
© Johannes Laurenz
Eindringliche Bitte von Landwirt aus Werne: „Bitte fasst euch ein Herz und helft uns!“
Hilfsaktion an der Ahr
Johannes Laurenz ist nach seiner Hilfsaktion gerade wieder aus der Unwetter-Krisenregion zurück, da setzt er einen eindringlichen Hilferuf ab - auch an Arbeitgeber: In der Ahr-Region werden noch Helfer gebraucht.
Hilfe für Hilfseinsatz: Nachdem Johannes Laurenz sich nach anstrengenden, berührenden und ereignisreichen Tagen in der Ahr-Region am Sonntag (25. Juli) wieder auf nach Hause nach Werne macht, bleibt ein Bild neben vielen anderen Eindrücken bei dem Landwirt hängen: „Was mich beeindruckt hat, war, dass am Ortsausgangsschild ein Schild hing, mit dem man sich bedankt hat für den Einsatz der Helfer. Dort stand aber auch: ‚Wir brauchen noch lange Hilfe‘“, erzählt Laurenz.
Damit wollten die von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Bürgerinnen und Bürger aus dem Ort Dernau daran erinnern, dass die Aufräumarbeiten längst nicht vorbei sind - auch wenn sich schon einiges vor Ort getan hat. Sie möchten nicht in einigen Tagen in Vergessenheit geraten, sagt Johannes Laurenz.
Deshalb greift er diesen Appell der Anwohner auf und formuliert eine eindringliche Bitte - in Form einer fünf-minütigen Video-Ansprache auf der Facebook-Seite seines Hofes Schulze Blasum. „Uns geht die Manpower aus. Unsere Kerntruppe ist langsam gar und hat bis zum Umfallen gearbeitet. Jeder einzelne war ein echter Held“, erzählt Laurenz. Weil nach und nach die größtenteils ausgelaugten Kräfte vor Ort generell abrücken, fehlen die Helfer.
Kärcher-Teams für Unwetter-Region gesucht
Deshalb möchte Laurenz Kärcher-Trupps mit jeweils drei Personen aufbauen, die in dieser und der kommenden Woche nach Ahr reisen, um die derzeit wichtigste Aufgabe zu lösen: die Häuser und Wohnungen von Schlamm befreien. Denn jetzt seien die Böden noch nass, sodass keine weiteren Schäden entstehen können. „Auf diese Weise möchten wir den Menschen dort eine Perspektive geben. Es geht darum, die Böden auszukärchern - und zwar manchmal vom Dachboden bis zum Keller. So können die Menschen mit den Renovierungsarbeiten beginnen“, erklärt Laurenz.
Die neuen Helfer sollen die siebenköpfige Kerntruppe von Johannes Laurenz, die von Beginn an stetig im Einsatz war, unterstützen. Man werde dabei vorrangig Alleinstehende sowie gehandicapte und ältere Bürger bei den Aufräumarbeiten unterstützen. Johannes Laurenz richtet sich dabei auch gezielt an Arbeitgeber.
„Ich bitte darum, dass sie Mitarbeiter abstellen, um zu helfen. Ich weiß um die aktuelle Auftragslage. Aber die Menschen dort unten haben wirklich alles verloren - bis zum letzten Kinderfoto ist alles weggeschwommen.“ Dabei gehe es auch darum, die Helfer, die bereits seit Tagen im Einsatz sind, zu unterstützen. „Sie haben ihren Urlaub gesponsert und ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt“, sagt Laurenz.
Landwirt aus Werne kehrt zufrieden nach Einsatz zurück
Er selbst kam am Montag „müde und kaputt und tief zufrieden, dass man dort helfen kann“ nach Hause. Schon bald wird er selbst wieder in der Krisenregion Hilfe leisten. Nun aber gilt es zunächst, von Werne aus die neuen Helfer-Teams zu suchen und zu koordinieren. „Man sollte kräftig sein und ein gewisses technisches Verständnis mitbringen, um die Kärcher zu bedienen“, sagt Laurenz.
Neben einer Person, die das Gerät bedient, sollte es in dem Team jeweils einen Maschinisten geben, der die Geräte auch warten kann sowie einen Zuarbeiter, der das Wasser mit Gummiflitschen wegschiebt. „Bitte fasst euch ein Herz und helft uns, zu helfen!“, sagt er am Ende seiner eindringlichen Bitte.
Der Landwirt aus Werne möchte sich noch einmal ausdrücklich über die bereits geleistete Unterstützung - von Privatpersonen und lokalen Firmen - bedanken. Ohne die Sachspenden wäre der Einsatz in der Ahr-Region in der Form nicht möglich gewesen.
Wer in den Kärcher-Teams helfen möchte, meldet sich bei Johannes Laurenz per WhatsApp unter Tel. (0160)90901647 oder per E-Mail an j.laurenz@hofschulzeblasum.de. Man sollte sich nach Möglichkeit bereits als Team mit drei Personen melden.