
GSC-Schulleiter Thorsten Schröer äußert sich, ob die Klassen am St. Christophorus bald weniger beheizt werden. © Montage dpa / Heckenkamp
Werden Klassenräume weniger beheizt? Werner Schulleiter und die Stadt äußern sich
Schulen in Werne
In Dortmund wird diskutiert, Klassenräume nur noch auf 19 Grad zu heizen. Doch es gibt Proteste von Eltern. Wie wird das in Werne gesehen? Das sagen die Verantwortlichen dazu.
Der Sommer ist vorbei. Die Temperaturen sinken wieder. Aber nicht nur draußen. Auch in städtischen Gebäuden müssen sich Besucher angesichts der Energiekrise auf eine niedrige Temperatur einstellen. Schulen waren davon bislang explizit ausgenommen. Doch zum Beispiel in Dortmund wird das Senken der Raumtemperatur auf 19 Grad diskutiert. Müssen auch in Werne womöglich bald Schüler eine Jacke im Klassenraum tragen?
In Dortmund hatte Oberbürgermeister Thomas Westphal angeregt, auch in Schulen die Temperatur zu senken, um Energie zu sparen. Vom Verbund der Elternvertreter erhält er dafür Kritik. Falls Westphals Vorhaben umgesetzt werden sollte, erwägen die Eltern sogar eine Klage.
So weit ist es in Werne noch lange nicht. Angesprochen auf das Senken der Raumtemperatur in Schulklassen verwies Frank Adamietz, Betriebsleiter der Kommunalbetriebe Werne, darauf, dass Schulen als soziale Einrichtungen nicht unter die zum 1. September in Kraft getretenen Vorgabe der Bundesregierung für Nicht-Wohngebäude fallen und nur noch auf 19 Grad beheizt werden dürften.
Wernes KBW-Chef: „Wir sind mit den Schulleitern in Austausch“
„Wir sind mit den Schulleitern in Austausch“, erklärte Adamietz. „Derzeit ist das aber nicht geplant.“ Vor allem, wenn Corona im Herbst wieder ein Thema wäre und regelmäßiges Lüften erforderlich würde, müsse man die Klassenräume heizen, damit es nicht zu kalt werde.
Adamietz ist mit der Stadt für alle Grundschulen und bis auf das St. Christophorus Gymnasium und das Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg auch für die weiterführenden Schulen verantwortlich.
Thorsten Schröer, Schulleiter des St. Christophorus, vermutet, dass es durch das Sinken der Raumtemperatur und häufiges Lüften vermehrt zu Krankheiten kommen könnte. „Die Kinder saßen letztes Jahr schon mit Jacken da. Wenn wir jetzt weniger heizen, wird die Temperatur so gering, dass andere Probleme auftreten“, so Schröer.
Nachhaltigkeits-AG soll am St. Christophorus Impulse geben
Die zentrale Heizung und die unterschiedlichen Längen der Rohre zu den Räumen würden das Senken der Temperatur im St. Christophorus zusätzlich erschweren. Um Energie zu sparen, setze man am Gymnasium nicht direkt bei der Temperatur an.
Schröer hoffe, dass aus einer eigens gegründeten Nachhaltigkeits-AG Vorschläge kommen könnten, um die Kosten zu senken. Zudem befinde sich der Schulleiter mit der Bauabteilung des Bistums Münster im Austausch, um Sparpotential auszumachen.
In manchen Räumen habe man bereits dimmbare LEDs mit Bewegungsmeldern verbaut. Dazu gibt es für die beiden Sporthallen eine neue Heizungszentrale, wobei die Heizung im Hauptgebäude auch erst fünf Jahre alt sei. „Das ist ein schwieriges Thema“, so Schröer.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
