In den Werner Baumärkten sind teils Pumpen, Besen, Schaufeln und Reinigungswerkzeug vergriffen. Viele Bürger spenden diese Artikel für Flut-Betroffene, wie Stefanie Vormfelde aus dem Hagebaumarkt und Thomas Eggenstein aus dem Raiffeisen-Markt berichten.

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Folge des Unwetters: Schubkarren, Pumpen, Besen in Baumärkten in Werne vergriffen

rnFlutkatastrophe

In den Bau- und Fachmärkten in Werne sind Artikel, die rund um das Unwetter und seinen Folgen oder als Spenden benötigt werden, vergriffen. Auch im Großhandel gibt es einige Waren nicht mehr.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 27.07.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Regal ist leer. Tauchpumpen - die gibt es im Raiffeisen-Markt in Werne schon seit einigen Tagen nicht mehr. Denn viele Bürgerinnen und Bürger hatten sich vor dem Starkregen bereits darauf vorbereiten wollen, dass sie womöglich ihre voll gelaufenen Keller von Wasser befreien müssen. Schon Mitte Juli musste Thomas Eggenstein, stellvertretender Marktleiter, deshalb einigen Kunden erklären, dass die Pumpen ausverkauft seien. Und daran wird sich wohl so schnell nichts ändern.

„Auch die Großhändler können im Moment nicht nachliefern“, erklärt Eggenstein. Wann er das Regal also wieder mit neuer Ware bestücken kann, ist derzeit fraglich. Auch ein paar Meter weiter sind in dem Fachmarkt an der Capeller Straße die Folgen des Unwetters zu spüren. Besen, Wischer und laut Eggenstein „eigentlich alle Artikel, die man für Reinigungsarbeiten gebrauchen kann“, sind derzeit gefragt und teils nur noch in geringen Mengen im Raiffeisen-Markt erhältlich.

Sachspenden aus Baumärkten für Helfer in Krisenregionen

Viele Waren gingen auch an freiwillige Helfer aus Werne wie Landwirt Johannes Laurenz. Neben Bürgern, die bewusst im Raiffeisen-Markt spezielle Artikel für die Aufräumarbeiten in den Unwetter-Krisenregionen gekauft haben, um sie zu spenden, gingen auch von den Verantwortlichen verschiedener Raiffeisen-Märkte - darunter auch der in Werne - ebenfalls Geld- und Sachspenden in Richtung der von dem Unwetter gebeutelten Regionen. „Wir haben Werkzeuge gespendet, aber auch Schubkarren, Schaufeln, Wischer, Sackkarren, Handschuhe und Spezial-Gummistiefel“, zählt Eggenstein auf.

Schippen, Besen und Spezial-Gummistiefel sind im Raiffeisen-Markt in Werne derzeit gefragt, erzählt Thomas Eggenstein aus dem Raiffeisen-Markt. Artikel wie Tauchpumpen gibt es hier gar nicht mehr.

Schippen, Besen und Spezial-Gummistiefel sind im Raiffeisen-Markt in Werne derzeit gefragt, erzählt Thomas Eggenstein. Artikel wie Tauchpumpen gibt es hier gar nicht mehr. © Andrea Wellerdiek

Auch aus dem Hagebaumarkt in Werne gab es Sachspenden - etwa für die Verantwortlichen von Düt und Dat, die Reinigungsartikel wie Besen, Wischer und Co. vergünstigt einkaufen konnten, um sie in die Ahr-Region bringen zu können. Nach dem Unwetter hätten die Kunden vor allem „ohne Ende“ Eimer, Schippen und Besen oder haushaltsübliche Mikrofasertücher gekauft, erzählt Stefanie Vormfelde, stellvertretende Marktleiterin im Hagebaumarkt Werne. In den Regalen ist erkennbar, was momentan häufig über die Kassentheke geht.

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Tauchpumpen mussten deshalb kurzerhand nachgeordert werden. Noch gibt es einige Exemplare im Markt. Mit längeren Lieferfristen beim Großhändler rechnet man aber in Zukunft. Einige Bürger möchten sich zurzeit wappnen - vor dem jüngst weiter angekündigtem Starkregen und weiteren Unwetter-Folgen. „Man merkt, dass die Kunden einen größeren Respekt davor haben“, erzählt Vormfelde.

Nur noch wenige Besen hängen im Regal im Hagebaumarkt in Werne.

Nur noch wenige Besen hängen im Regal im Hagebaumarkt in Werne. © Andrea Wellerdiek

Während einige sich für die eigenen vier Wänden mit gewisser Technik und speziellen Materialien für Aufräum- oder Putzarbeiten ausstatten möchten, haben andere Kunden bewusst Artikel im Baumarkt gekauft, um sie für Betroffene in der Krisenregion zu spenden. In diesen Fällen geben die Verantwortlichen des Hagebaumarktes zehn Prozent Rabatt auf den gesamten Einkauf, sagt Stefanie Vormfelde. Das Ganze erfolge auf Vertrauensbasis, sagt sie.

Kein verändertes Kundenverhalten bei Amazon Werne spürbar

Beim Online-Versandhändler Amazon könne man im Werk in Werne derzeit keine Veränderungen oder Auffälligkeiten im Kaufverhalten seit der Flutkatastrophe verzeichnen, erklärt Thorsten Schwindhammer, Pressesprecher von Amazon, auf Anfrage. Eine steigende Nachfrage nach größeren Artikeln wie Spaten, Besen oder Schubkarren, die typisch aus dem Lager in Werne versendet werden würden, gebe es nicht.

Leeres Regal: Schmutzwasserpumpen oder wie viele sie nennen Tauchpumpen, sind im Raiffeisen-Markt ausverkauft. Wann es Nachschub gibt, ist unklar, weil auch der Großhändler diese Waren nicht schnell nachliefern kann.

Leeres Regal: Schmutzwasserpumpen oder wie viele sie nennen Tauchpumpen, sind im Raiffeisen-Markt ausverkauft. Wann es Nachschub gibt, ist unklar, weil auch der Großhändler diese Waren nicht schnell nachliefern kann. © Andrea Wellerdiek

Der US-Konzern möchte aber mit Sachspenden für bestimmte Regionen Hilfe leisten. Aus Werne seien so „eine Vielzahl an Schubkarren“ in die Region Euskirchen an die dortigen Helfer geschickt worden, erklärt Schwindhammer. Andere Standorte spenden je nach Inventar demnach zum Beispiel Stirnlampen, Batterien, Powerbanks, Besen oder andere Materialien, die nach den Unwetter-Folgen benötigt werden.

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