laurenz, der wie viele andere Helfer an seine Leistungsgrenze und vielleicht sogar darüber hinaus gegangen ist.
Werner gehören zum Spezialteam in der Krisenregion
Für ihn ist es selbstverständlich, dass er sich wieder mit Sachspenden, die in diesen Tagen zahlreich am Hof Schulze Blasum abgegeben worden sind, in Richtung Ahr-Region macht. Schon am Donnerstag (22. Juli) fährt er wieder hin, um sein Team, das in Teilen ständig vor Ort geblieben ist, zu unterstützen. Sein Team - das sind Freunde und Bekannte, die dem Aufruf zur Hilfsaktion des Werner Landwirts nachgekommen sind.
In der Stadt Dernau sind sie mittlerweile zu einem Spezialteam im Kampf gegen die Folgen des Unwetters geworden, wie Laurenz berichtet. Denn die Werner sind mit speziellen Schlammpumpen, die die Verantwortlichen des Gersteinwerks aus Stockum zur Verfügung gestellt haben, ausgestattet. „Wir wurden von der Bundeswehr mit Booten in einen anderen Ort übergesetzt, weil wir diese Pumpen haben“, sagt Laurenz.
Darüber hinaus seien er und seine Kollegen zu Vorarbeitern gemacht worden. Einige Helfer, etwa seitens der Bundeswehr, seien ihnen unterstellt worden. „Die Bundeswehr, die sehr pragmatisch dort arbeitet und auch Erfahrung mit echtem Krisenmanagement hat, hat erkannt, dass auch wir praktische Lösungen finden“, erzählt Laurenz. Das verdeutliche auch, wie wichtig der Einsatz an der stark betroffenen Region ist.
Johannes Laurenz wird sich mit den engagierten Helfern in den nächsten Tagen vor allem darum kümmern, den Schlamm, der sehr hart geworden ist, zu entfernen. Dabei werden sie vor allem Privatpersonen damit unterstützen, die Böden der Häuser und Wohnungen frei und trocken zu bekommen.
Trocknungsgeräte und Nasssauger werden benötigt
Dementsprechend ist auch klar, welche Sachspenden vor Ort derzeit tatsächlich gebraucht werden: Nasssauger, Trocknungsgeräte oder Campingbrenner, die autark oder zur Not mit einem Notstromaggregat funktionieren sowie Schubkarren, zählt Laurenz auf. Auch wenn er und sein Team vom Hof Schulze Blasum schon häufig darauf angesprochen worden seien, wie man mit einer Geldspende helfen kann, möchte der Landwirt davon abraten.
Praktischer und hilfreicher wäre es, wenn sich mehrere Spendenwillige zusammen tun würden, um Spezialgeräte für den Einsatz zu kaufen. Das könne zum Beispiel ein Trocknungsgerät sein, das bei den Aufräumarbeiten hilfreich ist. Zudem sollte man sich über die Internet- oder Facebookseite des Hofes Schulze Blasum informieren, was kurzfristig jeweils benötigt wird.
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